Links der Woche

  • Grillo, der unlustige Clown:

    “Der zum Aufmischer der italienischen Politik mutierte Komiker Beppo Grillo wird oft und gerne als “Clown” bezeichnet. So kann man ihn nur nennen, wenn man ihn und seine Aussagen nicht kennt. Denn zum Lachen reizen seine Ansichten nicht, eher schon zum Erbrechen.”

  • Verlage: Google-Snippets nach neuem Leistungsschutzrecht ohne Lizenz unzulässig:

    “Meine Frage, ob der BDZV die Art und Länge, in der Google und Google News gegen­wär­tig Snip­pets mit Inhal­ten von Ver­lags­sei­ten anzei­gen, nach dem neuen Gesetz für zuläs­sig hält, beant­wor­tete der Ver­le­ger­ver­band expli­zit mit: »Nein.«”

  • Rassismus „Rassismus“ nennen:

    “Wenn vier weiße deutsche Marinesoldaten einen ebenfalls deutschen Vorgesetzten mit thailändischen Vorfahren aus seiner Koje zerren, ihn mit Klebeband und Spanngurten an einem Tisch festkleben und –binden, und ihm die Worte „Hier wohnen die Mongos“ auf den Körper malen, dann ist das eine rassistische Tat. Und das Motiv für eine rassistische Tat ist selbstverständlich Rassismus.”

  • Ein Grauen für alle, die ins Netz schreiben:

    “Ziel der Verleger ist es, die öffentliche Beschäftigung mit Nachrichten riskant zu machen. Wer sich in seinem Blog, auf Facebook oder Twitter mit aktuellen Ereignissen auseinandersetzt, soll sich abmahngefährdet fühlen. Mit der Folge, dass viele lieber gar nichts mehr schreiben, weil sie keinen Bock und schon gar nicht das Geld haben, um Verlagsabmahnungen wegen angeblich illegal übernommener Textpassagen abzuwehren.”

  • kaffeehäuser:

    “und das internet ist genau das geworden, was ich mir damals als ideales kaffeehaus vorgestellt habe. zeitschriften und zeitungen aus aller welt hängen kostenlos rum, überall sitzen intellektuelle, es herrscht lärm und rauschen — und doch findet man hier seine innere ruhe”

  • Essen ist fertig!:

    “Fast jedes industriell nach einer „Rezeptur“ hergestellte Lebensmittel – je biliger, desto wahrscheinlicher – wird zur Profitmaximierung des Herstellers nach drei aufeinanderfolgenden Prinzipien „komponiert“. Zunächst werden die Zutaten ausgesucht. Dabei werden Rohstoffe, die hochwertig oder teuer sind (z.B. Olivenöl, Nüsse) entweder durch billigere oder minderwertigere Ersatzstoffe vollständig ersetzt (dann: Pflanzenöl, Mandeln) oder – um als „ausgewählte Zutaten“ die Inhaltsliste kulinarisch zu frisieren – nur in homöopathischen Mengen zugefügt (etwa sagenhafte 5% Hühnerfleisch in der Tütenhühnersuppe). Im zweiten Schritt wird die Rezeptur dann durch billige Füllstoffe gestreckt bzw. verdünnt, die nach nichts oder fast nichts schmecken: Wasser oder Molke sind hier z.B. sehr beliebt. Und zum Schluss – denn die blasse, dünne Plempe würde jetzt keinem Kunden mehr schmecken – wird das ganze dann mit Gewürzen, Aromen, Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und den fast allgegenwärtigen Verdickungsmitteln (Carrageen, Xanthan, Gummiarabikum, Johannisbrotkernmehl oder „modifizierte Stärke“) wieder einigermaßen auf Geschmack und eine simuliert gehaltvolle Konsistenz gepimpt.”

  • St. Pauli gegen Deutschland. Oder so.:

    “Mein fünfjähriger Sohn hüpft aufgeregt neben mir auf und ab, rennt im Kreis um mich herum und wirkt überhaupt wie ein aufgeregter Hundewelpe, denn wir gehen zum Fußball, zum richtigen, zum echten Fußball, zum Fußball für Männer. Zum ersten Mal im Leben, das gilt übrigens für uns beide, aber das kann er sich natürlich nicht vorstellen. “Wer spielt?” fragt er mich zum dreißigsten Mal, er möchte so gerne endlich ein Spiel St. Pauli gegen Deutschland sehen, das ist sein größter Traum, davon redet er seit Monaten. Er liebt Fußball eindeutig mehr als ich, kompetenter ist er deswegen allerdings noch lange nicht.”