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Chronik des Überwachungsstaates:
“Jedoch finden sich keine Beweise, inwiefern sogenannte Sicherheitsmaßnahmen ihrem Titel gerecht werden: Sie verhindern keine Taten, sondern „[gaukeln] dies nur vor“, wie Kai Biermann im neusprech.org-Blog argumentiert. Vielmehr stellen die hier genannten Gesetze Bürger unter Generalverdacht und beeinflussen die Dynamiken einer Demokratie: Menschen verändern ihr Verhalten, wenn sie sich beobachtet fühlen. Freie Lebensentfaltung ist daraufhin weder im privaten noch öffentlichen Raum gewährleistet.“
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Why Capitalism Creates Pointless Jobs – Evonomics:
“In the year 1930, John Maynard Keynes predicted that technology would have advanced sufficiently by century’s end that countries like Great Britain or the United States would achieve a 15-hour work week. There’s every reason to believe he was right. In technological terms, we are quite capable of this. And yet it didn’t happen. Instead, technology has been marshaled, if anything, to figure out ways to make us all work more. In order to achieve this, jobs have had to be created that are, effectively, pointless. Huge swathes of people, in Europe and North America in particular, spend their entire working lives performing tasks they secretly believe do not really need to be performed.“
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The Seven Deadly Sins of Predicting the Future of AI:
“A lot of AI researchers and pundits imagine that the world is already digital, and that simply introducing new AI systems will immediately trickle down to operational changes in the field, in the supply chain, on the factory floor, in the design of products. Nothing could be further from the truth.”
Blog
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Links der Woche
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Gesichtserkennung: In your face
Knöpfe sind unsexy. Für ein möglichst futuristisches Design arbeitet das kalifornische Technologieunternehmen Apple schon lange daran, die Anzahl der Knöpfe an seinen Geräten möglichst weit zu reduzieren. Bisher blieb beim iPhone neben den Lautstärketasten und dem Ausschalter noch der »Homebutton« übrig, der unten in der Mitte sitzt. Da muss draufdrücken, wer das Telefon in die Hand nimmt und etwas damit machen will. Diesen Knopf aus Gründen der Eleganz wegzurationalisieren, damit das ganze Telefon ein einziges großes Display ist, stellte Apple vor ein Problem: In den Homebutton ist bei bisherigen Modellen der Fingerabdrucksensor integriert, mit dem ein Nutzer das Telefon entsperren kann.
Ein Ersatz für Fingerabdrücke musste her und das Unternehmen entschied sich für Gesichtserkennung. Das ist schon auf den ersten Blick eine unheimlich schlechte Idee. Gesichtserkennung zum Entsperren von Smartphones gibt es bei Android-Geräten schon seit Jahren und alle Experten raten unisono davon ab, diese Funktion zu verwenden, weil sie notorisch unsicher ist. Bei einfachen Systemen reicht es oft schon aus, ein Foto vor die Kamera zu halten, um es zu überlisten. Allerdings hat sich Apple einiges ausgedacht, um die Gesichtserkennung sicherer zu machen: Das neue Smartphone benutzt eine Infrarotkamera und mehrere Sensoren, um einen kompletten 3D-Scan des Gesichts zu erstellen. Übrigens auch keine ganz neue Technik: Das Grundprinzip ähnelt dem von Microsoft, das auf ähnlichem Wege die Personen in einem Raum scannt, um Computerspiele mit echten Bewegungen zu steuern.
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re:sponsive Folge 7: Wie gespalten ist unsere Gesellschaft?
Einmal mehr war ich im Rahmen der Reportage-Serie re:sponsive mit Raúl Krauthausen unterwegs und habe Interviews gedreht. Getroffen haben wir Hajo Funke, Thomas Schmelzer, Jamie Schearer und Sascha Lobo. Es ging um die Frage, wie gespalten unsere Gesellschaft angesichts des Neofaschismus ist.
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Die Wahl-O-Matisierung der Demokratie
Der Wahl-O-Mat ist mittlerweile eine Institution. Wenn er für eine Bundestagswahl freigeschaltet wird, ist die Nachfrage so groß, dass schon einmal der eine oder andere Server kurzzeitig unter der Last zusammenbricht. Es ist ja auch verlockend: Beantworte eine Reihe von Fragen und ich sage dir, wen du wählen sollst.
Bei näherem Hinsehen ist dieses Versprechen unhaltbar, was die Bundeszentrale für politische Bildung – die Herausgeberin des Wahl-O-Mat – auch in ihren FAQ schreibt: Das Tool dient der Orientierung und der Auseinandersetzung mit den Inhalten der Parteien und dem Nachdenken über den eigenen Standpunkt. Besonders wird empfohlen, die Begründungen der jeweiligen Parteien zu lesen.
Aber auch dann gibt es einiges zu kritisieren. Zum Beispiel die Auswahl der Fragen. Man kann sich streiten, ob der Punkt „Der Völkermord an den europäischen Juden soll weiterhin zentraler Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur sein“ ein unerträglicher Tabubruch war oder leider notwendig, um sichtbar zu machen, dass einige Parteien derlei vertreten.
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Links der Woche
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Wie zerstören wir die Alternative für Deutschland?:
“Es gilt also: 1. die Wähler der AfD zu demotivieren und einen Keil zwischen sie und die Parteifunktionäre zu treiben und 2. die Spaltungen zwischen den verschiedenen Flügeln und Fraktionen innerhalb der AfD zu vertiefen. Das aber bedeutet: Es ist möglichst alles zu vermeiden, was zur weiteren Solidarisierung der Wähler und der Mitglieder der AfD beiträgt. Diese Strategie ist eine Zumutung, aber die Alternative ist der bisherige Weg, der unweigerlich zu einer dauerhaften Verfestigung der AfD führt.“
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Demokratie in Bewegung (DiB): Warum wir keine neue Partei brauchen:
“Nur die DiB ist echt demokratisch, behauptet sie. Und das sieht dann so aus: Abgeordnete heißen bei der DiB nicht mehr Abgeordnete, sondern „Fürsprecher/innen“. Und die müssen unterschreiben, dass sie sich bei ihrem Abstimmungsverhalten immer ans Wahlprogramm halten. Bei Zuwiderhandlung erfolgt Parteiausschluss. Das ist nicht mehr nur die bekannte Fraktionsdisziplin; das ist Fraktionszwang hoch zehn. Das ist schon hart an der Grenze zur Verfassungswidrigkeit, denn es gilt laut Grundgesetz das freie Mandat.“
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Der stille Wahlkampf vor dem Sturm | H I E R:
“Hinzu kommt, dass es Deutschland als ökonomisch-politische Entität objektiv und vor allem auch relativ zu den meisten Staaten in und außerhalb der EU erstaunlich gut geht. Es ist doch irgendwie alles relativ okay. Es gab jedenfalls schon schlechtere Zeiten. Ich kann die Politik irgendwie verstehen. Warum soll man die Leute also mit großen Veränderungen erschrecken? Das ist keine gute Wahlkampfstrategie.
Es ist also ein bisschen wie die Stille vor dem Sturm. Und doch bin ich überzeugt, dass der Sturm die nächste Legislaturperiode kommen wird. Und ich habe nicht das Gefühl, dass wir gut gerüstet sind oder dass irgendeine der Parteien auf diese Fragen überzeugende Antworten hat.”
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Das Europaparlament will den Weltraumaufzug!:
“Ich konnte meine Kolleginnen und Kollegen im Parlament überzeugen, dass Raketen allein den künftig nötigen Zugang zum Weltraum nicht bringen werden. Alternative Trägertechnologien wie der Weltraumaufzug können die Effizienz von Weltraummissionen massiv steigern.“
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re:sponsive Folge 6: Was ist meine Arbeit wert?
Was ist meine Arbeit wert? Dieser Frage geht Raúl Krauthausen in Folge 6 der Serie re:sponsive zur Bundestagswahl nach und ich durfte wieder als Autor/Regisseur dabei sein.
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Imagefilm für das Schmalbart Netzwerk: „Demokratiefrische“
Für das Schmalbart-Netzwerk, das sich gegen Populismus und „Fake News“ wendet, habe ich gemeinsam mit Hannes Ziegerhofer einen kleinen Film produziert. Er entstand auf einem Treffen mehrerer Organisationen, die sich für Demokratie einsetzen und stellt ihre Vertreter mit kurzen Statements vor.
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Links der Woche
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Perspektivlosigkeiten:
“Und so ist diese Wahl in Sachen „meine Wünsche“ wohl gelaufen. Ich habe keine Partei, die ich wählen kann, weil ich die will oder will was die will. Somit bleibt mir dieses Jahr nur, zur Wahl zu gehen, um mit meiner Stimme eine rechtsextreme Stimme auszugleichen. So wie ich als Ami Hillary gewählt hätte, um Trump zu verhindern.“
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Perspektiven:
“Und die fast 50% Nichtwähler? Die gehen nicht zur Wahl, um einen Rassisten zu verhindern oder eine Frau ins Amt zu wählen. Das ist für zu wenige Menschen ein ausreichend sie persönlich betreffender Grund für eine Wahl. Und offenbar haben sie keine weiteren Gründe sehen können als nur diese. In der Türkei wurde keine (ansonsten haltlos verstrittene) Opposition gewählt, deren einziger kommunizierter Programmpunkt war, eine AKP-Mehrheit zu verhindern. Dito in Ungarn.“
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V-Partei³ – Esoterische Querfrontspitzen und Rassismus:
“Die V-Partei machte in der letzten Woche bereits durch ihre Einflussnahme auf die Berichterstattung von Vegan-News.de sowie mit dem spontanen Rücktritt ihres gerade erst angetretenen Bundesgeschäftsführers Florian Harzmann auf sich aufmerksam. Dies war der Anlass für uns, die Parteispitze einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Dabei stießen wir auf völkischen Rassismus, Holocaust-Relativierung, Verschwörungsideologien, jede Menge Esoterik und rechte Medien.”
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Early electric cars were so easy to use, they were considered ‚ladylike‘:
“With top speeds of only about 20 miles per hour and a limited range, they were primarily used by affluent drivers to get around cities. They were marketed to women in particular, as a quiet, clean car without fumes or a hand crank. Some even came disguised with fake radiators to make them more palatable to the male market.“
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Diesel vs. Elektromotor – Und jetzt holen wir alle mal tief Luft:
“Das Ende des Verbrennungsmotors wird nicht auf einen Schlag kommen. Das will auch niemand. Aber das Ende wird kommen. Und mit Privatfahrzeugen zu beginnen ist keine schlechte Idee. Denn bis man LKWs oder Flugzeuge auf Wasserstoffantriebe oder ähnliches umrüsten kann, werden noch einige Jahre oder Jahrzehnte vergehen. Um die globalen Lieferketten aufrechterhalten zu können, wird man noch lange auf Öl setzen müssen.
Je früher man Alternativen zum Verbrennungsmotor sucht, desto besser. Und irgendwann muss halt mal damit anfangen. Jetzt ist kein schlechter Zeitpunkt, denn verschiedene Technologien sind langsam so weit.”
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Mit Raúl Krauthausen auf Achse: re:sponsive Folge 5 – Klimawandel
Die letzten Wochen war ich viel mit Raúl Krauthausen unterwegs. Herausgekommen ist dabei ein kleiner Film über den Klimawandel, den ich als Autor und Regisseur begleitet habe. Es hat riesigen Spaß gemacht, mit Raúl zu drehen und so interessante Menschen wie den Klimaforscher Mojib Latif oder den Youtuber Christoph Krachten zu treffen und „ganz normale“ Leute nach ihrer Meinung zu fragen.
Der Film ist der fünfte Teil einer Serie zu politischen Fragen vor der Bundestagswahl. Die anderen Teile gibt es im Youtube-Kanal der Bundeszentrale für politische Bildung oder auf einer eigenen Facebook-Seite.
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Links der Woche
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Warum sind Frauen kleiner als Männer? | ARTE MEDIATHEK | ARTE:
“Überall auf der Welt sind Frauen im Durchschnitt kleiner als Männer. (…) Dabei gibt es durchaus Tierarten, bei denen die Weibchen größer sind als die Männchen. Auch hat der Geschlechtsdimorphismus – so der wissenschaftliche Fachausdruck – einige Überraschungen zu bieten: Zum Beispiel sind Blauwalweibchen größer als ihre männlichen Artgenossen. (…) Warum also sind seine menschlichen Verwandten so klein? Wissenschaftler aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und den USA sind dieser höchst interessanten Frage nachgegangen. Sie erzählen eine faszinierende Evolutionsgeschichte, in der Biologie, Medizin, Paläoanthropologie, Ernährungswissenschaft, Soziologie sowie Geburtsmedizin und Frauenheilkunde zusammenspielen und in der die Frau ganz groß herauskommt.”
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Welche Gerechtigkeit?:
“Was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun? Es zeigt, wie Staat und Politik einmal mit Konzernen und einmal mit Menschen umgehen. Es gibt das Wort „Hartz IV Betrüger“, das Wort „Konzernbetrüger“ ist zwar möglich, aber nicht wirklich gebräuchlich. Einem bedürftigen Menschen wird pauschal und von vornherein Betrugsabsicht unterstellt, ein Autokonzern und seine Verantwortlichen haben selbst dann nichts zu fürchten, wenn sie mehr oder weniger öffentlich des Betruges überführt worden sind.“
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Krank genug für Heroin auf Rezept, nicht aber für Gras – Über meinen Kampf für Cannabis als Medizin:
“Mit dem Ablehnungsbescheid ging ich wieder zu meinem Arzt, der ebenso fassungslos wie ich von der Entscheidung war. Wir lasen uns gemeinsam das Gutachten durch und verfielen gemeinsam zwischendurch in verzweifeltes Lachen. Dort standen überwiegend Maßnahmen drin, die ich bereits alle wahrgenommen habe, bzw. wahr nehme. Und beim Punkt, er könne mir ja noch immer weiterhin leichte bis starke Opiate verschreiben, schlug dies tatsächlich dem Faß den Boden aus. Dort stand also ernsthaft, dass ich weiterhin Medikamente nehmen solle, die ich nachweislich nicht mehr vertrage, meine Organe ruinieren und mich zwar schmerzfrei machen, aber aufgrund der Nebenwirkung eine Arbeitsunfähigkeit wieder vorprogrammiert wäre. Laut diesem Gutachten bin ich also nicht krank genug für Cannabis, Opiate, wegen derer ich ja schon bereits einen harten Entzug hinter mir hatte, gehen aber voll in Ordnung.”
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