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  • Links der Woche

    • Rape Culture: Die hässliche Wirklichkeit:

      “Sie schrie und schlug um sich, kniff dem Täter zwischen die Beine. „Er floh und ich stolperte kreidebleich in meine WG.“ Eine Mitbewohnerin rief die Polizei, kurz darauf standen ein Beamter und eine Beamtin in der Wohnung. M. erzählte, was vorgefallen war, die Beamtin sagte: „Es ist aber auch ein komisches Hobby, nachts im Minirock durch Neukölln zu laufen, oder?“”

    • Wenn man nicht mehr weiter weiß, einfach zuschlagen:

      “„Statt über Grammtik und gendergerechte Sprache reden wir über Inhalte.“ heißt es da. Von denen ist allerdings nicht viel zu sehen. Stattdessen schlägt Batman Robin ins Gesicht und bellt ihn an: „STUDENTEN!“ Gesprochen wird also weiter über (nicht-)geschlechtergerechte Sprache, von Inhalten ist nichts zu sehen, dafür körperliche Gewalt. Aber wer will da schon kleinlich sein?”

    • The Return of the Shit-Detector: Billige Tricks:

      “Professionell hergestellter Bullshit ist keine Exklusivität von Boulevard-Medien. Sondern auch in seriösen Blättern gefragte Ware. Weil man ihn für populär hält. Eine ganze Schule von Redaktoren hält Leser (nicht völlig zu Unrecht) für Fliegen, die vom Geruch des Shits angezogen werden. Folglich gibt es eine ganze Produktepalette, die seiner Erzeugung dient.”

    • Sätze, die man als Rollstuhlfahrer ständig hört:

      Der Satz in der Kategorie “Warum fragt man das nicht jede Frau einfach so auf der Straße” geht an: “Kannst du eigentlich Kinder bekommen?”

    • Die Armut der Politik:

      “Dabei hatte der UN-Sozialausschuss in seinen „Abschließenden Bemerkungen“ zu Deutschland im Jahr 2011 zwar durchaus menschenrechtliche Fortschritte, aber auch in 26 von insgesamt 39 Absätzen dezidiert Verfehlungen und gravierende Schwachstellen in so grundlegenden Bereichen wie Bildung, Arbeit, Nahrung, Gesundheit und soziale Sicherheit festgestellt.”

  • Links der Woche

    • Nobody wants to edit Wikipedia anymore:

      “A new study published in the American Behavioral Science Journal by former Wikimedia Fellows says Wikipedia has lost some 30 percent of its English-language editors since 2006, as a result of off-putting automated rejections, restrictive new rules, and controlling older editors.”

    • “Ich bin kein Sexist” – so what?:

      “Aber ich bin nicht dankbar für Selbstverständlichkeiten. Dass ich wählen darf und dass es in unserem Land verboten ist, mich zu vergewaltigen, ist ja wohl das Mindeste. Dafür gibt’s keine Kekse.”

    • Unser Dorf soll schöner werden.:

      “Aber Jugendliche, Obdachlose, Leute, die sich keine Kneipen leisten können, Leute, die Innenstadtplätze auch außerhalb der Gastronomie sozial nutzen wollen – die sollen bitte weg. Unser Dorf soll schöner werden. Auch wenn’s eine Großstadt ist.”

  • Rape Culture

     

    tl;dr Here be triggers.

    Der Chaos Computer Club mitsamt seinem jährlichen Kongress ist ja so eine klassische Jungsveranstaltung, auf der es gelegtlich auch Probleme mit Sexismus gibt, die vor allem deshalb nur selten ausarten, weil der typische CCC-Nerd für sich genommen meistens ein recht friedfertiges Wesen ist. Trotzdem gab es immer mal wieder Vorkommnisse, weshalb sich Feministen für einen Hack entschieden: So genannte Creeper Cards wurden verteilt. Wer der Meinung war, Opfer eines verbalen oder gar physischen Übergriffes geworden zu sein, überreicht dem „Täter“ einfach wortlos eine solche Karte, um das zu signalisieren. Weitere Diskussionen vor Ort sind nicht unbedingt nötig, die Handlung ist auch Personen möglich, die sonst vielleicht Schwierigkeiten haben, sich zu äußern. Eigentlich sollte das Konzept Hackern sehr entgegen kommen, arbeitet es doch wie eine Funktion in Programmiersprachen: Ein Input führt zu einem klaren Rückgabewert. Danach heißt es debuggen.

    Komischerweise waren aber ein paar der Anwesenden nicht besonders begeistert von den Creeper Cards. Dass (teilweise sexistischer) Schabernack mit den Karten getrieben wurde, finde ich noch gar nicht mal so schlimm. Dinge mit (schwarzem) Humor zu nehmen, ist selten verkehrt. Aber zu leugnen, dass es das Problem überhaupt gibt oder sich gar bedroht und belästigt zu fühlen, nur weil Frauen darauf bestehen, nicht schlechter behandelt zu werden als Männer, weshalb sie versuchen, dieses mit einem Hack deutlich zu machen, hat mich dann doch gewundert. Zu behaupten, der CCC sei halt männlich-pubertär ist keine befriedigende Erklärung. Meine These ist, dass Hacker zwischen guten und bösen Hacks unterscheiden. Der gute Hack ist jeder Hack, den ein Hacker ausführt. Ein böser Hack, ist jeder andere Hack, der sich gegen selbigen Hacker richtet. Er ist also als Angriff zu sehen und muss unter allen umständen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln abgewehrt werden.

    Wie sehr sich manche Leute auf dem 29c3 offenbar von Feministen belästigt fühlen, zeigt ein Blogpost, der sich gegen so genannte „Extremfeministen“ wendet. Demzufolge haben Feministinnen auf dem 29c3 ihr Unwesen getrieben, indem sie zur Information gingen und die dort anwesenden Männer verwirrten, die sich besonders Leicht von Frauen um den Finger wickeln lassen, da es sich um männliche Nerds handele. Diese Feministinnen haben dies getan, schreibt die Autorin, weil sie eifersüchtig seien, dass ein paar bekiffte Coder trotz mangelnder Sozialkompetenz so etwas wie den 29c3 auf die Beine gestellt haben. Es könnte sich so zugetragen haben. Ich halte das trotzdem für eher unwahrscheinlich.

    Der Text ist also ein eigentlich irrelevanter Blogpost, auf den ich mich aus einem anderen Grund beziehe: Die Autorin schreibt, dass ihre Sozialisation dazu geführt habe, dass sie es heute durchaus angenehm finde, wenn Männer ihr in den Mantel helfen. Die traurige Passage:

    Ich bin auch unter dem Motto erzogen worde, lasse eine Frau im Dunkeln niemals allrin draussen herumlaufen. Uns wurde eingebläut, immer nur in Gruppen zu laufen oder uns aber eine männliche Begleitung zu suchen. Den Jungs wurde eingebläut, Mädels im Dunkeln zu begleiten.

    Das ist RapeCulture in Reinform. Ich bin auf Twitter kritisiert worden, dass ich es so nenne, weshalb ich das hier nochmal näher erklären möchte: RapeCulture heißt nicht, dass alle Männer vergewaltigende Monster seien. RapeCulture bedeutet, dass Frauen einen bestimmten Verhaltenscodex einhalten müssen, wie zum Beispiel nicht alleine im Dunkeln zu gehen und sich einen männlichen Begleiter zu suchen.

    Kommt es wirklich zu einer Vergewaltigung, wird der Frau die Schuld gegeben, sobald sie diesen Kodex verletzt. (Und für manche Leute sind Frauen, die den Kodex verletzen, Schlampen und Freiwild, die ruhig belästigt werden dürfen.) Stößt einer Frau, die den Kodex nicht eingehalten hat, etwas zu, heißt es, sie habe sich nicht genug gewehrt. Sie sei selber Schuld gewesen, alleine diesen dunklen Weg gegangen zu sein. Warum habe sie überhaupt diesen Minirock und Fickmich-Schuhe getragen? Würde einem Mann ähnliches gesagt, wenn er Opfer einer Gewalttat wird – wir würden das absurd nennen und uns empören.

    Bei Frauen tun wir das seltsamerweise nicht konsequent. Auch heute. Auch hier in Deutschland. Deswegen gehen übrigens Frauen jeden Sommer zum Slutwalk, auf die Straße und rufen „No means no“. Das finden wir gerne sympathisch, ohne weiter darüber nachzudenken, worum es den Frauen eigentlich geht. Sie haben die Schnauze voll davon, sich an einen Kodex halten zu müssen, der nur für Frauen gilt und bei Verletzung Übergriffe von Männern zur Folge haben kann. Mit latzhosigem 70er-Jahre-Emma-Feminismus hat das ganze nichts zu tun.

    Leider gibt es furchtbar viele Männer, die sich selbst (meist zurecht) als Good Guy sehen und Frauen, welche die alte Rollenverteilung komfortabel finden. Sie meinen, nur weil sie selbst sie nicht wahrnehmen, existiere die Rape Culture gar nicht und der Begriff sei übertrieben. Hört einfach den Frauen zu, die anderes berichten. Und denkt bitte darüber nach, ob es einen Grund haben könnte, wenn ihr eine rote Creeper Card in die Hand gedrückt bekommt. Und ob der Grund wirklich zwangsläufig ist, euch zu ärgern.

    Eine sehr gute Beschreibung, was Rape Culture eigentlich ist, gibt es hier.

    Disclaimer: Ich war nicht auf dem 29c3 wie ich auch noch nie vorher auf einem der CCC-Kongresse war, weil ich den Termin zwischen den Jahren höchst unglücklich finde. Außerdem bin ich ein heterosexueller Mann und lasse mir allgemein eher nicht besonders gerne in den Mantel helfen. Ich weiß also nicht wovon ich schreibe, und habe gar kein Recht, diesen Blogpost zu veröffentlichen.

  • Peer (Update)

    Zugegeben: Ich hab’s ja nicht so mit SPD-Kanzlerkandidaten. Die geben sich seit ein paar Jahren besonders viel Mühe, ihre Wähler zu enttäuschen. So auch Peer Steinbrück. Der wurde im Interview gefragt, ob ein Bundeskanzler zu wenig verdient. Das ist für einen Politiker, zumal Sozialdemokraten, ein Elfmeter ohne Torwart.

    Die Antwort könnte in etwa lauten: „Gemessen an Spitzengehältern in der Wirtschaft verdient ein Bundeskanzler zwar wenig, aber das eigentlich Problem ist doch: Verdienen die eigentlichen Leistungsträger in der Gesellschaft genug? Können Pflegekräfte und Supermarktkassierer gut von ihrer Leistung leben? Wie kann es sein, dass so viele Menschen in Vollzeitbeschäftigung auf den Alg2-Satz aufstocken müssen? Was tun wir mit all denjenigen, die niemals wieder eine Aussicht auf einen sinnvoll bezahlten Job haben? Deshalb fordere ich einen flächendeckenden Mindestlohn, höhere Alg2-Sätze und weniger Gängelung der Menschen in den Jobcentern.“

    Genau das hat er aber nicht gesagt. Er findet, es könne nicht sein, dass ein Bundeskanzler weniger verdient, als ein Sparkassendirektor. Fehlt nur noch ein Kurzreferat über das Armutsrisiko, dem vor allem auch junge, allein erziehende Bundeskanzlerinnen ausgesetzt seien…

    Das Gehalt eines Bundeskanzler hat nichts mit dem (frei ausgehandelten) Gehalt eines Wirtschaftsbosses zu tun. Ich möchte jedenfalls keine Leute in dem Job sehen, die ihn des Geldes wegen machen, weshalb Abgeordnete, Kanzler und Minister zwar eine hohe Diät beziehen, die sie unabhängig machen soll, aber eben auch kein Luxusgehalt. Dass ein Bundeskanzler relativ wenig verdient mag sachlich richtig sein, ist aber irrelevant und aus dem Mund eines Sozialdemokraten eine Enttäuschung. Enttäuschend natürlich nur für diejenigen, die das Versprechen der Sozialdemokratie noch glauben, sich für die Interessen der „kleinen Leute“ einzusetzen.

    Das hat auch nichts mit einer „Neiddebatte“ zu tun. Steinbrück sagt, er habe kein „erotisches Verhältnis zum Geld“, kommuniziert aber ständig das Gegenteil. Sein Verhalten zeigt, dass er frei von Empathie zu sein scheint für diejenigen, die er gerne regieren möchte. Seine Kandidatur ist für eine Partei, die sich „sozialdemokratisch“ nennt, ein Griff ins Klo. So kommt das Mem zustande, die SPD sei eine „Verräterpartei“: Nicht wegen irgendwelcher Dolchstoßlegenden, sondern weil die Menschen sich von der Sozialdemokratie hier und heute betrogen fühlen.

    Selbst ich, der sich als „linksliberal“ bezeichnet, möchte lieber von Angela Merkel regiert werden als von Peer Sparkassendirektor. Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass nur meine Filterblase so empfindet. Ich prognostiziere daher, dass die SPD ihr historisches Ergebnis von 23% bei der Bundestagswahl 2009 im Herbst 2013 noch einmal unterbieten wird.

  • Links der Woche

    • Es geht nicht um verletzte Gefühle:

      “Immer wenn ich eine solche „Entschuldigung“ lese, werde ich fast noch ärgerlicher als über den ursprünglichen Sachverhalt. Denn der Verweis auf die angeblich verletzten Gefühle der Kritiker_innen ist keineswegs ein Entgegenkommen, wie es den Anschein erweckt, sondern ganz im Gegenteil die Verweigerung einer ernsthaften Auseinandersetzung. Es wird nämlich so getan, als sei der Grund für die Kritik die subjektive Befindlichkeit derjenigen, die die Kritik vorbringen. So als seien sie irgendwie besonders empfindlich. Großmütig ist man dann bereit, auf diese zart besaiteten Menschen Rücksicht zu nehmen – und konstruiert nebenbei eine Opfergruppe, der man dann gönnerhaft ein bisschen entgegen kommt.”

    • „Eine Frau Ihres Aussehens“: Eine Begegnung mit Thilo Sarrazin:

      „Das Karlsruher Urteil halte ich für absoluten Schwachsinn!“, antwortet er mit einer unglaublichen Gleichgültigkeit. „Die Menschenrechte sollten in Deutschland nur für Deutsche gelten. Für Migranten sollten die Gesetzt ihres Herkunftslandes gültig sein.“

  • Schöne Feiertage

    wünsche ich euch und ein großartiges Jahr 2013.

  • Links der Woche

    • Weihnachten in Moorfleet:

      “Ein Moorfleeter wollte in aller Ruhe besprechen, wie man nun das Problem des Zauns lösen solle – welcher ohne Frage um die Unterbringung zu ziehen sei. Er könne sich ja nun wirklich nicht vorstellen, daß die Flüchtlinge frei im Dorf herumlaufen sollen. Außerdem solle das Gelände Tag und Nacht ausgeleuchtet werden, damit man deren Machenschaften auch 24 Stunden lang beobachten könne. Natürlich bräuchten die Flüchtlingskinder auch einen Spielplatz. Denn auf dem vorhandenen Spielplatz würden ja schon die Moorfleeter Kinder spielen. Applaus in der Halle.”

    • Weihnachten in Griechenland:

      „Ja, wen haben wir denn da?“ feixt einer der Essensausgeber in die Runde, als ob Armut ungeheuer witzig wäre. „Das Bild von einer Griechin, hahaha!“ pflichtet ein anderer bei. Sie sei tatsächlich Griechin, habe aber ihren Ausweis nicht dabei, sagt jetzt die fast weinende alte Frau. „Da könnte ja jeder kommen. Sie und Griechin!“ der Ordner schüttelt sich vor Lachen. Macht dann ein ernstes Gesicht und brüllt in die Runde: „Für Menschen für dich gibt’s keinen Platz mehr in Griechenland!“ Leute wie sie müssten aus Griechenland verschwinden, ja aus der ganzen Welt. „Wenn du Griechin bist, dann bin ich, dann bin ich …“, denkt er grimassierend nach, schlägt sich die Hand vor den Kopf.

    • 800.000 Amazon-Bücher von Software verfasst:

      “Ein System zur automatischen Text-Generierung hat rund 800.000 Bücher verfasst, die bei Amazon erhältlich sind. Als Basis für die Texte dienen Informationen, die frei verfügbar sind. Parkers Algorithmen ziehen Fakten aus schriftlichen Quellen und erstellen daraus Bücher. Der Text wird dabei neu gestaltet, um Plagiate zu vermeiden. Die maschinell erstellte Literatur befasst sich hauptsächlich mit obskuren Themen, zu denen es keine von Menschen verfassten Werke gibt.”

    • Grabenkämpfe und das Ende des Diskurses:

      “Das größte Problem der Piratenpartei liegt nicht in der Entscheidung, ob wir ein bedingungsloses Grundeinkommen fordern oder eine ständige Mitgliederversammlung, es liegt nicht im Zusammenspiel von Abgeordneten und anderen Mitgliedern, oder in der Arbeitsweise von Vorständen. Das größte Problem der Piratenpartei liegt in einer undifferenzierten Betrachtung anderer Parteimitglieder und den daraus resultierenden Grabenkämpfen und Anfeindungen. Denn diese erschweren und verunmöglichen zunehmend einen lösungsorientierten Diskurs und damit die Hauptaufgabe einer Partei: die interne und anschließend externe politische Willensbildung. Alles andere kommt erst danach.”

    • Linguistik-Professor über Politsprech: „Strategie, um Nebel zu erzeugen“:

      “Linguistik-Professor Martin Haase seziert, was hinter Politsprech steckt. Gespräch über „potenzielle Gefährder“, Merkels „wir“ und das „Guttenberg-Passiv“.”

    • Liebes Familienministerium:

      “du fragst dich, warum meine Generation so wenige Kinder bekommt und hast deshalb eine Studie in Auftrag gegeben. Das ist insofern bedauerlich, als dass diese Studie bestimmt sehr teuer war und du auch durch Nachdenken zu einem Ergebnis hättest kommen können. Aber Schwamm drüber. Schauen wir lieber in die Zukunft. Damit du demnächst das Geld sparen und es für gute Kinderbetreuung einsetzen kannst, hier mal ein paar Eckpunkte, die uns Mitt- und Enddreißiger im Zusammenhang mit dieser Kindersache bewegen.”

    • Gehörlose: «Ich bin dumm, ich gebärde»:

      “Bis Ende der achtziger Jahre wurden Gehörlose von Lehrern geschlagen und schikaniert – weil sie die Gebärdensprache benutzten.”

    • Laurie Penny: A woman’s opinion is the mini-skirt of the internet:

      “An opinion, it seems, is the short skirt of the internet. Having one and flaunting it is somehow asking an amorphous mass of almost-entirely male keyboard-bashers to tell you how they’d like to rape, kill and urinate on you. This week, after a particularly ugly slew of threats, I decided to make just a few of those messages public on Twitter.”

  • Links der Woche

    • Adam Lanza und sein angeblicher Autismus:

      “Seit gestern Mittag rege ich mich ungemein auf. Ihr habt es sicherlich mitbekommen, vor wenigen Tagen lief ein 20-jähriger in den USA an einer Grundschule Amok und tötete dabei 28 Menschen – darunter viele Kinder im Alter von 6-7 Jahren. Schon kurz darauf kamen die ersten Experten und äußerten sich zu Lanzas möglichem Geisteszustand. Lanza war zu dem Zeitpunkt schon tot, er hatte Suizid begangen.”

    • Der Hobbit – Eine unerwartete Reise (Review):

      “Die jetzige Rückkehr nach Mittelerde versagt leider genau dort, wo die alten Filme punkteten. Wo es bei LOTR gewagt wirkte die ausufernde Welt Tolkiens in drei Filmen einfangen zu wollen, ist der Hobbit getretner Quark dessen einzige Daseinsberechtigung als Trilogie der Druck der Warner-Bosse zu sein scheint, die verzweifelt nach sicheren Hits für die Zukunft suchen, nachdem ihnen mit Potter der lukrativste Franchise der Neuzeit ausgegangen ist. … Und das sind nur die erzählerischen Probleme des Films. Wer das Pech hat das Ganze im neuen HFR (High Fram Rate)-Verfahren in 3D zu sehen, der bekommt genau das was die ersten Kommentare befürchten ließen und was auch viel Verständnis für neue Technologien nicht schönreden kann. Extrem viele Szenen – gerade Halbnah, Nah- und Großaufnahmen sehen aus wie Einspielfilme aus Galileo History.”

    • Sieg Heil mich am Arsch.:

      “Es ist etwas anderes, Nazis zu treffen, sich hilflos und wehrlos zu fühlen und sich hinterher zu fragen: Hätte ich nicht etwas sagen sollen? Ein einfaches “Sieg Heil” trifft ja nicht nur mich, sondern auch alle anderen, die es hören könnten. Nicht-Bio-Deutsche, Nicht-Weiße, Nicht-Männliche, Nicht-Heterosexuelle und andere, für die ein Hitlergruß sehr viel mehr einschüchternd sein kann, als für mich. Und ist es dann nicht meine Pflicht, etwas zu tun? Zu riskieren, dass ich ordentlich einstecke, aber dann wenigstens keine Gewissensbisse zu haben? Wie auch immer: Trauen, würde ich mich so wie so nicht. Ich habe Angst. Angst, vor Nazis – 2012 in Berlin, 67 Jahre nach Ende der Nationalsozialistischen Hitlerdiktatur.”

    • Opel: Bochum ist überall:

      “Während Hersteller von Kleinwagen und Wagen der unteren Mittelklasse kräftige Absatzeinbußen hinnehmen mussten, kamen Hersteller von Wagen der oberen Mittelklasse ungeschoren davon und Hersteller von Luxuskarossen konnten sogar kräftige Zuwächse verzeichnen. Mit anderen Worten – die fortdauernde Umverteilung von unten nach oben spiegelt sich in der Krise am Automobilmarkt wieder.”

    • Kleine Anmerkung zum Weihnachtsmann:

      “Sohn I ist ein poetischer Geist mit viel Phantasie, er gehört zu denen, die sehr gerne glauben möchten. Er kommt, wie alle in seinem Alter, allmählich dahinter, dass mit dem Weihnachtsmann etwas nicht stimmt, aber weil es schön ist, daran zu glauben, bleibt er erst einmal noch ein wenig dabei. Er steht zwar vor knallharten Fakten, wie etwa vor einem denkbar schlecht kostümierten Weihnachtsmann, aber er will das nicht sehen. Da, wo er es doch sieht, kommt er darauf, dass es ja irgendwo anders, in ungeklärten Dimensionen, noch einen echten Weihnachtsmann geben könnte. Nur das Abbild vor ihm, das ist leider gerade falsch. Die Story an sich, die wird aber schon stimmen. Genau so glauben viele Erwachsene auch. Nicht mehr an den Weihnachtsmann, aber an ihren Gott, an die Homöopathie, an die Vollbeschäftigung, an die Zukunft der gedruckten Zeitung, an den Wahlerfolg der SPD, an die reine Seele Obamas, an die Schuld der Migranten an allen Übeln, an was weiß ich.”

    • Hey Telekom, lass mich es dir aufmalen:

      “Wie ich einmal versuchte meinen Telekomanschluss zu kündigen (und es noch tue)”

    • Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’:

      „Ausgehend von Blavatskys4 entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht IM MITTELPUNKT von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung.”

  • Links der Woche

    • Können fehlende Deutschkenntnisse über Leben und Tod entscheiden?:

      “Die 49-jährige Selvi B. leidet seit Jahren unter einer schweren Lungenerkrankung und ist deshalb auch schon lange in medizinischer Behandlung. Auch mehrere Klinikaufenthalte hat sie schon hinter sich. Im Oktober 2011 wurde sie auf die Warteliste für eine Lungentransplantation an der Medizinischen Hochschule Hannover aufgenommen. Doch die Ärzte haben der in der Türkei geborenen und seit 1980 in Deutschland lebenden Frau zunächst die Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse empfohlen, bevor eine Transplantation in Betracht kommt.”

    • Markenbindung, Sascha Lobo, Schneewittchen und ein sehr altes Pferd:

      “Sohn I hat sich schon einmal in der Badewanne die nassen Haare hochgestellt und „Ich bin Sascha Lobo“ geträllert, er hat mir irgendwann mit Blick auf meinen kurzen Haare mitgeteilt, dass ich aber nicht wie der Lobo herumlaufen könnte, er hat sich grübelnd gefragt, ob es eigentlich weibliche Lobos gibt.”