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  • Twitter im Juli

    Zum Nachfaven bitte draufklicken.

  • Links der Woche

    • Nie wieder Treppenlift-Werbung:

      “Wenn du nicht dafür bezahlst, bist du nicht der Kunde, sondern das Produkt, raunen die Datenschützer in mahnendem Tonfall. Der Blogger Mario Sixtus sieht das anders.”

    • Offenes politisches Handeln:

      “Für alle netzbasierten Wahlsysteme gilt : wenn die Abstimmungen geheim oder unter Pseudonym ablaufen, kann nie ausgeschlossen werden, dass es nicht möglich ist, gefälschte Nutzer-Konten anzulegen und damit abzustimmen. “Nein, Hase42 wird nicht darüber abstimmen, ob wir die Todesstrafe einführen wollen.” fasste Kathi Dathe dieses Problem überspitzt zusammen, als im Landesverband Berlin darüber gestritten wurde, Liquid Feedback nur für Leute mit ihren bürgerlichen Namen freizugeben. Bei mehreren zehntausend Wahlberechtigten kann kein System mit Pseudonymen mehr transparent gehalten werden; Mitgliedsnummern sind da nicht besser, außer natürlich, ich kann jederzeit nachsehen, wer sich hinter welcher Nummer verbirgt – dann ist die Pseudonymisierung aber kein Schutz mehr und ich kann gleich meinen bürgerlichen Namen ins Profil schreiben.”

    • Er ist nicht erschienen:

      Die Vorladung der Kriminalpolizei ist nicht mehr als eine Einladung. NIemand ist verpflichtet, ihr nachzukommen. Was übrigens auch für Zeugen gilt. Die Polizei hat keine Möglichkeit, Beschuldigte, bei denen keine Haftgründe vorliegen, oder Zeugen zum Erscheinen auf der Wache zu zwingen. Oder gar dazu, etwas zu sagen.

    • Es ist nirgendwo so schön wie daheim – schon gar nicht im Urlaub:

      “Erstens: Ich hasse Hitze. Alles was 23 Grad überschreitet, ist für mich unerträglich. Ich vegetiere dahin, ich halte es nicht aus. Ich hasse schwitzen. Ich hasse Sonne. Ich hasse extreme Helligkeit. ICH wollte nach Norwegen! Aber ich bin kompromissbereit und anpassungsfähig und weil alle unbedingt in den Süden wollten – BITTE DANN EBEN SCHWITZEN!”

    • NEU: FDP jetzt auch mit Wahlcomputer:

      “Zu behaupten New Democracy hätte auch nur irgendwas mit LiquidFeedback oder LiquidDemocracy zu tun ist in etwa so, als würde ich einen Bobbycar als Atom-U-Boot verkaufen.”

    • Ein paar Erlebnisse:

      “Ich wurde aufgefordert, den Gewerbeschein abzugeben und meine Tätigkeit einzustellen. Begründung: man befürchte, ich könne Bücher über die Arbeitsagentur veröffentlichen, weil ich schon über einen privaten Blog verfügte, mit dessen Inhalt man nicht einverstanden war (der kritischste Blogartikel war neben Kochrezepten ein Artikel über die Globalisierung!).”

    • SkyDrive: Microsoft durchsucht Nutzer-Daten in der Cloud nach AGB-Verletzungen und sperrt Accounts:

      “Microsoft hat mehreren Kunden den diensteübergreifenden Account “Windows Live ID” gesperrt. Sie hatten auf dem Filehosting-Dienst SkyDrive private Dateien gespeichert, die gegen Microsofts AGB verstoßen. Damit gehen auch E-Mails von Hotmail verloren.”

    • Sie reden und reden und sagen nichts.:

      “Mit „allen möglichen Fördermöglichkeiten“ umschrieb der Amtsleiter übrigens sogenannte Eingliederungszuschüsse. Ich wies darauf hin, dass wir uns vielfach um Menschen kümmern, die überhaupt nicht beim Amt gemeldet seien. „Dann müssen Sie halt die Frauen erst ins Amt schicken, um sich arbeitslos zu melden!“ antwortete Herr Amtsleiter realitätsnah. Der Staatssekretär erläuterte unglücklich weiter: „Wer nicht in der Statistik ist, existiert quasi nicht!“. Und was nicht sichtbar ist, ist kein Problem. Zumindest für die Politik. Wie einfach es doch sein könnte…”

    • Schweden: Filesharer sind offiziell eine religiöse Gemeinschaft:

      “Für die Mitglieder der “Kirche der Kopimisten” ist das Kopieren von Informationen ein Akt des Glaubens. Schweden erkennt sie nun offiziell als religiöse Gemeinschaft an.”

    • Die Wahrheit über die Wahrheit: Die Freiheit, die ich meine:

      “Heute noch einmal das endlose Titanic-der-Papst-hat-eingemacht-Cover. Die wie immer (wenn es nicht um Fußballergebnisse geht) treffsicheren Fliegenden Bretter haben die spannende Frage aufgeworfen, wie viele von denen, die sich über die aktuelle Papstdarstellung mit besudelter Soutane empören, im Falle der Mohammedkarikaturen vor einiger Zeit noch lautstark für die Meinungsfreiheit eingesprungen sind.”

    • Vorhautbeschneidung ist keine Bagatelle:

      “Entschieden wehrte sich Schmidt-Salomon gegen die häufig anzutreffende Bagatellisierung der Vorhautbeschneidung: „Zwar ist die Vorhautbeschneidung bei Jungen in ihren Auswirkungen nicht vergleichbar mit der Klitorisverstümmelung bei Mädchen, dennoch handelt es sich, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, um eine höchst unangenehme, schmerzreiche Prozedur, selbst wenn sie unter besten medizinischen Bedingungen erfolgt. Kein Kind sollte dieses Leid erfahren müssen, es sei denn, es liegen eindeutige medizinische Gründe für den Eingriff vor.“”

    • Karlsruhe und die antastbare Menschenwürd:

      “Flüchtlinge und Asylbewerber dürfen in Deutschland nicht arbeiten. Flüchtlinge und Asylbewerber dürfen in Deutschland nicht frei reisen und den ihnen „zugewiesenen Landkreis“ nicht verlassen. Wer es dennoch tut, um zum Beispiel zum Arzt oder zur Schule zu kommen, dem drohen Bußgelder oder Gefängnis. Das nennt man dann „Residenzpflicht“. Orwell lässt grüßen. Flüchtlinge und Asylbewerber dürfen in Deutschland auch keinen Führerschein machen. Abitur oder Studium müssen von der Ausländerbehörde genehmigt werden.”

    • sozialrechtsexperte: Gerichtsvollzieher pfändet zahlungsunwilliges Jobcenter:

      “In Leipzig war das Jobcenter gerichtlich verurteilt worden, einem ALGII-Empfänger eine einbehaltene Sanktion auszuzahlen. Das JC ignorierte das Gesetz und verweigerte dem ALGII-Empfänger sein Geld. Der beauftragte daraufhin einen Gerichtsvollzieher.”

    • Genitalbeschneidung bei Jungen:

      “Die Beschneidung der Vorhaut (Zirkumzision) ist der älteste und am häufigsten durchgeführte operative Eingriff überhaupt. Prof. Dr. Matthias Franz, stellvertretender Direktor des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, warnt deutlich vor den Gefahren der meist religiös motivierten Operation: „Die Entfernung der Vorhaut im Säuglings- oder Kindesalter stellt ein Trauma dar und kann zu andauernden körperlichen, sexuellen oder psychischen Komplikationen und Leidenszuständen führen. Diese Problematik wird aus Respekt vor religiösen oder kulturellen Tabus und aus Angst vor möglichen Konflikten bislang aber vorwiegend in Fachkreisen diskutiert.“”

  • Links der Woche

    • Es geht um Vertrauen:“Facebook bietet seinen Nutzern Chats an auf eine bequeme und integrierte Art und Weise. Nun haben sie klar gemacht, dass sie die Kommunikation aber nicht vertraulich behandeln (noch nicht mal semi-vertraulich im Sinne von “Wir nutzen das Mithören nur um bessere Werbung zu zeigen, geben die Daten aber nicht an dritte”). Facebook hat damit das Vertrauen in sich als Infrastrukturanbieter für private Chats vollständig zerstört.”

    • Jobcentermitarbeiter gratulieren sich zu verhängten Hartz IV-Sanktionen:“In den JobCentern erhalten die Mitarbeiter_innen für ihre Arbeit bestimmte Vorgaben. Unter anderem gehören sogenannte Sanktionsquoten dazu. Während etliche JobCentermitarbeiter_innen von sich behaupten, so etwas nicht anwenden zu wollen, gibt jedoch solche, denen es Spaß macht, für ihren Dienstherrn Geld einzusparen.”

    • Der deutsch-amerikanische Rassismus des Thilo Sarrazin:“Als der Volkswirt Thilo Sarrazin (SPD) 2010 “Deutschland schafft sich ab” veröffentlichte, plante ich eine Blogpostreihe – zumal der Mann auch über Seiten hinweg meine Arbeiten zitiert hatte und ich also “aus erster Hand” seinen Umgang mit Wissenschaft beobachten konnte. Aber ich ließ mich nach einem ersten Post davon überzeugen, dass Sarrazin nur ein “verbitterter Eigenbrötler” und “Rechthaber” sei, dem man doch nicht noch mehr Aufmerksamkeit widmen sollte. Doch nach Lektüre des hervorragenden Sammelbandes “Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz: Von Galton zu Sarrazin” um die Herausgeber Michael Haller und Martin Niggeschmidt musste ich erkennen – ich lag da falsch. Thilo Sarrazin ist kein verirrter Einzelgänger, sondern ein planvoller Rückübersetzer von Sozialdarwinismus und Rassismus nach Deutschland.”

    • Internetnutzung: Der falsche Traum vom Offlinesein:“Einen “IRL-Fetisch” nennt der Medientheoretiker Nathan Jurgenson in einem kürzlich erschienenen Essay die Überhöhung des Offlineseins. IRL ist Netzsprache und steht für “in real life”, dem vermeintlich echten Leben abseits des Internets. Dieses Leben sei, so Jurgenson, für immer mehr Menschen eine Obsession, ein utopischer Lebensraum, den es zu erreichen gilt.”

    • Meldegesetz: Lehren aus dem Meldemurks:“Angenommen, in Deutschland könnte politisch eine nagelneue Technologie forciert werden. Diese Technologie hätte zwar große wirtschaftliche Vorteile und würde die Freiheit des Einzelnen vergrößern, im Gegenzug forderte sie aber ungefähr fünftausend Todesopfer jährlich. Wie wären die politischen Positionen verteilt? Vermutlich gar nicht, die Technologie würde über alle Parteien hinweg abgeschmettert, jede Diskussion würde im Keim erstickt, “Fünftausend Tote im Jahr, mit Verlaub, Herr Abgeordneter, Sie haben eine Macke!” Einführung abgelehnt (außer die Nationalmannschaft spielt zeitgleich). Das Automobil gibt es allerdings schon länger.”

    • Ernährungspanik: Werden wir alle vergiftet?:“Die in zwei Muskatnüssen enthaltenen Mengen der Gifte Myristicin – auch in Dill und Petersilie – und Elemicin z. B. reichen aus, ein Kind umzubringen. Die hochgiftige Blausäure kommt in Bittermandeln – da allerdings in abnorm hoher Konzentration – und in fast allen anderen pflanzlichen Lebensmitteln, besonders konzentriert auch in Leinsamen vor – mehr als zwei Kochlöffel täglich, und man darf den Doktor rufen. Das in Käse enthaltene Tyramin gefährdet Personen, die sogenannte MAO-Hemmer als Antidepressiva oder gegen Parkinson nehmen, mit den Folgen Bluthochdruck und Herzinfarkt. Honig enthält den Krankheitserreger Clostridium botulinum, bei Babys kann das zu einer Lähmung des Darmes und einer hartnäckigen Verstopfung führen. Rohe Grüne Bohnen – schon fünf bis sechs Stück – rufen schwerste hämorrhagische Gastoenteritis hervor, und auch die besten biologisch angebauten Karotten enthalten das Nervengift Carotatoxin plus eine ganze Reihe weiterer giftiger Substanzen sowie sogenannte Isoflavone, die eine östrogene Wirkung besitzen, also weibliche Sexualhormone imitieren. Äpfeln, Birnen oder Pflaumen enthalten giftige Kaffeesäure, Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen enthalten Chlorogensäure, Orangen enthalten d-Limonen (können Allergien auslösen), kaltgepreßtes Olivenöl enthält Perchlorethylen. Und das stärkste Nervengift der Welt, Botulinustoxin, von dem zwei Milliardstel Gramm einen Menschen töten, wird von einem Bakterium produziert, das völlig natürlich in Fleischwaren gedeiht; weniger als ein Gramm davon würden ausreichen, ganz Deutschland zu entvölkern.”

    • Auf dem Weg zum Cyborg?:“Bei einem invasiven Eingriff kann z. B. ein implantierter Computerchip im motorischen Kortex des Gehirns über das Denken einer Bewegung einen Roboterarm o.ä. steuern. Die neuronale Aktivität im Gehirn wird gemessen und mit typischen Gehirnmustern für bestimmte Bewegungen verglichen. Da „ich bewege meine Hand nach rechts“ nicht bei allen Menschen das gleiche Muster im Gehirn zeigt, “trainieren” die User die Software automatisch im Laufe der Zeit.”

    • Das kleine Troll-Handbuch:“Bei Diskussionen im Internet geht es nicht um Argumente und Inhalte. Es geht nicht darum, den eigenen Standpunkt zu überdenken oder zu überlegen, warum jemand anders anderer Ansicht ist. (…) Und natürlich geht es auch darum, direkt in der Diskussion zu gewinnen – also anderen Fehler “nachzuweisen”, sie dazu zu bringen, aus der Diskussion auszusteigen und natürlich darum, niemals zugeben zu müssen, irgendetwas falsch gemacht zu haben.”

  • Links der Woche

    • Gesetzeberische Infamie: “Was bei der Eurorettung schon lange kritisiert wird, ist anscheinend auch ein beliebtes Mittel bei anderen Gesetzesvorhaben: In letzter Minute kriegt der Gesetzentwurf eine andere Fassung – und der Inhalt verkehrt sich mitunter in sein Gegenteil. Genau das ist am vergangenen Freitag im Bundestag bei einem heiklen Datenschutzthema geschehen. Obwohl es vorher anderes geplant war, dürfen Meldeämter bald die Daten aller Bürger verkaufen. Betroffene, also wir alle, können zwar widersprechen. Es hilft nur nichts.”
    • Klagen in Tränenfurt: “Zu meinen exzentrischen Hobbies gehört es, nach Möglichkeit allsommerlich auf 3Sat dem Ingeborg-Bachmann-Literaturwettbewerb zu Klagenfurt beizuwohnen und mit wohligem Gruseln schaudernd zu verfolgen. Wahrscheinlich tut das außer mir niemand. Oder vielleicht noch die Eltern und Tanten der DebütantInnen beiderlei Geschlechts, welche dort mit zittriger Stimme oder hornbrillenschwer selbst gehäkelte Texte vortragen, – vorwiegend unfassbar dünnblütige, sterbenslangweilige GermanistInnen-Prosa über angelesene Erfahrungen und falsche Gefühle.”
    • Ein Pirat zieht sich zurück: Ich gehe: Mein Rücktritt vom Amt:“Am 9. Mai erhalte ich einen Brief von meinem Jobcenter, dass meine Zahlungen eingestellt werden. Grund: „Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei“. Ein Ehrenamt als Grund, meinen Anspruch auf Sozialleistungen abzuerkennen. Mehr steht dort nicht. Keine Vermutung, ich würde nun ausreichend Einkünfte erzielen. Keine Fragen. Lediglich die Möglichkeit zu widersprechen.”
    • EM-Schnipsel, erster Teil:“Das fängt mit den Flaggen und Seitenspiegelschonern an. Patriotismus sei die Liebe zum eigenen Land, aber was ist denn das für eine Liebe, die man mit solchen Wegwerfaccessoires feiert? Die Leute feiern ihre Verbundenheit mit billigem Plastikschrott, der kaum zwei Wochen alt schon auf dem Müll landet? Wäre ich Deutschland, ich wär ganz schön sauer über diese Lieblosigkeit.”

    • Ernährungspanik: Werden wir alle vergiftet?:“Die in zwei Muskatnüssen enthaltenen Mengen der Gifte Myristicin – auch in Dill und Petersilie – und Elemicin z. B. reichen aus, ein Kind umzubringen. Die hochgiftige Blausäure kommt in Bittermandeln – da allerdings in abnorm hoher Konzentration – und in fast allen anderen pflanzlichen Lebensmitteln, besonders konzentriert auch in Leinsamen vor – mehr als zwei Kochlöffel täglich, und man darf den Doktor rufen. Das in Käse enthaltene Tyramin gefährdet Personen, die sogenannte MAO-Hemmer als Antidepressiva oder gegen Parkinson nehmen, mit den Folgen Bluthochdruck und Herzinfarkt. Honig enthält den Krankheitserreger Clostridium botulinum, bei Babys kann das zu einer Lähmung des Darmes und einer hartnäckigen Verstopfung führen. Rohe Grüne Bohnen – schon fünf bis sechs Stück – rufen schwerste hämorrhagische Gastoenteritis hervor, und auch die besten biologisch angebauten Karotten enthalten das Nervengift Carotatoxin plus eine ganze Reihe weiterer giftiger Substanzen sowie sogenannte Isoflavone, die eine östrogene Wirkung besitzen, also weibliche Sexualhormone imitieren. Äpfeln, Birnen oder Pflaumen enthalten giftige Kaffeesäure, Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen enthalten Chlorogensäure, Orangen enthalten d-Limonen (können Allergien auslösen), kaltgepreßtes Olivenöl enthält Perchlorethylen. Und das stärkste Nervengift der Welt, Botulinustoxin, von dem zwei Milliardstel Gramm einen Menschen töten, wird von einem Bakterium produziert, das völlig natürlich in Fleischwaren gedeiht; weniger als ein Gramm davon würden ausreichen, ganz Deutschland zu entvölkern.”

  • Links der Woche

    • Auf dem Weg zum Cyborg?:“Bei einem invasiven Eingriff kann z. B. ein implantierter Computerchip im motorischen Kortex des Gehirns über das Denken einer Bewegung einen Roboterarm o.ä. steuern. Die neuronale Aktivität im Gehirn wird gemessen und mit typischen Gehirnmustern für bestimmte Bewegungen verglichen. Da „ich bewege meine Hand nach rechts“ nicht bei allen Menschen das gleiche Muster im Gehirn zeigt, “trainieren” die User die Software automatisch im Laufe der Zeit.”

    • Fahnenmeere zur EM – „Party-Patriotismus ist Nationalismus“:“Deutsche Fans verwandeln seit der WM 2006 internationale Sport- und Musikwettbewerbe in schwarz-rot-goldene Jubelfeiern. Politiker begrüßen die Meere von Nationalflaggen als Zeichen eines harmlosen und unverkrampften Patriotismus. Sozialwissenschaftler halten das für eine gefährliche Fehleinschätzung.”

    • Das kleine Troll-Handbuch:“Bei Diskussionen im Internet geht es nicht um Argumente und Inhalte. Es geht nicht darum, den eigenen Standpunkt zu überdenken oder zu überlegen, warum jemand anders anderer Ansicht ist. (…) Und natürlich geht es auch darum, direkt in der Diskussion zu gewinnen – also anderen Fehler “nachzuweisen”, sie dazu zu bringen, aus der Diskussion auszusteigen und natürlich darum, niemals zugeben zu müssen, irgendetwas falsch gemacht zu haben.”

  • Twitter im Juni

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  • Links der Woche

    • Gema-Sprecherin Schlicher: „Es geht um Gerechtigkeit“:“Die sperrt Youtube, doch nicht wir! Wir haben einen Musterprozess mit 12 Titeln gewonnen, daraufhin hat Youtube jeden zweiten, dritten Titel sperren lassen. Wir wollten nur eine angemessene Lizenz dafür, dass mit dem geistigen Eigentum anderer Geld verdient wird. Youtube hat 20 oder 30 PR-Mitarbeiter eingestellt, um für ein schlechtes Gema-Image zu sorgen. Wir sind hier nur eine Handvoll.”

    • Johannes Ponader: Ein paar Hintergründe zum ALG-II-Bezug von Freiberuflern:“Ich bin der Überzeugung, dass in einer Demokratie jeder das Recht hat, sich ehrenamtlich und politisch zu engagieren. Die Auffassung, als Bezieher von ALG II habe man nicht das Recht, sich politisch in einer Partei zu engagieren, wie ich dies tue, offenbart eine tiefsitzende Geringschätzung und Ignoranz vor elementaren demokratischen Rechten. Ein geringes Einkommen darf nicht zur Rechtfertigung einer Zwei-Klassen-Demokratie instrumentalisiert werden.”

    • Erbin verbietet Loriot-Briefmarken in Wikipedia:“„Mit Ihnen teilt meine Ente das Wasser nicht”. Es waren diese Pointen, mit denen Vicco von Bülow, der große Loriot, die Kleingeistigkeit der Gesellschaft aufs Korn nahm und sich in der Geschichte des deutschen Humors verewigte. So richtig mag es dazu nicht passen, was im März in einem Urteil des Landgerichts Berlin gipfelte. Danach darf die Wikipedia Briefmarken mit Loriot-Motiven nicht mehr zeigen. Selbst die Wiedergabe der Unterschrift Loriots sollte verboten werden.”

    • “Eine U-Bahn von Lemberg bis nach Auschwitz”:“Wer sich zu einem Spiel der deutschen Nationalmannschaft begibt, macht leider ähnliche Beobachtungen: Schon auf der Hinfahrt mit einem Bus aus Deutschland stimmten mitreisende Fans zum „Aufwärmen“ einen Gesang an, in dem die Zeile „Scheiß Parasiten, Hängt die Zigeuner von Schalke 04“ vorkommt und stellen lauthals die Frage: „Wer hebt die Hand zum Deutschen Gruß?“ „Kanake“ und „Du Neger“ als Schimpfwörter gehören für viele Busreisende offensichtlich zum normalen Sprachgebrauch. Niemand schien sich daran zu stören.”

    • An Old Fart’s Blues:“Obwohl solch metaphysikverliebtes Denken ja selbstredend auch schnell an seine natürlichen, von Immanuel Kant straff gescheitelten Grenzen stößt: Im Grunde geht es bloß um die Frage, wie man es vermeidet, in einem deutschen, beige-grün karierten Pflegeheim zu landen, in dem das Leben unzumutbar und der Tod unerschwinglich ist. Wenn man schon sterben muss, dann bitte nicht im Stuhlkreis mit anderen Demenz-Exzellenzen.”

    • EM-Patriotismus: Meine gefährliche Liebe zu Deutschland:“Während der Turniere zeigten sich Anzeichen verstärkter Fremdenfeindlichkeit. Es sei in dieser Zeit, und nur in dieser Zeit, völlig akzeptabel, die Mannschaft und das Land des Gegners zu beschimpfen. Das ist nicht schwer zu erklären. Sozialpsychologisch, schreibt Schediwy, sei der Stolz auf die eigene Gruppe immer mit der Abwertung anderer Gruppen verknüpft.”

    • Die Negerpuppe:“Ich habe vor kurzem eine Mail bekommen. Der Absender entschuldigte sich im Vorfeld dafür, negative Kritik an meinem Roman äußern zu müssen, aber es gäbe da etwas, das ihm keine Ruhe lasse. In meinem Buch würde das „N-Wort“ vorkommen, und dann gleich zweimal. Ob das denn sein müsse? Dass er in Sachen N-Wort zwei und nicht fünfmal fündig wurde, verdankt er einem meiner Lektoren. Der fand das nämlich auch unschön und gemahnte zu politisch korrekter Wortwahl. Es kribbelte mich, das Tabu-Thema im Blog auszufransen.”

  • Links der Woche

    • How Depressed People Use the Internet:“In a study to be published in a forthcoming issue of IEEE Technology and Society Magazine, we and our colleagues found that students who showed signs of depression tended to use the Internet differently from those who showed no symptoms of depression.”

    • Warum ich meinen Path-Account (endlich) gelöscht habe:“Damit steckt Path in einer paradoxen Situation: Da sich der tatsächliche engere Freundeskreis nur bei den wenigsten Menschen mit den “Digital Natives”, deren Updates man überall lesen kann, überschneidet, entsteht das Problem, dass in dem auf private Updates ausgelegten Netzwerk niemand wirklich private Dinge teilt, weil großteils eher Bekannte und Kollegen mitlesen, aber auch niemand die “lustige Links”-Show spielt oder ernsthafte Anliegen und Interessen verbreitet, weil dafür einerseits das erreichbare Publikum zu klein ist und man andererseits Links nicht wirklich vernünftig über das System teilen kann, denn die wurden im Konzept von Path gar nicht mitgedacht.”

    • Glückssucht und die Einsamkeit des Joachim Gauck:“Über diese Verwendung des Adjektivs glückssüchtig ließe sich einiges sagen. Zum Beispiel, dass es von einer tiefen Ignoranz gegenüber der pazifistischen Grundeinstellung des größeren Teils der deutschen Bevölkerung zeugt, wenn man diese mit „Glückssucht“ erklärt. Zum Beispiel, dass es von einer erschreckenden Geschichtsvergessenheit zeugt, wenn man diesen leider viel zu späten deutschen Pazifismus infrage stellt.”

    • Frauen sind mehr als weiblich sozialisierte Personen:“Frausein bedeutet, mit einer bestimmten Position in dieser Welt ausgestattet zu sein. Die Geschlechterdifferenz, die alle möglichen Aspekte unserer Welt auf vielfältige Art und Weise prägt (ob uns das nun gefällt oder nicht), durchquert mein Personsein permanent. Es ist unentwirrbar, es ist nicht möglich, mein „Frausein“ von meinem „Menschsein“ zu trennen, wie es die Rede von der „weiblich sozialisierten Person“ suggeriert.”

    • Künstler, Verwerter und Piraten:“Sonderbarerweise kommt niemand auf die Idee, das Problem unter dem Gesichtspunkt von Angebot und Nachfrage zu betrachten. Denn die immer zahlreicher werdenden Künstler, die – Computer sei dank – in immer schnelleren Zeiträume immer mehr Produkte schaffen können, welche ihrerseits immer leichter zu reproduzieren und zu verteilen sind, treffen auf einen schrumpfenden Markt von immer weniger Interessenten. Das hat mit der realen und der geistigen Vergreisung des Landes ebenso zu tun wie mit der schieren Massenhaftigkeit des Angebotes. Beispielsweise werden in Deutschland 6 CD-Neuerscheinungen pro Tag veröffentlicht.”

    • Sweep the Sleaze:“Promising to make you look wired and magically promote your content in social networks, the Like, Retweet, and 1 buttons occupy a good spot on pretty much every page of the World Wide Web. Because of this, almost every major site and world brand is providing free advertising for Twitter and Facebook. But do these buttons work? It’s hard to say. What we know for sure is that these magic buttons promote their own brands.”

  • Links der Woche

    • Atheisten-Treffen: Unter Gottlosen:“Wäre Atheismus eine Konfession, wäre sie in Deutschland die zahlenstärkste. Doch die Nichtgläubigen waren bisher eine stille Mehrheit: Nur wenige äußerten sich öffentlich. Nun könnte sich das ändern – Atheisten fordern das Moral-Monopol der Religionen heraus.”

    • „Da ist nichts, was wir tun könnten“:“Unser Wirtschafts- und Finanzsystem tut uns nicht einfach etwas an. Es ist ein Werkzeug, das wir entwickelt haben und das unsere Ziele und Werte widerspiegelt. Die Leute kümmern sich eben nicht um die Zukunft, sondern nur um ihre momentanen Probleme.”

    • Warum Moral im Gesundheitssystem nicht hilft:“Heute stolperte ich über einen Artikel, in dem beklagt wird, dass offenbar viele Operationen heute eher aus betriebswirtschaftlichen denn aus medizinischen Gründen durchgeführt werden: Sie rechnen sich für das Krankenhaus. Moralisch wird dann in dem Artikel noch auf die bösen Ärzte und Krankenhausleitungen geschimpft. Ich finde sowas immer ein bisschen daneben, denn man kann politische Fragen nicht mit moralischen Kategorien lösen. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten Rahmenbedingungen geschaffen, die konsequent von den im „Gesundheitsbetrieb“ Tätigen betriebswirtschaftliches Verhalten einfordern – also warum sich nun wundern, wenn sie sich auch tatsächlich so verhalten?”

    • Streit um das Urheberrecht: Was die Autoren umtreibt:“Den deutschen Künstler und die Politik verbindet eine Geschichte voller Missverständnisse. Regelmäßig werden Intellektuelle in vorwurfsvollem Ton zu mehr politischer Einmischung aufgefordert. Erfolgt eine solche dann von Seiten des alten Haudegens Grass, wird mit Spott und Ablehnung reagiert. Ungestillt blieb lange Zeit die Sehnsucht nach künstlerischer Revolte. Aber jetzt: ein Aufruf, nein, Aufschrei! Die reinste Künstler-Stampede: Rund sechstausend Kulturschaffende versammeln sich zur wahrscheinlich größten intellektuellen Unterschriftenaktion aller Zeiten. Geht es um die Rettung Europas? Nachhaltiges Wirtschaften? Oder die Verteidigung der Bürgerrechte? Nein, es geht darum, die vermeintliche Abschaffung des Urheberrechts zu verhindern. Das also ist der gemeinsame Nenner, auf den sich das politische Bewusstsein der deutschen Intellektuellen bringen lässt: die Angst, durch das Internet finanzielle Einbußen zu erleiden.”

  • Links der Woche

    • Methodik: Drum prüfe, wer was regeln will:“In anderen Bereichen des öffentlichen Lebens kommt so ein experimentelles Denken allerdings nicht zum Zug. Dabei könnten Regierungen solche rigorosen Methoden durchaus nutzen, zum Beispiel, wenn sie wissen wollen, wie man Kinder am besten bildet, wie man Verbrechen dezimiert oder Straftäter rehabilitiert. Die wenigsten Richtlinien werden jedoch experimentell geprüft, bevor man sie auf die Menschheit loslässt.”

    • Barrierefreiheit nur die Eisbergspitze?:“Die Menschen machen über das Regierungssystem den Versuch, Güte zu verordnen und Fairness zu garantieren. Jedoch besteht die große Schwierigkeit darin, dass Güte und Fairness moralische und KEINE politische Fragen sind.”

    • Liebe inklusive:“Ich wollte die Sendung erst ignorieren. Als ich das erste Mal von “The Undateables” las, dachte ich, einfach totschweigen, dann erledigt sich das Problem schon von alleine. Da hatte ich die Rechnung ohne die Marketingabteilung des Senders Channel 4 gemacht, die das ganze Land mit Plakaten zupflastern lies auf denen mehrere behinderte Menschen zu sehen sind. “The Undateables” steht darunter.”