Links der Woche

  • Schweizer Banken führen Negativzinsen ein:

    Seit vergangener Wochen hätten verschiedene Banken in der Schweiz auch begonnen, Negativzinsen einzuführen. “Das heißt, Sie bekommen nicht nur keinen Zins mehr, sondern Sie müssen noch eine zusätzliche Gebühr dafür bezahlen, dass Sie Ihr Geld bei der Bank deponieren”, fügt er hinzu.

  • Homöopathische Sprachfallen und wie GEO sie nicht vermeidet:

    Anfangen möchte ich mit dem abscheulichen Begriffspaar Schulmedizin/Alternativmedizin. Das Wort Medizin bezeichnet allgemein die „Wissenschaft vom gesunden und kranken Organismus des Menschen, von seinen Krankheiten, ihrer Verhütung und Heilung“ (duden.de). Mit dem Wortpaar Schulmedizin/Alternativmedizin wird dieser Bedeutungsbereich scheinbar ausdifferenziert, es wird so getan, als gebe es zwei Sorten von Medizin, die einander gleichwertig gegenüberstehen. Das ist aber nicht der Fall: Entweder, eine Behandlungsmethode kann erwiesenermaßen Krankheiten und/oder deren Symptome verhüten oder heilen, dann fällt sie in den Bedeutungsbereich des Wortes Medizin; oder sie kann das nicht, dann fällt sie nicht in diesen Bedeutungsbereich und kann nicht mit dem Wort Medizin bezeichnet werden. Die Unterscheidung in der realen Welt ist also die zwischen Medizin und Nicht-Medizin; das wird durch die sprachliche Unterscheidung in Schulmedizin/Alternativmedizin verdeckt.

  • Query-Identität und Distributed Reality:

    Wie alles, wird auch die Identität sich im Zeitalter der Query am Bedürfnis nach Filterung des Empfängers orientieren. Es geht darum, sich aufzuspalten, sich selektiv zugänglich zu machen. Auf eine einzige, unteilbare Identität zu bestehen, grenzt an Nötigung.

  • Top Ten Myths about the Libya War:

    This was a war for Libya’s oil. That is daft. Libya was already integrated into the international oil markets, and had done billions of deals with BP, ENI, etc., etc. None of those companies would have wanted to endanger their contracts by getting rid of the ruler who had signed them.

  • Sonntagsinterview mit Fritz Raddatz: „Freunde – das ist ein heikler Plural“:

    Dieses Gerede, das arme deutsche Volk wird vergewaltigt, das hat er nie durchgehen lassen, er sagte, die Deutschen wollen diesen Führer, sie haben reihenweise Fememorde begangen, sie wollen diesen Nationalismus. Der ganze Lügenquatsch – wir haben nichts gewusst, wir haben einen Juden versteckt – hat die Bundesrepublik vergiftet und geprägt, Sie merken an meiner Emphase, wie mich das bis heute aufregt.

  • Richtig Rechnen: Die Arithmetik von Behinderung, chronischer Krankheit und Makel:

    Wenn Du etwas, das Du für einen Makel hältst, entfernen läßt, wirst Du dadurch nie zu jemand, der es nicht hat, sondern allenfalls zu jemand, der es einmal hatte und entfernt hat. (Addition statt Neubeginn.)

  • Dreigliedriges Schulsystem: Uns braucht keiner:

    Er wollte ja auch nie Schreiner werden. Florian will zum Bund oder als Koch in der Küche stehen. Warum muss er dann sägen lernen? Den Koch habe man nicht im Angebot, heißt es bei InBIT. Aber Schreiner werden auf dem Arbeitsmarkt kaum gesucht. Ist das, woran Florian teilnimmt, also nur eine Beschäftigungsmaßnahme? Er solle lernen, pünktlich zu sein, acht Stunden zu arbeiten, sagen seine Ausbilder. In welchem Berufsfeld er das lerne, sei doch eigentlich egal.

  • Replik aufs Berlin-Bashing: Das Leben ist kein Ponyschlecken!:

    Renate kümmert sich, verkünden ihre Wahlplakate, da muss sie ran! Wo die Betulichkeit den mündigen Berliner gelinde gesagt irritiert, findet Renate bei den zugereisten Spießern eine Zielgruppe, die sich freut, wenn sich jemand um sie kümmert. Wenn sie jemand unterstützt im Kampf für ein quietschvergnügtes, immer höflich-sauberes, bio-gesundes Bildungselitenbürgertum.

  • Entgrenzter Krieg – „Ich muss noch die Mission durchspielen“:

    Stellt man sich nun ein Computerspiel vor, bei dem der Spieler Drohnen in Kampfeinsätzen steuern muss. So könnte man besonders erfolgreiche Spieler tatsächliche Einsätze fliegen lassen. Sie müssten noch nicht einmal davon wissen, dass die Grenze zwischen Spiel und Realität, wenn auch nur für einen Moment, aufgehoben wurde.