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„Da sind ja überall Menschen!“ — Was das elektrische Ohr mit dem Tabakladen gemein hat:
Es laufen zwar Leute überall neben einem, doch die Barriere, sie anzusprechen (oder sich ansprechen zu lassen) ist so groß als könne man ihre Sprache nicht. Man geht zwar einkaufen, doch außer der zu zahlenden Summe und einer Reihe Hallos, Bittes und Dankes geschieht nicht viel. Es hat eine gewisse Geisterhaftigkeit. Oder vielleicht auch nur Touristenhaftigkeit. Und das obwohl man nicht in der Fremde sondern ganz zu Hause ist.
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Es ist doch eigentlich ganz einfach:
Diskutiert ihr auch manchmal mit Christen über Moral? Ich meinte natürlich: mit dieser besonderen Art Christen, die nicht begreifen kann, dass man für Moral keinen Gott braucht? Die sind ja glücklicherweise nicht alle so. Fragt ihr euch auch manchmal, warum das so schwierig ist? Ganz einfach: Ihr macht es falsch. Und ich zeige euch jetzt mal, wie’s geht. Hier ist der offizielle überschaubare-Relevanz-Guide für Moraldiskussionen mit dieser Art Christen. Und er kostet euch keinen Cent. So geht’s…
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Die Query und die Krise des Archivs:
Der jeweilige Grad der Wohldefiniertheit eines Berufs oder einer Tätigkeit lässt auf seine Ersetzbarkeit schließen. Je undefinierter, grober umrissen, schlechter beschreibbar – das heißt eben unberechenbarer – eine Tätigkeit ist, umso mehr ist man davor sicher.
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Die Piraten und die digitale Spaltung der Gesellschaft:
Dabei blickt die traditionelle Politik genauso verständnislos auf die neue Protestbewegung wie einst auf die rebellierenden Studenten oder demonstrierende Atomkraftgegner. In der Piratenpartei haben diese Netzaktivisten nun eine parteipolitische Stimme gefunden. Dass es bei den Piraten chaotisch und unprofessionell zugeht, dass die Forderungen völlig unrealistisch sind, stört die Anhänger nicht. Vieles erinnert stattdessen an die Anfänge der Grünen vor drei Jahrzehnten.
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piraten-träume:
das mit dem vertrauen haben die vier etablierten parteien ziemlich verbockt. die partei die im parteiprogramm sowas wie nie wieder krieg stehen hatte, zog unter schröder in diverse kriege. die SPD scheisst aus prinzip auf ihre prinzipien und wahlprogramme solange es opportun erscheint und stimmt, wenns sein muss auch geschlossen für gesetze die sie für verfassungswidrig hält. eher als der CDU vertraue ich wahrscheinlich der bild-zeitung, also wahrscheinlich nie und die FDP ist in jeder hinsicht indiskutabel.
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Wikileaks-Dokumente: Schwedens Urheberrechtspolitik ist „Made in USA“:
Falkvinge fasst seine Erkenntnisse so zusammen: “Jeder Gesetzesvorschlag, jede Verordnung und jeder Regierungsbericht, die hier in Schweden in den vergangenen Jahren gegen das Netz, die Jugend und die Bürgerrechte gerichtet waren, sind von der US-Regierung und -Industrie in Auftrag gegeben worden.”
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Soziale Verbindung neu erfinden: die spanische Bürgerbewegung:
„Die Machtkämpfe werden ersetzt durch aktives Zuhören, durch die Entwicklung eines kollektiven Denkens, durch die Aufmerksamkeit gegenüber dem, was zwischen allen entsteht, durch das äußerst großzügige Vertrauen in die Intelligenz des anderen, Unbekannten, durch das Zurückweisen von Mehrheits- und Minderheitsfraktionen und die geduldige Suche nach der einschließenden Wahrheit, durch das dauernde Infragestellen und immer wieder von neuem Infragestellen der einmal gefassten Beschlüsse, durch das Vorrecht der Debatte und des Prozesses gegenüber der Effizienz der Ergebnisse.“
Blog
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Links der Woche
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die ennomane labert – Teil 1: Berliner, geht Wählen!
Ich wollte mal anwenden, was ich neulich auf dem Videocamp gelernt habe und habe heute ein kleines Wahlkampfvideo gedreht und geschnitten. Wie es sich für einen gestandendenen Prokrastinator gehört, am Abend vor der Wahl. Es zeigt mich beim Tee machen. Für die ganz Harten gibt’s Katzencontent.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=aeAomwgKwPg[/youtube]
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Links der Woche
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Michael Moore: I was the most hated man in America:
When we got back to our home in northern Michigan, the local beautification committee had dumped three truckloads of horse manure waist-high in our driveway so that we wouldn’t be able to enter our property – a property which, by the way, was freshly decorated with a dozen or so signs nailed to our trees: GET OUT! MOVE TO CUBA! COMMIE SCUM! TRAITOR! LEAVE NOW OR ELSE!
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Die beste Social Media Strategie ist die, bei der man selbst keine Social Media Tools bedienen muss.:
Die meisten verwechseln Social Media Management mit der Bedienung von klassischen Push-Vertriebstools, also weiteren medialen Plakatwänden, pflasterbar mit kreischender Werbung und penetrierenden Corporate Messages. Dabei könnte Social Media viel mehr – wenn die Unternehmen denn wollen würden.
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Die Grünen – Nicht liberal, sondern stockkonservativ:
Wie der traditionelle Konservative, so ist auch der grüne Konservative vor allem von der Überzeugung getragen, es gäbe zeitlose, allgemein gültige Werte, die es unbedingt durchzusetzen gilt. Bezog der Konservative alt hergebrachter Provenienz die Legitimation seiner Normen aus der Tradition, so beruft sich der grüne Neukonservative hingegen auf eine universale Verantwortungsethik, die scheinbar rational fundiert ist. Politpsychologisch übernehmen die Grünen somit die Funktion der CDU. Das macht sie für letztere so gefährlich. Hinzu kommt, dass die CDU dem grünen Konservativismus keinen eigenen, traditionellen Konservativismus entgegensetzen kann. Denn für welche Inhalte sollte ein traditioneller Konservativismus eintreten? Sexismus? Patriarchat? Homophobie? Chauvinismus? Für das reaktionäre Christentum Joseph Ratzingers?
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nerdattack!:
stöcker hat ein buch geschrieben, dass bei den angehörigen der generation C64 offene türen einrennt und sie bauchpinselt und für den rest der welt den erklärbär macht. wenn der rest der welt sich denn dafür interessieren würde. beim lesen fühlte ich mich wie ein heisses messer, dass durch butter schneidet.
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Bötzow-Killer:
Keiner von uns kann was dafür, dass wir uns gleichen wie Eier. Unser Designer ist schuld, der menschliche Drang zur Anpassung; der Zeitgeist, die Migration, die Geschichte, die Gier. Vor allem aber: eine Politik, die nicht gegensteuert, wenn der Mensch sich homogenisiert. Und dann segregiert in: Hier die Reichen – dort die Armen. Und zwar nahezu ausschließlich. Ich hab das so nie gewollt. Und fände es besser, wenn nicht der Markt unser Leben regieren würde. Sondern die Demokratie, also: wir alle.
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Von Katzen und Menschen … Paul:
Hunde und sonstige Haustiere? Die plant man. Katzen passieren einem irgendwie. Und sind sie erst einmal da, kann man auch nicht mehr auf sie verzichten.
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Offener Brief an Google: Lasst Pseudonyme zu!
Ihr erinnert euch – ich hatte ein wenig Aufmerksamkeit, als Google vorübergehend mein Profil auf Google+ gesperrt hatte. Ein paar Stunden und einen SPON-Artikel später durfte ich zwar wieder rein, was für mich aber kein Anlass ist, mich zufrieden zurückzulehnen, während andere weiter gesperrt bleiben. Ich bin eben nicht gerne gleicher als andere. So ließ ich mich natürlich nicht lange bitten, als Christoph Kappes mich fragte, ob ich hierzu einen offenen Brief mit unterzeichne.
Wir wollen Pseudonyme! Nicht nur weil Menschen die Hoheit über ihre (verschiedenen Identitäten) behalten sollten. Und auch nicht nur weil Pseudonyme Minderheiten, die freie Meinungsäußerung und zugleich die Privatsphäre schützen, sondern auch, weil es nach §13(6) TMG unser gutes Recht ist.
Der offene Brief kann hier nachgelesen werden. (Kommentare bitte dort, ich schließe die Kommentarfunktion ausnahmsweise mal hier.) Die übrigen Erstunterzeichner sind Christoph Kapppes, Christiane Schulzki-Addouti, Lars Klingbeil, Michael Seemann, Jürgen Kuri, Peter Tauber, Christiane Link, Stephan Uhrenbacher, Ulrike Langer, Dorothee Bär, Sascha Lobo, Markus Beckedahl, Nico Lumma, Teresa Bücker, Falk Lüke, Stefan Gehrke, Wolfgang Macht, Peter Glaser, Konstantin von Notz, Anke Gröner, Lars Hinrichs, Ingo Scholz, Manuel Höferlin, Jimmy Schulz und Antje Schrupp. Diese „Koalition“ aus Politikern und Netzaktivisten finde ich bemerkenswert. Aber darum geht es uns: Google zu zeigen, dass die Kritik nicht bloß aus einer bestimmten Ecke kommt, sondern breit aufgestellt ist. Ich fühle mich in bester Gesellschaft.
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Links der Woche
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Über Urheberschaft, Klarnamen, Sprache und Beziehungen:
Die gegenwärtigen Diskussionen über Klarnamen finde ich interessant. Jenseits von kurzen Positionierungen pro oder contra berühren sie nämlich ein Thema, das die Produktion von Kultur betrifft und das durch das Internet sehr im Umschwung ist: Die Frage, auf welche Weise Texte/Werke mit der Person verknüpft sind, die sie geschaffen hat.
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Why Iceland Should Be in the News, But Is Not:
In the March 2010 referendum, 93% voted against repayment of the debt. The IMF immediately froze its loan. But the revolution (though not televised in the United States), would not be intimidated. With the support of a furious citizenry, the government launched civil and penal investigations into those responsible for the financial crisis. Interpol put out an international arrest warrant for the ex-president of Kaupthing, Sigurdur Einarsson, as the other bankers implicated in the crash fled the country.
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Wo sind die Richter?:
Es sind also nicht die Regierungen, die das Netz eines Tages kontrollieren, sondern Firmen, die Menschen identifizieren und bewerten können. Aber wo sind die Richter?
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aesthetic prosthetic:
I think it’s exiting and awesome to see what humans have achieved to repair and enhance broken bodies. And since a couple of years, there seems to be a new aesthetic regarding ‘weird’ and augmented bodies; a sort of flirt with the idea of pushing humanity past the borders of what is considered normal appearance.
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Kleine Experimente!:
Es sind die verpassten Chancen, die einem ein Leben lang nachhängen. In der Rückschau wirkt alles so einfach, so klar. Und trotzdem hatte ich es nicht gewagt.
Ich kann mich genau an diesen Sonntag erinnern. An den 18.9.2011. Am Ende fehlten knapp 4000 Stimmen. Auch meine. Mit 4,7% war die Piratenpartei an der 5%-Hürde gescheitert.
Es hätte so schön werden können. Oder immerhin ein wenig anders.
Ich war erleichtert damals. Erleichtert, dass meine eine Stimme auch nichts geändert hätte. Am nächsten Morgen sprach ich mit Peter. Es ging ihm ebenso. Und Sibylle, Andrea und Jörg. Das machte mich nachdenklich.
Wie viele Peters, Sibylles und Andreas mochte es dort draußen noch gegeben haben? Ich wischte es weg. Hätte, hätte, Pferdewette.
Ins Grübeln kam ich Jahre später.
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The Social Network Paradox:
Therein lies the paradox of the social network that no one wants to admit: as the size of the network increases, our ability to be social decreases.
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Philia (Katzencontent)
Wegen meines „Wappentiers“ ist es ja naheliegend, dass ich eine schneeweiße Katze haben müsse. Und ein gehörloses Tier hätte ich neulich auch schon fast adoptiert. Beide Gedanken spielten aber keine Rolle, als ich gestern zum Tierheim fuhr, um eine Kollegin für Lucy zu besorgen. Die soll nicht so viel alleine sein, wenn ich tagsüber aus dem Haus muss. Am Ende wurde es dann Philia: schneeweiß, gehörlos, neugierig, anhänglich und sehr selbstbewusst. Sie benahm sich von der ersten Minute an, als hätte sie hier schon immer gewohnt, und sitzt gerne auf meinem Nacken, was kuschelige Winter verspricht, mir aber auch ein wenig Sorgen wegen meiner Haltung macht.
Ich denke, gehörlose Katzen haben eine höhere Lebensqualität. Philias neuer Freund ist der Staubsauger – Lucys größter Feind. Die beiden Tiere sind mental dermaßen verschieden, dass es nur gutgehen kann. Lucy weiß noch nicht, was sie von der Neuen halten soll, beäugt Philia eher misstrauisch und ist sehr auf Distanz gewahrt. Ihr Lieblingsplatz war ja schon lange im Kleiderschrank, den sie ohne menschliche Hilfe betritt und verlässt – da kommt sie jetzt fast gar nicht mehr raus. Ich bin mir aber sicher, das gibt sich bald, zumal die beiden Katzen vollkommen unaggressiv aufeinander reagieren und Philia gerade erst 24 Stunden hier ist.
Ich habe dann noch kurz überlegt, ob ich Philia einen anderen Namen geben soll, aber dachte dann: egal. Schließlich hört sie sowieso nicht, wenn ich sie rufe.
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Links der Woche
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Schweizer Banken führen Negativzinsen ein:
Seit vergangener Wochen hätten verschiedene Banken in der Schweiz auch begonnen, Negativzinsen einzuführen. “Das heißt, Sie bekommen nicht nur keinen Zins mehr, sondern Sie müssen noch eine zusätzliche Gebühr dafür bezahlen, dass Sie Ihr Geld bei der Bank deponieren”, fügt er hinzu.
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Homöopathische Sprachfallen und wie GEO sie nicht vermeidet:
Anfangen möchte ich mit dem abscheulichen Begriffspaar Schulmedizin/Alternativmedizin. Das Wort Medizin bezeichnet allgemein die „Wissenschaft vom gesunden und kranken Organismus des Menschen, von seinen Krankheiten, ihrer Verhütung und Heilung“ (duden.de). Mit dem Wortpaar Schulmedizin/Alternativmedizin wird dieser Bedeutungsbereich scheinbar ausdifferenziert, es wird so getan, als gebe es zwei Sorten von Medizin, die einander gleichwertig gegenüberstehen. Das ist aber nicht der Fall: Entweder, eine Behandlungsmethode kann erwiesenermaßen Krankheiten und/oder deren Symptome verhüten oder heilen, dann fällt sie in den Bedeutungsbereich des Wortes Medizin; oder sie kann das nicht, dann fällt sie nicht in diesen Bedeutungsbereich und kann nicht mit dem Wort Medizin bezeichnet werden. Die Unterscheidung in der realen Welt ist also die zwischen Medizin und Nicht-Medizin; das wird durch die sprachliche Unterscheidung in Schulmedizin/Alternativmedizin verdeckt.
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Query-Identität und Distributed Reality:
Wie alles, wird auch die Identität sich im Zeitalter der Query am Bedürfnis nach Filterung des Empfängers orientieren. Es geht darum, sich aufzuspalten, sich selektiv zugänglich zu machen. Auf eine einzige, unteilbare Identität zu bestehen, grenzt an Nötigung.
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Top Ten Myths about the Libya War:
This was a war for Libya’s oil. That is daft. Libya was already integrated into the international oil markets, and had done billions of deals with BP, ENI, etc., etc. None of those companies would have wanted to endanger their contracts by getting rid of the ruler who had signed them.
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Sonntagsinterview mit Fritz Raddatz: „Freunde – das ist ein heikler Plural“:
Dieses Gerede, das arme deutsche Volk wird vergewaltigt, das hat er nie durchgehen lassen, er sagte, die Deutschen wollen diesen Führer, sie haben reihenweise Fememorde begangen, sie wollen diesen Nationalismus. Der ganze Lügenquatsch – wir haben nichts gewusst, wir haben einen Juden versteckt – hat die Bundesrepublik vergiftet und geprägt, Sie merken an meiner Emphase, wie mich das bis heute aufregt.
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Richtig Rechnen: Die Arithmetik von Behinderung, chronischer Krankheit und Makel:
Wenn Du etwas, das Du für einen Makel hältst, entfernen läßt, wirst Du dadurch nie zu jemand, der es nicht hat, sondern allenfalls zu jemand, der es einmal hatte und entfernt hat. (Addition statt Neubeginn.)
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Dreigliedriges Schulsystem: Uns braucht keiner:
Er wollte ja auch nie Schreiner werden. Florian will zum Bund oder als Koch in der Küche stehen. Warum muss er dann sägen lernen? Den Koch habe man nicht im Angebot, heißt es bei InBIT. Aber Schreiner werden auf dem Arbeitsmarkt kaum gesucht. Ist das, woran Florian teilnimmt, also nur eine Beschäftigungsmaßnahme? Er solle lernen, pünktlich zu sein, acht Stunden zu arbeiten, sagen seine Ausbilder. In welchem Berufsfeld er das lerne, sei doch eigentlich egal.
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Replik aufs Berlin-Bashing: Das Leben ist kein Ponyschlecken!:
Renate kümmert sich, verkünden ihre Wahlplakate, da muss sie ran! Wo die Betulichkeit den mündigen Berliner gelinde gesagt irritiert, findet Renate bei den zugereisten Spießern eine Zielgruppe, die sich freut, wenn sich jemand um sie kümmert. Wenn sie jemand unterstützt im Kampf für ein quietschvergnügtes, immer höflich-sauberes, bio-gesundes Bildungselitenbürgertum.
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Entgrenzter Krieg – „Ich muss noch die Mission durchspielen“:
Stellt man sich nun ein Computerspiel vor, bei dem der Spieler Drohnen in Kampfeinsätzen steuern muss. So könnte man besonders erfolgreiche Spieler tatsächliche Einsätze fliegen lassen. Sie müssten noch nicht einmal davon wissen, dass die Grenze zwischen Spiel und Realität, wenn auch nur für einen Moment, aufgehoben wurde.
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Meine Straße (Update)
Mütter lieben Analog-Foursquare. Weil mir aufgefallen ist, dass meine Mutter noch immer nicht weiß, wie das rund um meine gar nicht mehr so neue Wohnung aussieht, bin ich mit dem iPhone in der Hand die Straße runtergegangen und habe das Ergebnis auf Youtube hochgeladen. Es gefällt mir so gut, dass ich nun ein Stöckchen werfen möchte. Wie sieht es in eurer Straße aus? Holt die Kameras und Telefone raus und macht einen Film! Schöner als Streetview ist das allemal.
https://www.youtube.com/watch?v=u6fMgFNmmQs
Dieses Stöckchen gebe ich weiter an Matt Wagner, Martin Haase, Mellcolm und den unvergleichlichen Bosch – sowie natürlich alle Blogger, die Lust haben, mit zu machen. Würde mich freuen, wenn noch mehr Filme zusammen kommen und ein kleines Mem draus wird.
Update: Sehr schön, Matt Wagner hat ein Video von der Rückseite der Reeperbahn gemacht!
Update: Hier noch ein meditatives von Tileo aus Zehlendorf.
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Links der Woche
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Shoplifters of the World Unite:We are told again and again that we are living through a debt crisis, and that we all have to share the burden and tighten our belts. All, that is, except the (very) rich. The idea of taxing them more is taboo: if we did, the argument runs, the rich would have no incentive to invest, fewer jobs would be created and we would all suffer. The only way to save ourselves from hard times is for the poor to get poorer and the rich to get richer. What should the poor do? What can they do?
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Krawalle und Moral – Wer überflüssig ist, braucht keine Moral:Er nannte die an den Riots beteiligten Jugendlichen die „Überflüssigen in der Gesellschaft“. Überflüssig als Arbeitskräfte, weil sie nichts gelernt haben. Überflüssig als Konsumenten, weil sie sich nichts leisten können. Und überflüssig als Wähler, weil sie kein Stimmrecht haben. Ausschreitung statt Revolution Wer überflüssig ist, der taugt nicht einmal mehr als Klassenkämpfer. Statt Revolution gibt’s eine Ausschreitung.
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Freifahrt:Manchmal, in stillen Sekunden, wenn die Katzen auf Twitter schlafen, bei Facebook alle außer den Codern Mittagspause machen und sogar Robert Scoble Google abgeschaltet hat … dann frage ich mich, ob Teile der netzpolitischen Gemeinde mittlerweile ähnlich funktionieren wie die oben beschriebenen Autofahrer. Freies Netz für freie Bürger.
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german angst?:ich habe beim thema internet auch lange geglaubt, dass sich das internet vorzüglich selbst reguliert. abgesehen davon, dass selbstregulierung natürlich auch eine form der regulierung ist, geraten selbstregulierungsmechanismen bei macht- oder markkonzentrationen auch schnell aus dem gleichgewicht. es geht nicht darum ob reguliert werden soll oder nicht, sondern um das wie. um die frage wie weit reguliert werden soll und wo überregulierung anfängt oder wo die regeln freiräume lassen müssen. regeln wollen wir alle, die frage ist, wo wir jeweils die grenzen ziehen und wie wir diese grenzen verhandeln.
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Homöopathie ist ein Gradmesser der Gesellschaftsverblödung:Schaut man den Schwachsinn näher an, der Grundlage der Homöopathie ist und betrachtet anschließend die öffentliche und insbesondere (gesundheits)politische Wahrnehmung, verwundert es einen, dass nicht mindestens wöchentlich geleitartikelt wird. Verpfuschtes Gesundheitssystem, Sabotage des Wissensstandort, übelste Klientelpolitik und Volksverblödung, ich meine, wieviel Reizthemen auf einmal sollens denn bitte sein, damit da was beim Namen genannt wird?
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Was heißt hier “politisch”?:Ich stelle mir einen Jugendlichen vor, der in Berlin wahllos Autos abfackelt – weil er’s kann. Weil er sich damit als wirkungsmächtig erlebt, weil das gerade in ist und scheinbar niemand erwischt wird. Der ist also politisch? Warum? Wenn einer, der die Nase voll hat von der Gängelung durch die Polizei und seiner Chancenlosigkeit, aufbegehrt und sich dabei nimmt, was ihm sonst vorenthalten bleibt, dann ist er unpolitisch? Warum?
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Taubblinde in Deutschland: Es liegt keine Problemanzeige vor:Herr R. kann sich nicht hören, weshalb er sehr laut spricht. Tut er das im Aufenthaltsraum, verpasst ihm einer der Mitbewohner eine Kopfnuss, damit er ruhig ist. Der Schlag kommt jedes Mal aus heiterem Himmel. Er sieht den Angreifer nicht, aber der Angreifer sieht ihn, jeder sieht und hört Herrn R., aber keiner weiß, was mit ihm los ist. Die Menschen, die im Ebenezerhaus leben, sind geistig behindert. Alle, nur Herr R. nicht.
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Das sind Veganer, die dürfen das
Meine Leser wissen, dass ich vor allem Spaß daran habe, mich künstlich aufzuregen. Zum Beispiel über Veganer. Bitte nicht mit Vegetariern verwechseln: Ich spiele selbst manchmal mit dem Gedanken, mich nur noch ovolakto-vegetarisch zu ernähren, der dann aber immer vom nächsten Burger-Laden zunichte gemacht wird.
Veganer dürfen/wollen ja nicht nur kein Fleisch essen sondern überhaupt keine tierischen Produkte konsumieren. Leder und Pelze sind genauso tabu wie Naturseide und Schafswolle. Im Land, wo Milch und Honig fließen, wären sie ziemlich unglücklich. Schließlich ist Honig ernten unethisch gegenüber der lieben fleißigen Biene, die wegen uns mit leeren Fühlern dasteht, und nicht mal Aphrodisaka aus Tigerpenissen können die Faunapathen angesichts solchen Bienenelends noch aufmuntern.
Das ist für sich genommen alles sehr lobens- und ehrenwert, aber darf ich mal kritisch fragen, ob das Halten von Haustieren insgesamt dann nicht auch für Veganer tabu sein sollte? Wellensittiche und Zierfische zur eigenen Erbauung vegetieren lassen, ist ja im weitesten Sinne auch Tiernutzung und deren Unterlassung wäre doch nur konsequent: Darf ein blinder Veganer einen Führerhund nutzen? Was macht das veganische Lawinenopfer, wenn der Bernhardiner naht?
Klar sein sollte die Frage bei karnivoren Haustieren. So ein Hund oder eine Katze würde das veganische Herrchen oder Frauchen ja zwingen, tote Tiere zu kaufen. Dachte ich jedenfalls, bis ich aus Neugierde mal im veganischen Supermarkt war, der auf der anderen Seite der Schönhauser Allee aufgemacht hat. Da gibt es veganisches Hunde- und Katzenfutter: rein pflanzliches Trockenfutter, und zwar ausdrücklich als Alleinfutter: „Wenn die Unverträglichkeitssymptome verschwunden sind, kann das Produkt endgültig angeboten werden.“
Herr schmeiß Hirn, Glauben an die Menscheit…, gehört verboten, Kopf-Tisch, usw. usf. and all that.