Heute habe ich den ganzen Tag im zur Charité gehörigen Virchow-Klinikum verbracht. Es geht um ein elektrisches Ohr und darum, ob ich zum Cyborg werde. Unabhängig davon, ob ich das werden will und sollte, mussten wir klären, ob ich es werden kann. Mittels Hirnstammaudiometrie wurde nachgesehen, ob akustische Reize in meinem Gehirn elektrische Signale auslösen. Wenig überraschend: Das tun sie.
Spannender war der umgekehrte Test: Ob man wohl mit elektrischen Reizen akustische Empfindungen in meinem Gehirn produzieren kann? Dazu wird die eine Elektrode ins Ohr gesteckt und die andere auf meine Stirn geklebt. Zunächst ist weder was zu spüren, noch zu hören. Fröhlich folternd wurde die Spannung (bei einer Stromstärke im Mikroampere-Bereich) immer weiter erhöht, bis wirklich ein Ton kam. Ein seltsames, elektronisches, glockenartiges „Bling“, das sich in Windows gut als Systemsound für Fehlklicks machen würde.
Ab einer bestimmten Lautstärke fühlte sich das ganze an, wie Batterien lecken, nur mit der Stirn. Der Rest war Routine: Magnetresonanztomographie (Bevor man mich in die Röhre schob, gab man mir eine Gummipumpe in der Hand, ohne mir zu erklären, was ich damit soll) und Computertomographie (Wie sollen normale Cojones in diesen seltsamen Strahlenschutzbehälter passen, der dann unbequem schwer in der Hose hängt?).
Am 1. April besprechen wir die Ergebnisse.
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