Die im Dunkeln sieht man doch

Langsam ist die Gesichtserkennung im Alltag angekommen. Facebook hat sein seit Jahren existierendes entsprechendes Feature auch für europäische Nutzer freigeschaltet. Das derzeit neueste iPhone wird nicht mehr durch Fingerabdruck entsperrt, sondern per Blick aufs Display. Bei den olympischen Spielen 2020 in Tokio soll ein entsprech­endes System benutzt werden, um Athleten, Presseleute und Mitarbeiter zu identifizieren, die bestimmte Bereiche betreten dürfen. Das Medienunternehmen Live Nation, zu dem auch der Dienstleister Ticketmaster gehört, kaufte das auf Gesichtserkennung spezialisierte Unternehmen Blink Identity, um Konzertbesucher künftig beim Einlass anhand ihres Gesichts zu kontrollieren, statt mit Hilfe eines vorgezeigten Tickets.

Begehrlichkeiten weckt diese Technologie schon lange auch bei Ermittlungsbehörden zahlreicher Länder. So benutzte die US-Polizei nach dem Amoklauf in der Redaktion der Capital Gazette in Annapolis, Maryland, im Juni Gesichtserkennungssoftware, um den Todesschützen zu identifizieren. Das FBI soll Fotos von 117 Millionen US-Ame­rikanern gespeichert haben.

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