Links der Woche

  • Brauchen wir tatsächlich eine eigene Ethik für das Internet?:

    Eine eigene Ethik für das Internet zu fordern klingt, als handele es sich bei der digitalen Welt um ein Gesellschaftssystem, in das Nutzerinnen und Nutzer hineingeboren würden, als beträten sie eine gänzlich neue Spielwiese auf der die Regeln zunächst ausgefochten werden müssten, um miteinander zu leben, als verlören Menschen mit der Öffnung eines Browsers ihr Wertesystem, und müssten in ihrem Onlineleben in ein neues schlüpfen. Es klingt noch immer, als sei das Leben, das im Netz stattfindet, nicht echt und vom Denken und Handeln im Offline entkoppelt.

  • Von Affen und Wirklichkeitsinterpretation:

    Das Infinite-Monkey-Theorem geht von wenigstens einem unendlich lange zufällig auf einer Schreibmaschine tippenden Affen aus, der fast sicher alle Werke von Shakespeare tippen wird. Jorge Luis Borges hat diese Idee weitergesponnen und die meist sinnlos erscheinenden Buchstabenkombinationen in die Bibliothek von Babel verfrachtet, in der sich kurzerhand alle möglichen und endlichen Texte befinden.

  • KLICK.:

    Dann passierte es. Es machte KLICK.

  • Warum die Idee einer Staatssprache Deutsch nicht harmlos ist:

    Die „Konsequenzen“, auf die er sich hier bezieht, sind die restriktiven französischen Sprachgesetze, z.B. das Loi Toubon, das den Gebrauch von englischen Werbeslogans ohne eine Übersetzung ins Französische verbietet, das Radiosendern eine Quote für französischsprachige Musik vorschreibt, das Französich zur alleinigen Schulsprache und zu einzigen erlaubten Sprache auf wissenschaftlichen Konferenzen erklärt und das ursprünglich sogar den Gebrauch englischer Lehnwörter verbieten sollte.

  • ad sinistram: Opfer zweierlei Würde:

    Kurt Dutz schrieb einmal, dass das Gerede von Kinderarmut vom eigentlichen Problem ablenke. Denn “arme Kinder gibt es hierzulande in der Regel nur als Kinder armer Eltern. “Kinderarmut” ist also kein “besonderes” Problem, das sich separat lösen ließe.”