»Störerhaftung« ist der juristische Fachbegriff dafür, für etwas bestraft zu werden, das man gar nicht getan hat. Klingt absurd, ist es meistens auch und kommt weltweit so fast nur in Deutschland vor. Wer sein Auto verleiht und demoliert zurückbekommt, läuft Gefahr, auch noch Schadensersatz an die Geschädigten des Unfalls zu zahlen – zumindest wenn der Fahrer nicht festgestellt werden kann. Ähnliches gilt auch im Internet.
Blog
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Links der Woche
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Zum Blonden Engel » The idiots guide to the Achtelfinals – So läuft die Vorrunde:
Frédéric Valin schreibt wieder über die EM und ihr solltet das lesen, auch wenn euch Fußball so richtig überhaupt nicht interessiert, weil’s halt von Fred ist und der halt Texte über Fußball schreiben kann, die so toll sind, dass sie auch von Leuten gelesen werden müssen, die sich für Fußball gar nicht interessieren.
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Gina-Lisa Lohfink: Wenn ein „Hör auf“ nichts mehr wert ist:
“Was ist das „Nein“ einer Frau wert? Was sind – wenn eine Frau vergewaltigt, die Tat gefilmt, das Video im Internet hochgeladen wird – alle „Neins“ dieser Welt wert? Darf eine Frau leben und arbeiten und sich kleiden wie sie möchte, oder beeinflusst das den Wert einer Frau, den Wert ihres Körpers, ihr Recht auf Unversehrtheit und Schutz in jeder Hinsicht? Wenn man verfolgt hat, wie Gina-Lisa Lohfinks Vergewaltigung in den Medien seit Tagen bagatellisiert wird, kennt man die Antworten: Nichts. Nichts. Nein. Ja.”
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Die #Euro2016 im Netz
ZDF „Volle Kanne – ab ins Netz“ vom 10.06.2016
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Das Ende der Anonymität
Was bisher Sicherheits- und Geheimdiensten vorbehalten war, kann heute jeder. Ein beliebiges Foto von einer Menschenmenge schießen und mit der App »FindFace« herausfinden, um wen es sich im einzelnen handelt. Wirksame Gegenmaßnahmen gibt es kaum.
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Ein Tag im Juni
tl;dr: Rape culture is a thing.
Am Wochenende las ich an ein und demselben Tag folgende Meldungen:
- Nach einer auf Video dokumentierten und im Netz verbreiteten Vergewaltigung werden die Täter freigesprochen. Stattdessen wird das Oper – Gina Lisa Lohfink – selber angeklagt.
- Jacob Appelbaum verlässt das TOR-Project, nachdem mehrere Menschen ihm vorwerfen, er habe sie „sexuell, emotional und körperlich missbraucht“.
- Die taz rollt die Keylogger-Affaire noch einmal auf. Indizien sprechen dafür, dass Sebastian H. nicht die Redaktion ausspähen wollte, sondern junge Praktikantinnen in der Redaktion.
Das ist jetzt bestimmt alles zufällig gerade eine Verschwörung der Feminazi-Industrie. Oder?
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Links der Woche
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Tränengas-Tennis:
“Diese Fotos stammen aus Frankreich, wo seit Tagen Menschen auf die Straßen gehen, um gegen neue Sozial- und Arbeitsmarktgesetze protestieren – auch wenn kaum einer darüber berichtet. “
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Technology and the death of civilisation:
“Clearly, to lots of folk, the photograph epitomised everything that is wrong with young people these days and their ‘addiction’ to technology. These children were being distracted by their technology to such an extent that they weren’t paying any attention to the beauty surrounding them in the real world.
Only they weren’t. “ -
Cyborgs: Leben am Limit™ mit Aussicht auf Weltfrieden:
“Ich bin so ein Cyborg mit vereinten Widersprüchen und ich bin es, glaube ich, schon immer gewesen. Nur habe ich einen langen Weg bis zum Coming-Out gehen müssen. Kleine und größere Schlüsselerlebnisse haben mich, ähnlich wie bei anderen queeren Identitätsformen, in die Welt der Selbstanalyse, der Experimente mit dem Selbst und Identität sowie der Selbstmodifizierung geführt.”
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Frittiertes Wasser, #WheelChairsAreAwesome und Ozzy Man
ZDF „Volle Kanne ab ins Netz!“ vom 02.06.2016
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Links der Woche
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Talking Hetz:
“Ladet keine AfD-Menschen mehr ein. Man muss nicht mit denen reden, denn ihre Dialogbereitschaft ist gleich Null. Die wollen nur Plattform. Und die muss man ihnen ja nicht geben. [..] Ihr habt ja auch schon 100.000 Diskussionen über Flüchtlinge produziert, ohne einen Flüchtling einzuladen. Dann schafft ihr das mit der AfD auch.”
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Homophobie ist das falsche Wort:
“Ist also Fremdenfeindlichkeit tatsächlich nur eine Phobie oder etwas ganz anderes, beispielsweise, wie es das deutsche Wort sagt: eine Feindschaft? Und wie verhält es sich mit Homophobie?”
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Links der Woche
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Corporate vs. Crazy:
“Es sieht ja so aus, als würde die alte Unterscheidung zwischen rechts und links in der Politik nicht mehr funktionieren. Das mag auf den ersten Blick auch so sein, denn die öffentliche Non-Debatte wird von zwei Geschmacksrichtungen beherrscht, die man ganz anders bezeichnen müsste, nämlich als Corporate und Crazy.“
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Robots have been about to take all the jobs for more than 200 years — Timeline:
“Technology has always triggered fears of mass unemployment. In 1811 it was the Luddites, who assumed they were done for. In the 1930s, it was vaunted economist John Maynard Keynes, who implicated technology as one reason for the unemployment of the Great Depression.
The same persistent fear has been playing out in the pages of newspapers for the last century.” -
Vereinfacht gängeln:
“Die Bundesregierung möchte die Hartz-IV-Gesetzgebung noch vor der Sommerpause ändern. Hinter der angekündigten rechtlichen Vereinfachung verbirgt sich eine neue Verschärfung.“
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That cursed newfangled technology, “electric lights”:
“As demand for the technology grew, many resisted electricity’s brilliant new glow. It was just too bright. It lent a “corpse-like quality” to those subjected to its glare, one Londoner argued, and it could make a crowd look “almost dangerous and garish.” Robert Louis Stevenson penned “A Plea for Gas Lamps” in 1878, hoping to dissuade London’s authorities from installing obnoxious electric streetlamps like those in Paris. “A new sort of urban star now shines at nightly,” he wrote, “horrible, unearthly, obnoxious to the human eye; a lamp for a nightmare!””
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#braillebrickforall, #paintBack & der unsichtbare Liu Bolin
Volle Kanne – ab ins Netz! vom 20.05.2016