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Blogposts

  • Links der Woche

    • Die Grünen — Steigbügelhalter für FJS?:“Die Furcht, die Grünen könnten der SPD zu viele Stimmen wegnehmen und damit Strauß doch noch zur Macht verhelfen, zwingt die Sozialdemokraten zu schärferen Auseinandersetzungen mit den Umweltschützern: “Keine Konzessionen”, mahnte Wischnewski, und Bahr will die Grünen noch deutlicher als “unsere Gegner” darstellen.”

    • Die Sache mit dem Regieren:“Anstatt blind Koalitionsaussagen zu machen, diese kategorisch abzulehnen oder entsprechenden Fragen einfach auszuweichen sollten wir eine Liste unserer Bedingungen für die Unterstützung einer möglichen Regierung beschließen. Nach der Wahl reden wir dann mit allen Parteien die diese Bedingungen akzeptieren.”

    • Wie ich einmal mein Facebookverhalten drastisch veränderte, ohne dass jemand einen Unterschied bemerkte.:“Worin also besteht die radikale Veränderung, von der im Titel dieses Artikels die Rede ist? Ich habe aufgehört, Facebook in dem Sinne zu benutzen, in dem es gedacht ist. Ich lese den Stream nicht mehr mit. Ich ignoriere den eigentlichen Zweck, den Facebook verfolgt, das Sharen des banalen Alltags jedes Menschen mit seinen “Freunden”, der mittels der Funktion “Like” zur Pflege des eigenen Egos beitragen soll.”

    • Polyamorie? Vielweiberei? – Eine Klarstellung zur Familienpolitik der Piraten:“Die genaue Anzahl der beteiligten Partner beträgt jeweils zwei, und die Voraussetzung für das Eingehen solcher Lebensgemeinschaften ist, dass die Partnerschaft mit dem gemeinsamen Ausleben von Sexualität verbunden ist. Mit der Gestaltung und dem Stattfinden des “ehelichen Beschlafs” beschäftigen sich sogar Juristen. Was sich auf den ersten Blick skurril liest, hat eine bestürzende Konsequenz: Der Staat interessiert sich dafür, was im eigenen Schlafzimmer einvernehmlich, legal und unter in jeder Hinsicht mündigen Partnern geschieht.”

  • Links der Woche

    • Einzelfälle, bedauerliche?:“Es ist mir unbegreiflich, dass jeder meint, sich zu diesem Thema äußern zu müssen. Beim Thema Afghanistan, Gesundheitswesen oder Euro-Krise hört man von Piraten, dass wir da keine abgestimmte Parteimeinung und überdies (noch) nicht genügend Ahnung haben. Aber beim Thema Juden und Holocaust, da ist die Meinung dann da und wird unreflektiert und unbelastet von Sachkenntnis hinaus in die Welt geplärrt. Als wäre das nicht schon arg genug, fehlt auch noch die nötige Empathie: Der fabrikmäßigen Vernichtung von Menschen folgt die Entmenschlichung des Holocausts in der öffentlichen Meinung, wie sie sonst eher nach dem x-ten Bier am Stammtisch geäußert wird. Herzlichen Glückwunsch.”

  • Links der Woche

    • Die magische soziale Alchemie meiner Timeline:“Vor einiger Zeit erbroch sich samstagmorgens in unsere Küche der Wutanfall einer Radiojournalistin des WDR. Zornig zeterte sie über Wildfremde, die da einfach so ins Internet schrüben. Narzistische Vollhorste allesamt, die glaubten, die Welt interessiere sich dafür, dass man gerade Kaffee trinke oder Liebeskummer habe! Da mache sie nicht mit, ihre eigene „Gedankenkotze“ wolle sie nicht im Internet abladen. Wieso mein Radio dafür ein besserer Ort dafür sein soll, ließ sie offen.”

    • Zuviel von dem Kirsch-Whisky:“CAMPINO: Waren Sie überhaupt irgendwann einmal jung? MERKEL: Bei mir war das irgendwie anders.”

    • Ergänzende Worte zu den Piraten:“Genau hier ist der Kern unseres Unmuts, unserer Wut. Wir müssen nicht hungern, haben eine Wohnung. Aber wir arbeiten dafür, wie Ihr es auch tut oder getan habt. Wir kriegen nichts in den Hintern geschoben. Wir haben hohe Abgaben, zahlen hohe Mieten und haben uns unser Studium selbst finanziert. Alles andere ist Klischee. Aber wir können uns nicht verbessern, egal wie wir strampeln.”

    • Warum alle sich für toll halten – der Dunning-Kruger-Effekt:“Sind Sie ein guter Autofahrer? Besser als der Durchschnitt? Besser als 70% aller Autofahrer? Wo würden Sie sich einordnen? Fast jeder hält sich für überdurchschnittlich – nicht nur beim Autofahren, sondern auch wenn es um intellektuelle Fähigkeiten, um Sozialkompetenz oder um Humor geht. Und trotzdem kann definitionsgemäß auf jedem Gebiet nur jeder Zweite überdurchschnittlich gut sein zu den besten 50% gehören. Dieses Paradoxon wurde von den Psychologen Justin Kruger und David Dunning im Jahr 1999 untersucht – in einem mittlerweile recht berühmten Paper, das nach wie vor äußerst lesenswert ist.”

    • Mozart brauchte kein Copyright:Musikindustrie. Das klingt, als gäbe es an einem Ort im Ruhrgebiet eine Fabrik, wo Bohlens, Scooters oder Neptunes im Blaumann am Fließband stehen und Töne ineinander stöpseln. Tatsächlich geht es in der Musikindustrie aber nicht mehr um die Herstellung von Musik.

    • Phase 3:“Tatsächlich zielen solche Kampagnen also nicht etwa auf ein intellektuelles Publikum ab, sondern sollen bei uninformierten Massen eine Stimmung der Angst erzeugen. Die Piraten sollen als Feinde der beliebten Künstler wahrgenommen werden, die es zu behüten gilt.”

    • Automatische Absichtserkennung:“Das System soll aggressive Absichten erkennen, bevor sich diese überhaupt in Gewalttaten zeigen. Die Forschungsidee: sobald die “intelligenten Kameras” Muster entdecken, die auf gewalttätige Motive hinweisen, werden die Sicherheitskräfte benachrichtigt. Zu diesem Zweck könnten die entsprechenden Aufnahmen auf den Bildschirmen in den Leitstellen akustisch und visuell hervorgehoben werden. Durch “Intentionsdiagnostik” anhand von Mimik, Gestik und Körperhaltungen der Täter und der Opfer sollen automatisch Prognosen generiert werden.”

    • Geschlechterdifferenz, reloaded:“Einer der interessantesten Befunde im “post-biologistischen” Zeitalter ist wohl der, dass die Geschlechterdifferenz, die früher so eng mit dem Körper und der Biologie verknüpft zu sein schien, keineswegs untergegangen ist, sondern so fit und lebendig ist wie eh und je.”

    • „Knappheit ist von gestern“:Aber Star Trek? Das Ende aller materiellen Knappheit dank Science-Fiction-Technik? »Da laufen wir definitiv in die Richtung, und teilweise haben wir es schon erreicht«, sagt Mayer. Und ehrlich gesagt: Wenn man sich mit ihm in das Thema vertieft, dann kommt einem der Vergleich nicht mehr ganz so exzentrisch vor. Dann wird er zur Metapher des Strukturwandels.

    • Mein Kropf gehört mir:“Ich bin Urheber. Und mein Kopf gehört mir. Bevor jetzt jemand beim “Handelsblatt” jubiliert: Nein, die Konsequenz aus dieser dann doch eher banalen Feststellung ist nicht meine Zustimmung zur Anti-Irgendwas-Kampagne, sondern eine weitere banale Feststellung: Es ging mir noch nie so gut wie seit dem Tag, als ich das, was jetzt dort als rasend neue Erkenntnis verkauft wird, für mich selber begriffen habe. Weil meine Konsequenz daraus nicht war, für eine Beibehaltung der Verwerterrechte zu trommeln, sondern mein eigenes Ding zu machen.”

    • Mehr Demokratie wagen?: ”Direktdemokratische Beteiligungsverfahren haben also das Potenzial antidemokratische Politik zu befördern. Wie Hermann Werle schreibt (Seite 8), sind aber auch andere Formen der Bürgerbeteiligung problematisch. So seien Denkfabriken wie die Bertelsmann-Stiftung seit einigen Jahren emsig damit beschäftigt, „strategische Konzepte der Kommunikation“ zu entwickeln, die darauf abzielen, mit Beteiligungsverfahren „unkontrollierten Protest von der Straße an runde Tische, Bürger- oder Dialogforen zu verlagern“.”

  • Dr. Liquid oder wie ich lernte das Feedback zu lieben

    Ich hatte mich früher ja eher kritisch zu Liquid Feedback geäußert. Seit ich jedoch daran arbeite(n musste), in Pankow ein so genanntes „Klarnamen-Liquid“ einzuführen, hatte ich viele Gespräche und Aha-Momente, nicht zuletzt auch aus meiner eigenen Liquid-Feedback-Nutzung. Einer der wichtigsten Momente war, als im Berliner Abgeordnetenhaus ein Statement aus LQFB im Plenum direkten Widerhall fand. An dieser Stelle wurde klar, dass Liquid Feedback kein Spielzeug ist und auch nicht irgend ein Forum oder Tool wie das Wiki, sondern dass es immens wichtig ist für die Partei und eine normative Kraft entwickelt, egal ob man es als Organ in der Satzung verankert oder nicht. Um es kurz zu machen: Klare Regelungen und Verankerung in der Satzung wären mir lieber als die momentane Herumeierei.

    Dabei gibt es jedoch ein Problem, auch bekannt als die „Klarnamensdebatte“. Mitglieder fordern, an Liquid Feedback anonym oder pseudonym teilnehmen zu können. Ich persönlich begreife Liquid Feedback mittlerweile als eine Art Polis, in der soziale Interaktion stattfindet und in der jeder Teilnehmer für seine Aussagen einstehen und die Verantwortung tragen sollte. Wenn ich in Liquid Feedback delegiere, debattiere und abstimme, will ich wissen, mit wem ich es zu tun habe. „Meine“ Pankower BVV-Fraktion will das erst recht, schließlich stehen die Verordneten mit ihrem Namen im Rampenlicht und tragen Verantwortung. Sie möchten uns via Liquid Feedback echte Mitbestimmung ermöglichen, erwarten aber – zu recht – dass wir Teilnehmer ebenfalls bereit sind, die Verantwortung zu übernehmen für die Entscheidungen, die wir treffen. Wir müssen das schließlich auch überall sonst im Leben. Wir sind Mitglieder einer Partei, wollen aber nicht öffentlich Partei ergreifen? Mit einer Diskussion im Heise-Forum oder auf Google+, deren Nutzung zu recht anonym möglich sein muss, hat Liquid Feedback nichts mehr zu tun.

    Trotzdem ist der Ruf nach einem „Wahlgeheimnis“ selbstverständlich berechtigt, wirft aber ein Problem auf: Der Schutz der Anonymität kann in Computersystemen nicht gewährleistet werden – das technisch maximal mögliche ist eine Verschleierung. Die hilft jedoch niemandem, wenn die viel heraufbeschworenen Nazis der Zukunft unser Abstimmverhalten rekonstruieren, bevor sie uns an die Wand stellen.

    Was mich immer wieder wundert, ist dass selbst gestandene Informatiker, die es besser wissen müssten, behaupten, es sei mittels komplexer Verfahren möglich, ein Wahlgeheimnis herzustellen und zugleich permanent die Integrität des Gesamtsystems zu garantieren. Ein Liquid Feedback mit Wahlgeheimnis ist nichts weiter als ein Wahlcomputer. Also das, was wir bekämpft haben, wenn der Staat versuchte, es einzuführen. Ganz einfach, weil die Manipulationsmöglichkeiten zu krass sind im Vergleich zu klassischen Wahlen. Im Grunde reicht es bei der Black Box „Wahlcomputer“, dass jemand die Manipulation auch nur behauptet, um das Vertrauen in die Plattform zu zerstören. Keep it simple. Für Liquid Feedback kann nur gelten, es vollkommen offen und öffentlich zu betreiben – oder gar nicht.

    Verzichten möchte ich aber auf Liquid Feedback nicht mehr. Auch wenn viele Menschen (noch) davon ausgeschlossen sind, weil die Benutzung sie überfordert, haben jetzt schon wesentlich mehr Menschen einen Liquid-Feedback-Account als sinnvoll an einem Parteitag teilnehmen könnten. Wir wollen die Mitmach-Partei sein, wir wollen Teilhabe. Versammlungen können das bei über 20.000 Mitgliedern ebenso wenig leisten, wie Pads, Foren oder das Wiki. Was wir brauchen, ist eine Lösung, die skaliert. Alternative Lösungsmöglichkeiten wären dezentrale Parteitage und Urwahlen. Man übersieht allerdings leicht, dass sie einen immensen logistischen Aufwand erfordern. Liquid Feedback scheint mir derzeit die einzige Platform zu sein, die jetzt schon mit mehreren 1000 Mitgliedern funktioniert und zumindest theoretisch auch mit Millionen funktionieren kann.

    Grunddilemma von Liquid Feedback ist die Aufhebung der Grenze zwischen Politiker, von dem Transparenz erwartet wird, und Wähler, der ein Wahlgeheimnis verlangt. Dabei wäre es doch sehr einfach, diese Trennung wieder herzustellen und zugleich jedem die Wahlfreiheit zu lassen, was er sein möchte. Liquid Feedback sei ein Parlament, an dem jeder teilnehmen können soll, das aber genauso offen arbeitet wie der zum Beispiel Bundestag. Wer da nicht mitmachen kann oder will – egal ob aus Gründen des Wahlgeheimnisses, weil er keine Zeit hat oder das System nicht versteht – wählt bei allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlen eine andere Person, an die er seine Stimme für die Dauer einer Wahlperiode überträgt – beispielsweise eine Generaldelegation über alle Themenbereiche für genau ein Jahr. Die Wahlen hierzu können jederzeit und dezentral stattfinden, zum Beispiel auf Mitgliederversammlungen der kleinsten Gliederungen – so richtig schön mit Papier, Wahlurne und Zeugen. Einzige Herausforderung wäre die Gestaltung der Stimmzettel bei potenziell Tausenden von wählbaren Liquid-Feedback-Teilnehmern, aber auch da gäbe es Lösungen.

    So können direkt oder indirekt alle teilhaben, auch diejenigen, welche nicht selbst an Liquid Feedback teilnehmen können oder wollen. Die Wahlfreiheit ist gegeben. Die Plattform ist neutral und offen für alle. Wahlcomputer wollen wir nicht. Aber ein Parlament mit beliebig vielen Sitzen – wie geil ist das?

  • Gott ist nicht tot

    Nietzsche hatte unrecht; leider. Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde und quälte ihn dann und schlug ihn ans Kreuz, nur um festzustellen, dass er nicht mehr totzukriegen war.

  • Links der Woche

    • Die Türsteher vom Club „Kultur“:“Bei der Debatte um Urheber- und Verwertungsrechte geht nicht darum, Künstler in die Gosse zu werfen, genauso wenig wie es beim Atomausstieg darum geht, Kernkraftwerksmitarbeitern Haus und Hof zu rauben. Der Kampf ums Urheberrecht ist ein Kampf der Privilegierten. Ein Kampf der Verwerter. Ein Kampf um tradierte Geschäftsmodelle. Ein Kampf um Einnahmequellen.”
    • Unterlagen geleakt – Wenn PR-Strategen Gesetze ändern wollen:Teile der Baubranche befürchten, durch eine Gesetzesreform Einbußen zu erleiden. Sie schalten daher eine Agentur ein, die auf 19 Seiten erklärt, wie die Politik beeinflusst werden soll. Aus Versehen wurde das Papier an den falschen Empfänger verschickt – und zeigt, wie die PR-Industrie arbeitet.
    • Monogamie: Die große Lüge:“Untreue ist denn auch einer der Hauptgründe, warum Ehen in den westlichen Industrienationen reihenweise kollabieren. 50 Prozent beträgt die Scheidungsrate in der Schweiz, dazu werden immer weniger Ehen geschlossen, und die Beziehungen sind heute kürzer und serieller. Untreue zerstört Vertrauen, zerbricht Hoffnungen, Herzen und Familien. Die entscheidende Frage ist aber nicht, warum wir eigentlich nicht treu sein können. Sondern warum unser Beziehungsideal auf einer Lüge gründet. Die Lüge, dass wir uns immer treu sein werden.”
    • In der Brezelstube (Schöner werden!):Anders die von mir bei ZDFinfo enchantiert verfolgte Frauenaufbrezelungsschau „schick & schön“, ein Unternehmen mit dem unumwunden angestrebten, löblichen Ziel: „Unsere Frau soll schöner werden!“ Um möglichst dramatische Kontrasteffekte zu erzielen, castet man jeweils Stücker drei Damen, die von der Natur in ästhetischer Hinsicht etwas stiefmütterlich bedacht wurden, je graumäusiger, verhuschter und plumper, desto besser; dünne Haare, dicke Hüften und grässliche Textilien sind erwünscht, desgleichen, dass die Kandidatinnen daheim keinen Spiegel besitzen und sich, wiewohl erwachsen, die trutschige Oberbekleidung noch von Mutti kaufen lassen.
    • We come in Peace but we fight for our rights :claudiusholler:

      In Anbetracht der – bisher zu seltenen – Steilvorlage seitens Nina Galla (GAL), nutze ich ein paar Minuten für einen diskret fraternisierenden Blick über den Tellerrand.

      Ich bin überzeugter Pirat. Und ehemaliger rot-grün Wähler (hab sogar einmal bei der Linken gekreuzt). Und ich finde nicht,…

    • „Kurze Frage eines Urhebers: Wo ist mein Schotter?“:Wir Urheber bekommen momentan Geld für unsere Schöpfungen, weil es diese sehr reichen Familien gibt. Und die katholische Kirche. So wie Michelangelo Geld für seine Schöpfungen bekam, weil es die Renaissancefürsten gab. Und die katholische Kirche.
  • Twitter im März

    Zum Nachfaven bitte draufklicken:

  • Links der Woche

    • Piratenversteher:Sie stellen außerdem die politischen Analysten vor ein Rätsel, denn sie sprengen – immer noch! – deren Analyseschema. Haben die Piraten kein Konzept und keine Führungspersonen? Wenn ja, wieso werden sie dann gewählt? Was bedeutet es, wenn unsere Analysen ‘zufriedene Protestwähler’ zutage fördern? Wieso fühlen sich die Linke und die FDP von den Piraten kopiert – gleichzeitig?
  • Links der Woche

    • Gauck gegen Wulff: Die Antrittsreden im Vergleich:Der Sprachwissenschaftler Martin Haase analysiert den Sprachschatz der Bundespräsidenten: Er vergleicht die Antrittsreden von Joachim Gauck und Christian Wulff.

    • SPD: Sarrazin hat an den programmatischen Grundlagen der Partei mitgearbeitet:“Seit Jahrzehnten hat Sarrazin an den programmatischen Grundlagen der Partei mitgearbeitet, unter anderem als prominentes Mitglied des Managerkreises in der Friedrich-Ebert-Stiftung. Und er hat die Positionen der Partei immer weiter nach rechts verschoben, zumindest hinsichtlich der Arbeitnehmerrechte und der sozialen Sicherungssysteme. Dass er in der SPD kein Außenseiter ist, zeigt auch die partielle oder vorbehaltlose Zustimmung, die er in jüngerer Zeit von hochrangigen aktiven oder ehemaligen Funktionären erhalten hat, zum Beispiel von Klaus von Dohnanyi, Helmut Schmidt, Peer Steinbrück und Wolfgang Clement.”

    • Wohin wollen wir wachsen? Schluss mit der Nachhaltigkeitslüge!:“Nachhaltigkeit ist ein Modebegriff geworden – und wurde häufig genug in den vergangenen Jahren als „Unwort des Jahres“ vorgeschlagen. Dabei beschrieb Konrad Otto die Bedeutung 1999 so einfach: „Regenerierbare lebende Ressourcen dürfen nur in dem Maße genutzt werden, wie Bestände natürlich nachwachsen.“ Das ist nachhaltig. Politisch ist der Begriff dagegen ein Füllwort, eine hohle Phrase zur alleinigen Begründung eines Gesetzes, einer Maßnahme oder um die Verschwendungssucht eines anderen Vorschlages anzuprangern.”

    • Wie die Sprache das Denken formt:Eine Fünfjährige aus einer bestimmten Kultur bringt ohne Weiteres etwas fertig, was angesehene Forscher einer anderen Kultur überfordert. Was ist der Grund für die höchst unterschiedliche kognitive Fähigkeit? Die überraschende Antwort lautet: die Sprache.

    • Populisten-Tanz beenden, jetzt!:Gestern veröffentlichte FDP-Politiker Tobias Huch ein Foto von Mitgliedern der Jungen Liberalen, die im Rahmen ihrer Bundeskonferenz in Saarbrücken ein Transparent hochhielten. Auf diesem stand: “Schulden-Sirtaki beenden? Dann FDP wählen!” Nachdem ich dieses Bild sah, kritisierte ich es auf Twitter als das, was es war: Billiger Rechtspopulismus mit “leichtem Hang” zum Rassismus. Damit hätte das Kapitel für mich auch beendet sein können. Aber leider haben weder die JuLis selbst, noch manche Medien anscheinend wirklich verstanden, was das eigentliche Problem hinter der Sache ist.

    • Definitionsmacht Baby!:Für diese ist es aber unabdingbar, dass wir die Dinge, über die wir die ganze Zeit reden, endlich einmal definieren. Es muss um die Fragen gehen, was uns als Partei ausmacht: Was ist für uns ein anderer Politikstil? Was läuft an unserem momentanen politischen System gut/schlecht und was wollen wir daran wie verändern? Was ist Transparenz in Politik und Verwaltung, was ist Bürgerbeteiligung, was ist Basisdemokratie? Was sind unsere Lebenslügen?