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  • Frage an die Leser: Fühlt sich jemand durch Auto-Tweets aus dem Tumblr-Blog gestört?

    Ihr kennt ja meine Links der Woche, die brav jeden Sonntag erscheinen und das Blog auch dann am Leben erhalten, auch wenn ich längere Zeit nicht dazu komme, zu bloggen. Es handelt sich fast immer um längere Texte mit weniger tagesakutellem Bezug. Im Grunde ist das Sammeln und Kommentieren von Links in einem Weblogbuch ja auch beste Bloggertradition. Das ganze Blabla drumrum kam erst später…

    Allerdings erwies es sich als unpraktisch, das mit WordPress zu machen. Einen Blogpost anzulegen und da über die Woche immer mehr Texte und Links hinein zu kopieren, fiel mir zusehends lästig. Ich suchte nach einer automatischen Lösung und fand vor einem halben Jahr Tumblr. Wann immer ich einen passenden Text finde, kann ich ihn mit Chrome, Safari oder Firefox und vor allem dank passender Apps auf dem iPhone, auf Android-Geräten und natürlich auch auf dem Palm Pre ins Tumblr-Blog schicken. Diese absolute Plattformunabhängigkeit ist mir sehr wichtig.

    Dort sammelt sie jeden Sonntag das WordPress-Plugin „RSS-Digest“ ein und generiert völlig automatisch den „Links-der-Woche“-Blogpost, während ich üblicherweise noch verkatert im Bett liege. Das Tumblr-Blog selbst dient nur als Zwischenhalde, ist bisher kaum bekannt und hat sehr wenige Follower. Aber es twittert: Immer wenn ich dort einen Link reingeworfen habe, erzeugt es zeitversetzt ein Tweet. Gedacht ist das von mir als Service für Leser wie Autor, den Link sofort zu verbreiten und nicht bis Sonntag auf Halde vergammeln zu lassen.

    Leider hat sich heute @mspro ziemlich harsch über die Zumutung beschwert, bei Lektüre einiger meiner Tweets ein zweites mal klicken zu müssen, um an den Text zu gelangen. Wenn ich Zeit finde, will ich mal schauen, ob ich das irgendwie besser bauen kann. Einstweilen bleibt nur die Alternative: Auto-Twitter an oder aus. Wenn ich am Rechner sitze, kann ich die betreffenden Links natürlich manuell twittern. In zwei Dritteln der Fälle aber, nämlich unterwegs vom iPhone aus werde ich das eher nicht tun.

    Frage an die Leser

    Da ich auf Kritik eigentlich viel lieber eingehe, wenn sie in freundlichen Worten daher kommt, trotzdem meine Frage an die Leser: Hat jemand von Euch das Problem auch schon einmal gestört? Jemand außer @mspro genervt gewesen, ein zweites mal klicken zu müssen? Soll ich die Auto-Tweets meines Tumblr-Blogs lieber abschalten? Oder kennt jemand einen Workflow, mit dem sich die Links der Woche anders automatisieren ließen und zwar möglichst von jedem Smartphone aus? (Bitte konkret, nicht nur ein schwammiges „mit Yahoo Pipes geht das vielleicht“.)

    Ich bitte um Feedback hier in den Kommentaren, auf Twitter oder Facebook.

  • Links der Woche

    • Sven Regener: Was soll ich denn jetzt wieder schreiben?:

      Der Schriftsteller und Musiker Sven Regener ist unter die Blogger gegangen und hat Logbücher verfasst. Eine Begegnung.

    • Die Wahrheit ist ein Protokoll:

      Was Rainer Brüderle und die, die ihn stützen, nach dem Protokoll zu Protokoll geben, ist eine rüde Beleidigung. “Das machen wir, damit die Arschlöcher, die so doof sind, noch Steuern zu zahlen, nichts merken”, hat er inhaltlich gesagt.

    • Bedeutungsverlust der Zeitungen – Katzenbilder sind der Kitt der Gesellschaft:

      So haben einerseits emotionale und seichte Inhalte den Vorteil, eine breitere Masse zu berühren. Im Netz verbreiten sich solche Inhalte – etwa niedliche Katzenbilder, schräge Unfälle oder süße Babys – schon mal viral. Und braucht es dann zur Verbreitung von Boulevard tatsächlich Verlage oder langt nicht einfach der ein oder andere Perez Hilton?

    • Michael Seemann: Was ist Postprivacy (für mich)?:

      Postprivacy ist vielleicht – wenn man sie weiterdenkt – sogar das Ende einer jeden Forderung des “Soseins” an das Individuum und insofern tatsächlich radikal unpolitisch. Sie ist – und das ist vielleicht die kühnste und utopischste Vision, was Postprivacy sein kann – das Ende jeder allgemeinen “Moral” und das Ende des Zwangs zur Anpassung.

  • Voruntersuchung

    Heute habe ich den ganzen Tag im zur Charité gehörigen Virchow-Klinikum verbracht. Es geht um ein elektrisches Ohr und darum, ob ich zum Cyborg werde. Unabhängig davon, ob ich das werden will und sollte, mussten wir klären, ob ich es werden kann. Mittels Hirnstammaudiometrie wurde nachgesehen, ob akustische Reize in meinem Gehirn elektrische Signale auslösen. Wenig überraschend: Das tun sie.

    Spannender war der umgekehrte Test: Ob man wohl mit elektrischen Reizen akustische Empfindungen in meinem Gehirn produzieren kann? Dazu wird die eine Elektrode ins Ohr gesteckt und die andere auf meine Stirn geklebt. Zunächst ist weder was zu spüren, noch zu hören. Fröhlich folternd wurde die Spannung (bei einer Stromstärke im Mikroampere-Bereich) immer weiter erhöht, bis wirklich ein Ton kam. Ein seltsames, elektronisches, glockenartiges „Bling“, das sich in Windows gut als Systemsound für Fehlklicks machen würde.

    Ab einer bestimmten Lautstärke fühlte sich das ganze an, wie Batterien lecken, nur mit der Stirn. Der Rest war Routine: Magnetresonanztomographie (Bevor man mich in die Röhre schob, gab man mir eine Gummipumpe in der Hand, ohne mir zu erklären, was ich damit soll) und Computertomographie (Wie sollen normale Cojones in diesen seltsamen Strahlenschutzbehälter passen, der dann unbequem schwer in der Hose hängt?).

    Am 1. April besprechen wir die Ergebnisse.

  • Gehe zu Deinem Bücheregal…

    …nimm ein Buch, schlage Seite 79 auf und lies den fünften Satz.

    Dr Helberson seized Harper by the collar and dragged him back.

    (The complete short stories of Ambrose Bierce)

    [via Kraftfuttermischwerk]

  • Links der Woche

    • Debatte: Wie hast du’s mit der Religion?:

      Vor allem aber hat der Islam den in diesem Land üblichen Umgang mit der Religion außer Kraft gesetzt. Wir alle, Christen, Juden, Orthodoxe, Atheisten, sind gezwungen, fast täglich über den Islam zu sprechen und nachzudenken, wir sollen den Koran lesen und die Hadithen, damit wir den Islam verstehen lernen. Aber ist es nicht unser Recht, vom Islam nichts zu verstehen und nur zu erwarten, dass wir von ihm nicht mehr behelligt werden als von allen anderen Religionen?

    • nachdenkliches. | Rachel Lindenbaum:

      posttraumatische belastungsstörungen sind erblich. nicht im sinne von genetischer vererbung, wobei eine genetische anlage zur depression durchaus auch eine rolle spielen kann. eher im sinne von vererbter hilflosigkeit, mit bestimmten dingen umzugehen und seinen gefühlen worte zu verleihen. eine ganze generation, im grunde zwei generationen hintereinander, leiden unter ptbs.

    • Die Kunst der Mailminimierung – Hermetisches Schreiben:

      Hermetisches Schreiben bedeutet, eine Mail so zu verfassen, dass die Chance auf eine Rückmail aktiv auf ein absolutes Minimum reduziert wird.

    • Mongos und Spastis … (ab Montag gibt`s das neue DUMMY):

      Dieser Weg hat uns zu einem Mann geführt, der in einen See sprang und querschnittsgelähmt wieder rauskam. Wir haben ein richtiges Ekel besucht, das seinen Rollstuhl dazu benutzt, noch ekliger zu sein. Wir sind in eine Behindertendisco gegangen und haben uns besser amüsiert als in den Szeneläden von Berlin. Vielleicht kann man es so sagen: Wir haben versucht, dass sich die Leser durch die neue Ausgabe als publizistisch herausgefordert ansehen können.

    • Juli Zeh zur Datenschutzdebatte: „Der Staat kann mir mehr schaden als Firmen“:

      Im Falle Google und Facebook geht es doch eigentlich um ein ganz anderes Problem: Wir bringt man multinationale, beziehungsweise einfach ausländische Unternehmen dazu, sich an nationale Gesetze zu halten? Diese Frage stellt im Grunde den heißen Kern der Globalisierung dar.

    • Die Kinderfresser-Bar: Natürlich geht ein Atomausstieg – auch rechtlich:

      Richtig ist, das Frau Merkel nicht einfach sagen kann: Hey, wir haben hier zwar das Atomwiedereinstiegsgesetz, das wir vor ein paar Monaten der Atomlobby zum Geschenk gemacht haben, aber jetzt für die nächsten drei Monate setzen wir das mal aus, bis die Wahlen vorbei sind. Das geht nicht, weil die Verwaltung eines Staates sich an seine eigenen Gesetze halten muss. Das macht jeden Rechtsstaat aus, ansonsten würde sich der Staat nur an seine Gesetze halten, wenn es ihm gerade passt.

    • Feynsinn » Durchregiert:

      Die Säulen der Diktatur Eine dieser Säulen ist Regierungshandeln, das sich an die gesetzlichen Grundlagen nicht hält, von denen es seine Legitimation bezieht. Besonders hässlich wird solches Handeln, wenn es sich gegen Bürger und ihre Rechte wendet, wenn es als Notstandshandeln deklariert wird, wo keine Not ist und wenn es Populismus mit falscher Autorität verbindet. In allen diesen Angelegenheiten ist der aktuellen Bundesregierung ein Zeugnis auszustellen, das um die Bewertung “antidemokratisch” nicht herumkommt.

    • Stresstest at Themenriff:

      Ich habe dann auf Hamburg.de nochmal nach “GAU” gesucht und beim Bezirksamt Hamburg-Nord für Umweltschutz habe ich Frau Gau gefunden. Das Amt ist in der Kümmellstraße 6. Ich seufze.

    • Der soziale Super-GAU:

      Auch wenn die Technik beherrschbar wäre, die sozialen Folgen sind es nie. Und zwar genau deshalb, weil immer ein Rest Unbeherrschbarkeit bleibt. Vielleicht überfordert das nicht die Techniker unter uns. Aber die Gesellschaft kommt damit nicht klar. Genau deshalb bin ich gegen Atomkraft.

    • Von der informationellen Selbstbestimmung zur informationellen Fremdbestimmung?:

      Wer den Datenschutz als Ideologie betrachtet und gleichzeitig eine “Utopie” als neues Modell verkaufen will, muss zumindest bei mir zunächst mit Skepsis rechnen.

  • Links der Woche

    • Vorgefiltertes Web: Die ganze Welt ist meiner Meinung:

      Und doch wirkt die vom selbstgewählten Twitter-Umfeld gelieferte Sicht auf die Welt verzerrt, wenn man sie einmal mit dem Smalltalk in der U-Bahn, der Kneipe oder den Kommentaren auf einer beliebigen Nachrichtenseite im Netz vergleicht. Zumindest in meinem Twitter-Umfeld gilt Karl-Theodor zu Guttenberg als unerträglich. Das sehen einige Menschen anders, und unabhängig davon, was man nun darüber denkt: Es ist erstaunlich, wie wenig abweichende Meinung zu diesem und anderen Themen ich in meinem Twitter- und Facebook-Umfeld lese.

    • Islamdebatte: Es gilt, die Welt wieder ohne Gott zu denken:

      Dabei wird systematisch verdrängt, dass die Werte unserer gegenwärtigen Gesellschaften weder christlich noch jüdisch oder überhaupt religiös sind, sondern auf die Aufklärung zurückgehen. Trotz aller ökumenischer Bemühungen nehmen monotheistische Überlieferungen zwangsläufig eine Offenbarungswahrheit für sich in Anspruch, neben der andere Kandidaten bestenfalls als Irrlehren und schlimmstenfalls als böse Verstocktheit dastehen. Der in dieser Logik implizite Wettbewerb um Erlösung und Verdammnis kann zwar rhetorisch und theologisch abgeschwächt werden, taugt aber niemals zum Aushandeln von Prinzipien und Werten einer integrativen Gesellschaft, die für sich in Anspruch nehmen kann, wirklich tolerant zu sein.

    • L****:

      Dann mit einem alten Freund telefonieren, der in Zeiten wie diesen stets voller Überzeugung zu einer sogenannten Zwischenfrau rät.

    • Digitalisierung: Der Irrtum mit dem fliegenden Schiff :

      Vor fast hundert Jahren nahm man an, dass der heutige Personenluftverkehr von Schiffe transportierenden Zeppelinen abgewickelt werden würde. Mit den Folgen der Digitalisierung befasste Unternehmen können aus falschen Prognosen wie dieser viel lernen.

    • Einfach nur köstlich: „Neue Gefahren der Homöopathie“:

      „Wir können davon ausgehen, im Wasser welches eine Kläranlage (kinetische Energie –>Potenzierung, Anm. d. Autors) verlässt, je nach Größe der vorgeschalteten Kanalisation (kinetische Energie–>Potenzierung, Anm. d. Autors) ungefähr eine C100-C250 Potenz von einer Vielzahl homöopathischer Medikamente vorzufinden. Das ist Polypharmazie, vor der Hahnemann immer gewarnt hat.“

  • Die 9 Gebote der Postprivacy

    Bei mspro lese ich, dass sich die Postprivacy-Apologeten langsam zu einer Bewegung entwickeln, die sich selbst „Spackeria“ nennt und es bis nach SPON geschafft hat. Die Datenvoyeure stellen auch schonmal erste Regeln auf, zum Beispiel:

    • “Data is essential“
    • “Data must flow“
    • “Data must be used“
    • “Data is neither good nor bad“
    • “There is no illegal data“
    • “Data is free“
    • “Data can not be owned“
    • “No man, machine or system shall interrupt the flow of data“
    • “Locking data is a crime against datanity“

    Besonders bezeichnend ist der letzte Punkt. Es wird eine „Datanity“ propagiert (Defintion?) gegen die man sich vergehen kann. Da wird offenbar wieder eine Ideologie (Religion) über den Menschen gestellt.

    Ich würde gerne das 10. Gebot hinzufügen: „Data must be protected from abuse.“ (, welches sich leider mit dem 8. Gebot beißt.) Das nennt man dann übrigens Datenschutz, liebe Spackeria. Wenn ihr das ernst meint, dann veröffentlicht doch bitte mal eben alle eure Homebanking-Daten samt TAN-Listen usw.

    (Wann kommt die erste Demonstration gegen HTTPS und GPG?)

  • Links der Woche

    • Unser unsäglicher neuer Innenminister Friedrich ist nicht nur ein reaktionärer Dummschwätzer, sondern auch historisch total ungebildet. Der Islam gehört nicht zu Deutschland? (via Friedrich der Grosse über den Islam in Deutschland : Burks’ Blog)

    • Der Ölprinz:

      Nazi-Vergleiche verbieten sich eigentlich als Stilmittel in der sachlichen Auseinandersetzung. Und dennoch fällt es schwer, angesichts von Hunderttausenden, meist jungen Menschen, die sich bei Facebook “Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg” aussprechen oder “Wir wollen Guttenberg zurück” fordern, nicht von einer “Guttenbergjugend” zu sprechen.

    • Lehrerzimmer » Archiv » Jugendsprache (9. Klasse, gesammelt):

      Alles, was ich bisher als Lexikon der Jugendsprache angepriesen gesehen habe, ist kaum brauchbar. (…) Meine Neuntklässler haben mal bei ihren Facebook-Kontakten nur mal kurz danach gesucht, was Jugendliche tatsächlich verwenden.

    • Souverän ist, wer den Ausnahmezustand beendet:

      Die Kanzlerin hat den Kurs abgesegnet. Sie sagte: “Die Entscheidung der Uni Bayreuth liegt auf der Linie dessen, was der Verteidigungsminister vorgegeben (!) hat”. Das Fehlereingeständnis des Ministers war also eine Weisung an die Uni Bayreuth, die Doktorarbeit gefälligst zurückzunehmen. Nicht der Promotionsausschuss hatte das Heft in der Hand, sondern der Minister.

    • Banksy:

      Banksy zum Thema Simpsons

  • Links der Woche

    • Guttenberg, Plagiat und Konservatismus – Der Herr des Verfahrens:

      Durchgehend in dieser fatalen Tradition ist die Entformalisierung der Staatsräson, mit der auch Grundregeln des Anstands zur Disposition gestellt werden.

    • Auf Kaffeefahrt – ein Erlebnisbericht:

      Über Kaffeefahrten hat jeder schon viel gelesen und gehört. Trotz großer Berichterstattungen: Die Fahrten haben Hochkonjunktur und die Methoden werden immer frecher und unverschämter. (…) wollte es genau wissen und nahm an einer Veranstaltung teil, die angeblich ein Gewinnspiel mit Preisübergabe von „Das Telefonbuch“ war.

    • Wichtiges und Unwichtiges:

      Doch das, was sich gerade in deutschen Landen ereignet, dürfte für unseren Kulturraum fast eine ähnliche Tragweite haben wie der etappenweise Umsturz in den arabischen Ländern. Neu ist nicht, dass die Bevölkerung kein Vertrauen mehr in die politische Kaste hat. Neu ist, dass sich das Volk selbst von den etablierten Werten, die die Gesellschaft über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zusammengehalten haben, verabschiedet hat.

    • Mein Social Media-Dilemma:

      „Social Media“ krankt heute etwas daran, dass die Verantwortlichen, die etwas von betrieblicher Wertschöpfung verstehen, weit entfernt vom Social Web sind. Und die „Digital Residents“, also die Leute, die „im Netz leben“, sind überwiegend ebenso weit entfernt von den betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten.

    • Die Qualität der Untertitel durch BBC:

      In Deutschland ist es meistens der Fall, dass zwar eine Spracherkennungsoftware vorhanden ist und auch eingesprochen wird, aber die Nachsprecher sprechen EBEN meistens NICHT den Text des Sprechers nach, sondern fassen das Gehörte zusammen.

    • Brauchen wir tatsächlich eine eigene Ethik für das Internet?:

      Eine eigene Ethik für das Internet zu fordern klingt, als handele es sich bei der digitalen Welt um ein Gesellschaftssystem, in das Nutzerinnen und Nutzer hineingeboren würden, als beträten sie eine gänzlich neue Spielwiese auf der die Regeln zunächst ausgefochten werden müssten, um miteinander zu leben, als verlören Menschen mit der Öffnung eines Browsers ihr Wertesystem, und müssten in ihrem Onlineleben in ein neues schlüpfen. Es klingt noch immer, als sei das Leben, das im Netz stattfindet, nicht echt und vom Denken und Handeln im Offline entkoppelt.

  • Links der Woche

    • Brauchen wir tatsächlich eine eigene Ethik für das Internet?:

      Eine eigene Ethik für das Internet zu fordern klingt, als handele es sich bei der digitalen Welt um ein Gesellschaftssystem, in das Nutzerinnen und Nutzer hineingeboren würden, als beträten sie eine gänzlich neue Spielwiese auf der die Regeln zunächst ausgefochten werden müssten, um miteinander zu leben, als verlören Menschen mit der Öffnung eines Browsers ihr Wertesystem, und müssten in ihrem Onlineleben in ein neues schlüpfen. Es klingt noch immer, als sei das Leben, das im Netz stattfindet, nicht echt und vom Denken und Handeln im Offline entkoppelt.

    • Von Affen und Wirklichkeitsinterpretation:

      Das Infinite-Monkey-Theorem geht von wenigstens einem unendlich lange zufällig auf einer Schreibmaschine tippenden Affen aus, der fast sicher alle Werke von Shakespeare tippen wird. Jorge Luis Borges hat diese Idee weitergesponnen und die meist sinnlos erscheinenden Buchstabenkombinationen in die Bibliothek von Babel verfrachtet, in der sich kurzerhand alle möglichen und endlichen Texte befinden.

    • KLICK.:

      Dann passierte es. Es machte KLICK.

    • Warum die Idee einer Staatssprache Deutsch nicht harmlos ist:

      Die „Konsequenzen“, auf die er sich hier bezieht, sind die restriktiven französischen Sprachgesetze, z.B. das Loi Toubon, das den Gebrauch von englischen Werbeslogans ohne eine Übersetzung ins Französische verbietet, das Radiosendern eine Quote für französischsprachige Musik vorschreibt, das Französich zur alleinigen Schulsprache und zu einzigen erlaubten Sprache auf wissenschaftlichen Konferenzen erklärt und das ursprünglich sogar den Gebrauch englischer Lehnwörter verbieten sollte.

    • ad sinistram: Opfer zweierlei Würde:

      Kurt Dutz schrieb einmal, dass das Gerede von Kinderarmut vom eigentlichen Problem ablenke. Denn “arme Kinder gibt es hierzulande in der Regel nur als Kinder armer Eltern. “Kinderarmut” ist also kein “besonderes” Problem, das sich separat lösen ließe.”