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  • Technik im Körper: Seitenwechsel per Implantation (Update)

    Update: Der Talk ist jetzt bei Youtube online.

    Bei Filterblasen denken wir an soziale Medien und Fakenews oder Hatespeech. Vielleicht hilft beim Entschlüsseln dieser Probleme ein Blick auf ganz andere, nicht digitale Filterblasen und die Erfahrungen, die ein Mensch macht, wenn er oder sie von einer Blase in die andere wechselt. Ein Beispiel sind Gehörlose und Schwerhörige. Während es für die meisten Menschen möglich ist, eine andere Kultur durch erlernen von Sprache und Codes zu „betreten“, ist dieses für Menschen der Gehörlosenkultur nicht möglich, schließlich sind sie von lautsprachlicher Kommunikation ausgeschlossen. Hierfür kennt die Digitalisierung eine technische Lösung: Das Cochlea-Implantat, eine elektronische Hörprothese. Ich trage so ein Implantat und habe die Implantation, das Wieder-Hören-Können, den Übertritt von einer Blase in die andere und den damit einhergehenden Perspektivenwechsel als großartige Zeit erlebt. Aber auch als Infragestellung meiner Identität. Es ist also keine Überraschung, dass das Cochlea-Implantat ähnlich wie viele andere digitale Errungenschaften als Bedrohung wahrgenommen und von Teilen der Gehörlosen-Community strikt abgelehnt wird. Das darf aber nicht mit Ignoranz und Technikfeindlichkeit verwechselt werden: Aus Perspektive der Gehörlosen gibt es legitime Gründe, das Cochlea-Implantat zu kritisieren. Gibt es wirklich technische Lösungen für soziale Probleme? Ist es Emanzipation oder eher die Normalisierung und Vereinheitlichung der Bevölkerung? Wer trägt die Verantwortung, etwa wenn Ärzte und Eltern entscheiden müssen, ob ihr Kind ein Implantat erhalten soll und unterschiedlicher Meinung sind? Und wie funktioniert hier der Austausch zwischen den verschiedenen Communities bzw. die Abgrenzung zwischen ihnen? In diesem Talk versuche ich, die Geschichte eines Konfliktes zu skizzieren, der seit mittlerweile Jahrzehnten fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ausgetragen wird und zugleich als Folie für die aktuellen Probleme der Digitalisierung dienen kann.

    Darüber werde ich am Donnerstag auf der re:publica reden.


  • Links der Woche

    • Where do conspiracy theories come from?:

      “In his short essay The Conspiracy Theory of Society, Popper begins by describing the worldview of the ancient Greeks. For them, the Gods took an active interest in human affairs and anything that happened had their tacit approval. Events like the Trojan war were the direct result of divine meddling in human affairs. Popper believes that this belief never faded away and that now, instead of using God, conspiracy theorists suppose events are orchestrated by “various powerful men and groups—sinister pressure groups, who are to be blamed for having planned the Great Depression and all the evils from which we suffer.””

    • We’re in the midst of an apocalypse. And that’s a good thing.:

      “In Greek, the word apocalypse means to uncover, to peel away, to show what’s underneath. That’s what this country has been experiencing in the past six months. There has not been a sudden uptick in sexual misconduct and assault in our country, the #MeToo and #TimesUp movements are simply exposing what was already there. The reality that some men comment on, threaten, masturbate in front of, intimidate and assault female bodies is finally being brought out of the dark ubiquity of women’s personal experience and into the light of public discourse. The male domination at the center of the sexual harassment issue — how those in positions of power (usually, but not always, men) have used that power to sexually gratify themselves at the expense of those who are subordinate to them (usually, but not always, women) — is being revealed apocalyptically in prime time.”

    • „Junge Freiheit“, „Achse des Guten“, „Tichys Einblick“, AfD: Sprache & Vokabeln:

      “Auf Twitter aber sehe ich immer wieder eine Blase, einen politischen Kosmos, der mich abstößt und der mir Angst macht. Hier kurz gesammelt: die Phrasen, Codes, Signalworte, Floskeln und Stichworte, die dort IMMER wieder auftauchen.”

    • How Feminists in China Are Using Emoji to Avoid Censorship:

      “Take, for example, Chinese feminists’ embracing of #MeToo. The movement, which sought to show the volume of sexual misconduct against women by sharing stories of harassment and assault accompanied by the hashtag, came to prominence in China after a former doctoral student named Luo Xixi shared a letter on Weibo about being sexually harassed by a former professor. The story quickly went viral, sparking a huge debate about sexual misconduct and leading Weibo to block the #MeToo hashtag. But Chinese feminists found a way around it—they began using #RiceBunny in its place along with the rice bowl and bunny face emoji. When spoken aloud the words for “rice bunny” are pronounced “mi tu,” a homophone that cleverly evades detection.”


  • Links der Woche

    • Hackathons are dystopian events that dupe people into working for free, say sociologists:

      “The sociologists point out that at many large tech companies, employees may feel compelled to attend weekend internal hackathons that are only designed to squeeze the innovation out of [their workers], for free.”

    • Die Mogelpackung:

      “In der öffentlichen Debatte ist vielfach das Missverständnis entstanden, es gehe Müller um das Modell des bedingungslosen Grundeinkommens. Das bedingungslose Grundeinkommen bedeutet, allen Bürgern eine bestimmte Summe zukommen zu lassen, ohne dass dafür eine Gegenleistung erwartet wird. Müllers Modell dagegen erinnert eher an eine Zwangsmaßnahme als an die unterschiedlichen Modelle, die als bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert werden. Diese sollen Menschen vor prekärer Arbeit schützen, indem niemand aus finanziellen Gründen gezwungen wäre, sich für ­einen Hungerlohn zu verdingen.”

    • Hetze in Deutschland 4.0 – Frank Stauss:

      “Wir sind wieder dabei, uns zur Herrenrasse zu erklären. Diesmal zur Herrenrasse des gesellschaftlichen Fortschritts. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem wir in unsere dunkelsten Abgründe zurückzufallen.”

    • Goldman Sachs report: „Is curing patients a sustainable business model?“:

      “In Goldman Sachs’s April 10 report, “The Genome Revolution,” its
      analysts ponder the rise of biotech companies who believe they will
      develop “one-shot” cures for chronic illnesses; in a moment of rare
      public frankness, the report’s authors ask, “Is curing patients a
      sustainable business model?“”

    • Is mir egal – über Body-Egalness | Das Nuf Advanced:

      “Und „egal“ ist das Stichwort. Ich finde nämlich nicht, dass man seinen
      Körper unbedingt lieben und irre toll finden muss. Diese
      Love-your-Body-alle-Menschen-sind-schön-Apelle sind für mich irgendwie
      befremdlich. Warum sollen alle schön sein müssen? Wenn man ständig dazu
      aufruft, dass man seinen Körper lieben muss und dass alle Menschen schön
      sind, dann folgt man irgendwie auch einem Schönheitsparadigma. Denn es
      geht offenbar nicht, dass man nicht schön ist. Alle sind schön, nur
      divers schön oder individuell schön aber eben auf jeden Fall schön. Ohne
      das Schönsein geht es auf jeden Fall nicht. Die Dimension ist schön –
      häßlich. Was anderes kommt nicht in Frage.“

    • Facebook’s data lockdown is a disaster for academic researchers:

      “Facebook recently announced dramatic data access restrictions on its app and website. The company framed the lockdown as an attempt to protect user information, in response to the public outcry following the Cambridge Analytica scandal. But the decision is in line with growing restrictions imposed on researchers studying Facebook and its photo-sharing app Instagram, which also began immediately restricting access to its data on April 4.”

    • Warum ich die Grüne Gentechnik verlasse:

      “Dennoch – meine Beschäftigung mit der Gentechnik und der Herstellung virusresistenter Pflanzen bedeutete, dass ich beständig mit zum allergrößten Teil negativen Reaktionen umgehen musste, die dieses Thema bei so vielen Leuten auslöst. Diese reichen vom plötzlichen peinlichen Verstummen von Alltagsgesprächen, sobald das Thema meiner Arbeit erwähnt wird, über hasserfüllte Troll-Tweets bis zur gelegentlichen Angst, dass Gegner unsere Forschung durch Zerstörungen zunichte machen könnten.”


  • Links der Woche

    • Über die Piratisierung des öffentlichen Diskurses und was man dagegen tun kann:

      “Wichtiger wäre, den eigenen Standpunkt dazu klar zu machen, ohne die kritisierte Aussage direkt zu verlinken bzw. zu erwähnen. D.h. wenn Spahn sich wieder über Arbeitslosengeld zwei Empfängerinnen und Empfänger lustig macht, darlegen, warum Hartz IV abgeschafft werden sollte und nicht Spahn und seinen Aussagen Raum geben. Man muss sich solche polarisierenden Positionen wie Viren vorstellen, die sich sehr schnell verbreiten und dabei viel Schaden anrichten können. Man schützt sich mit Hygiene davor, man wäscht sich also die Hände, vermeidet Kontakt mit Menschen, von denen man weiß dass sie krank sind.“

    • Dutschke und das Attentat:

      “Bei dem Mordanschlag hatte Bachmann Seiten der rechtsextremen Deutschen National-Zeitung bei sich, darunter eine mit der Titelzeile »Stoppt den roten Rudi jetzt«. In seiner Wohnung wurde ein selbstgemaltes Porträt von Adolf Hitler gefunden. Soviel war schon kurz nach dem Attentat bekannt. Bachmann wurde als rechtsextremer Einzeltäter gesehen. Erst 2009 wurde durch Unterlagen der Stasi und der Westberliner Polizei bekannt, dass Bachmann über Jahre mit Nazis in Peine befreundet gewesen war.”

    • Wenn das Finanzamt Big Data entdeckt – Algorithmenethik:

      “Welche Algorithmen in den Computern der Finanzprüfer arbeiten, ist nicht nur in Deutschland ein sorgsam gehütetes Geheimnis. Auch ausländische Finanzministerien sind sehr darauf bedacht, potenziellen Steuerhinterziehern nicht allzu viele Einblicke zu geben.”


  • Links der Woche

    • Bayern als Vorbild: Polizei soll bald nach genetischer Herkunft fahnden dürfen:

      “Befürworter der Erweiterten DNA-Anlayse haben zwei Lieblingsargumente. Sie verweisen auf erfolgreiche Ermittlungen im Ausland. Dabei lassen sie aber gerne den katastrophal schief gelaufenen ersten, bisher einzigen Einsatz der DNA-Analyse in Deutschland unter den Tisch fallen. Die Polizei schloss im Fall der ermordeten Polizistin Michelle Kiesewetter aus dem Spurenmaterial vom Tatort auf die „biogeografische Herkunft“ der vermeintlichen Täterin. Die Ermittlungen richteten sich daraufhin „ausschließlich gegen Angehörige der Minderheit der Sinti und Roma“, sagt der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma.

      Später stellte sich jedoch heraus: Der rechtsextreme Nationalsozialistische Untergrund (NSU) verübte den Mord.”

    • Der Facebook-Skandal, aber sortiert – Dennis Horn – Medium:

      “Es gärt in mir, seit vor zwei Wochen der Skandal rund um Facebook, Cambridge Analytica und den Missbrauch von 50 Millionen Datensätzen ins Rollen gekommen ist. Denn ein gehöriger Teil der Berichterstattung zu dem Thema ist falsch — und ich glaube, man muss da einmal ein bisschen sortieren.”

    • Kuriere am Limit:

      »Wenn du Vollzeitfahrer bist, geht das meiste Geld für Verschleißkosten drauf, für neue Fahrradketten, Reifenmäntel und so weiter. Da sind schnell mal einige 100 Euro weg. Außerdem kannst du dir nichts leisten, weil du nicht weißt, ob der Lohn pünktlich bezahlt wird, ob du in einem Monat überhaupt noch beschäftigt bist oder das Geld dann für etwas anderes brauchst.«

    • SPRENGSATZ _Das Politik-Blog aus Berlin» Blog Archive » Destruktion als Programm:

      “Es gibt Debatten, die sind falsch, sinnlos und gefährlich. Prototyp dafür ist der Streit zwischen CSU und AfD auf der einen und CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke auf der anderen Seite, ob der Islam zu Deutschland gehöre.”

    • Was den Traditionshandel wirklich getötet hat und warum das nette kleine Geschäft gar nicht so tot ist wie man glaubt:

      “Das “Innenstadtsterben” – und vielleicht muss man dafür auch wieder älter sein, um das zu wissen – ist nämlich nicht neu und wurde schon in den Achtzigern thematisiert. Die immer gleichen Ketten und Kaufhäuser übernahmen mit den aggressivsten Methoden, die man sich vorstellen kann, die Fußgängerzonen so dass es heute keinen Unterschied macht ob man die Frankfurter Zeil oder die Kölner Schildergasse lang geht. Öffentliche Plätze, freie Sitzgelegenheiten und andere Möglichkeiten der nichtkommerziellen Nutzung der Innenstadtbereiche wurden rigoros abgebaut weil die Leute ja gefälligst ihr Geld ausgeben und nicht herumlungern sollten. (…) Der Online-Handel hat da nicht mehr viel ausrichten müssen.“


  • Links der Woche

    • #verlagegegenrechts:

      “In Halle 3 hängte eine junge Frau Plakate für #verlagegegenrechts und
      andere Bündnisse auf. Es geschah mit Erlaubnis der Messe. Sofort wurde
      sie von Männern, die offenbar zu einem Magazin mit verleumderischen,
      aufhetzenden, Fakten ignorierenden Inhalten gehörten, gefilmt und
      bedrängt, man drohte ihr mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung,
      versuchte, sie einzuschüchtern.“

    • Hogwarts Analytica:

      “Nun haben sich die Briten tatsächlich für den Brexit und die US-Amerikaner für Trump entschieden, was beides im Vorfeld als eher unwahrscheinlich galt. Hat Cambridge Analytica also doch Magie eingesetzt und den Willen der Wähler|innen (auf wissenschaftlich nicht nachvollziehbare Weise) beeinflusst, auf Geheiß von Bannon, den Mercers und irgendwelchen Russen? Es ist natürlich eine tolle Story und wir tendieren dazu, das Unerklärbare dunklen Mächten und Verschwörer|inne|n in die Schuhe zu schieben.”

    • Das größte Opfer des Cambridge-Analytica-Falls wird Datenportabilität sein, und Facebook wird weiter verfestigt:

      “Facebook mag künftig stärker reguliert und staatlich überwacht
      werden. Aber die Marktführerschaft von Facebook wird gleichzeitig noch
      sicherer sein, als sie es ohnehin bereits ist. Wir bekommen wieder mehr Reibung und ein (vielleicht?) verringertes1 Missbrauchspotenzial, aber wir verlieren auch noch mehr jedwede Möglichkeit für mehr Vielfalt und Wettbewerb unter Social Networks. Zum Glück sind wir alle glücklich mit Facebook.“

    • Ab Sommer in Bayern: Das härteste Polizeigesetz seit 1945:

      “Das Gesetz kommt einem Ausbau der Polizei zum Nachrichtendienst gleich. Die Exekutive darf künftig präventive Ermittlungen ohne konkrete Hinweise auf Straftaten führen – damit kann die Polizei nun wie der Verfassungsschutz agieren. Zudem dürfen die Beamten künftig in Ausnahmefällen Handgranaten einsetzen, Post von Verdächtigen beschlagnahmen, IT-Systeme durchsuchen, V-Leuten einsetzen und Bodycams tragen.”


  • Kurzer Rant, den ich nicht auf Facebook vergammeln lassen wollte

    Dem Sportunterricht verdanken zahllose Menschen das eine oder andere Kindheitstrauma. Falls du weiblich bist, wird in TV-Shows dein optimaler Thigh-Gap diskutiert. Dir wird gesagt, wieviel Wasser du täglich trinken sollst und in welchem Bereich dein BMI zu liegen habe. Denn nur in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist. Letzteren in vielerlei Hinsicht zu bilden ist seit Jahrhunderten höchstes Ideal des Humanismus. Gemessen wird das in Pisa-Tests und Creditpoints, die in einem stromlinienförmigen Bologna-Studium erworben werden, deren Inhalte sich an den Bedürfnissen von Unternehmen orientieren, die ihrerseits die korrekte Messung der Abgase ihrer Produkte mittels digitaler Fälschungseinrichtungen verhindern. In etlichen Berufen rauben bürokratische Dokumentationspflichten den Mitarbeiter_innen die Zeit, sich um ihren eigentlichen Job zu kümmern. Und wenn alle paar Monate eine Kennzahlenkritik in Form eines „Feedbackgesprächs“ droht, fragt eins sich, ob es nur stattfindet, weil die feedbackenden Vorgesetzten anderweitig jeglichen Kontakt zu ihren Untergebenen verloren haben. In Schulen gibt der Lehrkörper das totale Handyverbot bekannt und gleich anschließend die (Kopf-)Noten. Das ist alles normal. Aber wehe, du schnallst dir ein „smartes Armband“ um, weil du dich für deine Körperwerte interessierst. Dann bist du quasi ein Verrückter und gefährdest mit deinem Selbstoptimierungswahn den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wehe du schaust auf dein Smartphone, weil eine Nachricht deiner Familie/Freunde/Mitmenschen eintrudelt oder du Zeitung lesen möchtest oder wissen willst, wie das Wetter wird. Dann bist du gefangen in der „Filterblase“ und produzierst im Minutentakt die gesellschaftszersetzenden „Fake News“ statt mal wieder was mit „echten Menschen“ zu machen. Ihr merkt es selber oder? (Nein, tut ihr nicht.)


  • Links der Woche

    • EU wants to require platforms to filter uploaded content (including code):

      “The EU is considering a copyright proposal that would require code-sharing platforms to monitor all content that users upload for potential copyright infringement (see the EU Commission’s proposed Article 13 of the Copyright Directive). The proposal is aimed at music and videos on streaming platforms, based on a theory of a “value gap” between the profits those platforms make from uploaded works and what copyright holders of some uploaded works receive. However, the way it’s written captures many other types of content, including code.”

    • Vorurteile zum Thema Inklusion – Raul Krauthausen – Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit.:

      „Schon als Kind hatte ich viel Kontakt zu Menschen ohne Behinderung. Mich hat immer inspiriert, wie viel Lebensfreude sie ausstrahlen und wie gut sie ihr Leben meistern. Seitdem ist es für mich ganz normal, dass es auch Nichtbehinderte gibt.“

    • Internet-Law » Schränkt die Datenschutzgrundverordnung Meinungsäußerungen im Internet ein?:

      “Die Meinungsfreiheit umfasst insbesondere das Recht, sich kritisch zu
      bestimmten Personen und ihrem Verhalten und Wirken zu äußern. Speziell
      die DSGVO postuliert das Verbot, konkrete Personen im Internet überhaupt
      namentlich zu nennen. Das mag für den juristischen Laien absurd
      klingen, entspricht aber der Rechtslage, die in Deutschland ab dem
      25.05.2018 gelten wird.“

    • Sprache: Es geht nicht um das „Mitgemeintsein“ von Frauen:

      “Ich glaube, von Luise Pusch, die ja Pionierin in diesen Dingen ist,
      stammt bereits der  Vorschlag, neben der weiblichen Endung „-in“
      zusätzlich eine männliche Endung, zum Beispiel „-ich“ einzuführen und
      die neutrale Variante konsequenterweise zum Neutrum zu machen: Das
      Lehrer, die Lehrerin, der Lehrerich.“

    • Ist YouTube der „große Radikalisierer“ weil es zu neutral ist?:

      “Themen wie Chemtrail oder Trump können nicht von einer neutralen
      Plattform in eine für uns „wünschenswerte“ Richtung gelenkt werden. Das
      kann nur eine wertende, eine sich zu diesen Themen positionierende
      Plattform tun. Und werden diese Positionen, dann immer wünschenswert
      sein? Ist es gut oder schlecht, wenn ein System an Vegetarismus
      interessierte Menschen graduell durch Empfehlungen an Veganismus
      heranführt?  Wer entscheidet das? Muss das überhaupt jemand entscheiden?
      Wer entscheidt darüber, bei welchen Themenfeldern überhaupt eine
      Positionierung/ein Eingriff der Plattform stattfinden muss?“

    • An Trennung denken, wie unromantisch | Das Nuf Advanced:

      “Deswegen hoffe ich einfach immer, dass die Entscheidung zum Einverdienermodell nicht aus einer zuversichtlichen rosaroten Brille getroffen wird, sondern mit unverstellten Blick auf die möglichen Konsequenzen. Denn es ist ja nicht so, dass man dieses Modell nicht guten Gewissens wählen könnte. Kann man natürlich – nur eben mit entsprechend schriftlich festgehaltenen Regelungen für den Fall einer Trennung und zwar im Zustand des gegenseitigen Wohlwollens und nicht im Zustand der Trennungsverletztheit.”


  • Links der Woche

    • „Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.“ George Orwell (angeblich):

      “Dieses weit verbreitete angebliche George-Orwell-Zitat, das besonders gerne Personen aus dem rechten Spektrum zitieren, ist noch keine 10 Jahre alt, wie Rechercheure von Wikiquote herausgefunden haben.”

    • Heimatschutz von links? Nein danke:

      “Die Leute wählen die AfD nicht, weil sie besonders oft Heimat sagt. Sie sagen, sie hätten das Gefühl, dass ihnen die Heimat verlorengeht, artikulieren damit aber ein Unbehagen an gesellschaftliche Liberalisierung und Einwanderung. Sie wollen nicht, das Ausländer kommen, sie wollen nicht, dass Homosexuelle heiraten, und sie wollen nicht, dass Frauen irgendwas zu melden haben. Der Thüringen-Monitor und andere sozialwissenschaftliche Untersuchungen bestätigen dies. Deshalb wollen die Wähler der AfD auch keinen wie auch immer links umgedeuteten Heimatbegriff. Sie wollen den guten, alten Heimatbegriff, der bei NPD, Freiwild, Thüringer Heimatschutz und Co. stets Chauvinismus, Ausgrenzung und Rückwärts­gewandtheit transportiert – wie auch bei der AfD.”

    • Women Philosophers Get No Agency: Elisabeth of Bohemia:

      “I was reminded of this mess when I came across a Google Scholar entry for an edition of the correspondence between Elisabeth of Bohemia (1618–1680) and René Descartes (1596–1650). They wrote each other during the mid-to-late 1640s. Yes, that correspondence in which Bohemia raised one of the most devastating objections that still plagues any form of Cartesian substance dualism today. The entry featured a massive omission. While the ‘Title’ field correctly lists both authors, the ‘Author’ field below brashly reduces this to simply ‘R Descartes’. Our friend Renatus.”


  • Links der Woche

    • Inside Atomwaffen As It Celebrates a Member for Allegedly Killing a Gay Jewish College Student — ProPublica:

      “ProPublica obtained the chat logs of Atomwaffen, a notorious white supremacist group. When Samuel Woodward was charged with killing 19-year-old Blaze Bernstein last month in California, other Atomwaffen members cheered the death, concerned only that the group’s cover might have been blown.”

    • The Singular Pursuit of Comrade Bezos – Member Feature Stories – Medium:

      “In fact, to think of Amazon as a “market player” is a mischaracterization. The world’s biggest store doesn’t use suggested retail pricing; it sets its own. Book authors (to use a personal example) receive a distinctly lower royalty for Amazon sales because the site has the power to demand lower prices from publishers, who in turn pass on the tighter margins to writers. But for consumers, it works! Not only are books significantly cheaper on Amazon, the site also features a giant stock that can be shipped to you within two days, for free with Amazon Prime citizensh…er, membership. All 10 or so bookstores I frequented as a high school and college student have closed, yet our access to books has improved — at least as far as we seem to be able to measure. It’s hard to expect consumers to feel bad enough about that to change our behavior.”

    • Noch einige Missverständnisse zur Blockchain | Notizblog:

      “Dezentralität bedeutet aber generell nicht, dass die Macht eines Systems in die Hände der vielen übergehen. Nein. Für den einzelnen ohne Macht hat Dezentralität viele Nachteile. Wer jemals einen Joint mit Bitcoins gekauft hat, kann sich mittlerweile ziemlich sicher sein, dass eine staatliche Stelle davon Bescheid weiß. Dezentralität verhindert schnelle Updates, und die Sicherheitslücken müssen die Nutzer als erstes ausbaden. Dezentralität gibt den Leuten viel Macht, die die Imperfektionen des Ist-Zustands ausnutzen und die große Mehrheit übervorteilen wollen.”