Warum eigentlich…

…blogge ich nie über meine Schwerhörigkeit? Viele, die mich kennen, wissen Bescheid und auf meiner geschäftlichen Homepage mache ich auch keinen Hehl daraus: Als Teenie habe ich schleichend über mehrere Jahre mein Gehör fast gänzlich verloren. Ich bin in der glücklichen Situation, als Kind noch normal Hören und Sprechen gelernt zu haben. Mit Hörgeräten komme ich so gut zurecht, dass viele Leute gar nicht bemerken, dass ich schlecht höre oder nicht verstehen, wie wenig ich eigentlich verstehe. Das führt dazu, dass die Erwartungshaltung mir gegenüber oft eine falsche ist. Wie begreiflich machen, welchen Stress z.B. ein einfaches Telefonat verursacht?

Ich hatte immer nur wenig gehörlose Menschen um mich. Kann bis heute keine Gebärdensprache. Bin so dermaßen an meinen Zustand gewöhnt, dass das Handicap einfach kein Teil meiner Selbstwahrnehmung ist. Ich glaube, das ist der Grund, warum ich bisher nicht darüber gebloggt habe. Vielleicht aber auch meine Sorge, auf dieses Thema reduziert zu werden.

Ich erfahre aber zunehmendes Interesse da draußen. Deshalb führe ich heute die Rubrik „Krachstille“ ein. Ich gebe ja zu: Mein Blog ist momentan zu einer Politik-Ecke verkommen. Das gefällt mir selber nicht, liegt aber an der Zeit. Ich weiß noch nicht, wann ich daran gehen werde, die neue Rubrik weiter zu befüllen oder auch sonst mehr wie früher zu bloggen. Einstweilen möchte ich dem geneigten Leser die beiden vorzüglichen Blogs „die welt mit den augen sehen“ und „Not quite like Beethoven“ ans Herz legen.


6 Antworten zu „Warum eigentlich…“