Links der Woche

  • Abgelehnter Text über Feminismus für die ZEIT:

    “Wenn ich mir vom Feminismus etwas wünschen dürfte, dann wäre es das: Irgendwann würde ich gern in einem Land leben, in dem die Rechte volljähriger Bürger, die Veröffentlichungsfreiheit und die Rechtssicherheit von Medienproduzenten nicht zugunsten des hilflosen Versuchs beschnitten würden, Jugendliche und – im Fall der “gewaltverherrlichenden Medien” – sogar Erwachsene durch Zensurmaßnahmen vor bestimmten Medieninhalten zu schützen.”

  • Weil das hier eben doch nicht nur Internet ist.:

    “Ich weiß, dass es um Macht geht, um Macht und um Aufmerksamkeit. Eine neue Anzeige? Aufmerksamkeit. Dieser Artikel hier? Aufmerksamkeit. Selbst, wenn ich gar nicht reagiere – und ich habe anderthalb Jahre lang weder Kommentare gelöscht, noch anderweitig gehandelt –, kommentiert er mit meinem Namen, fingiert auf diese Weise Zwiegespräche mit mir und simuliert so, tadaa: Aufmerksamkeit. Er möchte mein Schweigen brechen, mich unterwerfen, den längeren Atem beweisen, der Gewinner sein.”

  • „Wenn du dann studieren gehst…“:

    “In der Oberstufe wurde ich regelmäßig “vom Amt” eingeladen, um über meine Zukunft zu sprechen. Der Sachbearbeiter ließ mich eine Eingliederungsvereinbarung unterschreiben. Sowas müssen Hartz 4-Empfänger_innen tun, um vertraglich zu vereinbaren, dass sie sich regelmäßig bewerben usw., damit es nicht zu Leistungskürzungen kommt. Ich musste unterschreiben (ja, “Vereinbarung” klingt freiwillig, ist es aber nicht), dass ich regelmäßig zur Schule gehe und mein Abi mache. Meine Noten und Fehlstunden wurden notiert und man zeigte sich sichtlich beeindruckt von der schüchternen 16jährigen, die genau wusste, was sie studieren wollte und trotz “Armut” gut in der Schule war. Es war absurd! Mitschüler_innen aus Familien mit besserem Einkommen duften “machen, was sie wollten”. Ob gute oder schlechte Noten, Fehlstunden oder nicht – Ärger machten ihnen höchstens die Eltern und solange die Versetzung nicht gefährdet war, war klar, dass dem Abi nichts im Wege stand. Meine Eltern hatte nie Grund zur Klage, aber ich wäre eben ggf. von außen zu einer Ausbildung gezwungen worden.”