Eine große Zahl von Experimenten hat gezeigt, dass es möglich ist, Information aus dem Gehirn auszulesen. So ist es mittlerweile machbar, in Hirnströmen auftretende Muster automatisch zu interpretieren und damit Roboterarme oder Rollstühle zu steuern. Sogar in Gedanken gesprochene Sprache oder gerade Gehörtes kann durch das Messen und Übersetzen elektrischer Aktivität im motorischen oder auditiven Kortex in Verbindung mit maschinellem Lernen relativ gut rekonstruiert werden. Anders sieht es mit Schmerzen aus: Es ungleich schwieriger, mit Hilfe von Elektroden im Gehirn zu detektieren, ob ein Patient gerade Schmerzen wahrnimmt.
Während viele Sinneseindrücke in fest zugeordneten Hirnregionen verarbeitet werden, ist die Verarbeitung von Schmerz auf viele Stellen des Gehirns verteilt und entsprechend schwer zu detektieren. Man spricht hier auch von der so genannten Schmerz-Matrix des Gehirns. Nun gelang es einem Forschungsteam an der New York University School of Medicine, in diesem Bereich ein Durchbruch. Sie können nicht nur Schmerzen mit Hilfe eines Implantates detektieren, sondern diese in einem zweiten Schritt auch vollautomatisch abschalten.