Blog

  • Das Ende einer Illusion

    2016 hatte eine jugendliche Carrie Fisher einen Auftritt in dem Krieg-der-Sterne-Film „Rogue One“. Doch die damals 59-jährige Schauspielerin stand nicht selbst vor der Kamera, um eine fast 40 Jahre jüngere Prinzessin Leia zu spielen: Die Szene stammt aus dem Computer. Vor zwei Jahren war das noch millionenteure Tricktechnik aus Hollywood. Heute kann jeder diese Szene einigermaßen überzeugend mit einer App nachbilden.

    Weiterlesen/hören bei Deutschlandfunk Kultur

     

  • Links der Woche

    • Inside Atomwaffen As It Celebrates a Member for Allegedly Killing a Gay Jewish College Student — ProPublica:

      “ProPublica obtained the chat logs of Atomwaffen, a notorious white supremacist group. When Samuel Woodward was charged with killing 19-year-old Blaze Bernstein last month in California, other Atomwaffen members cheered the death, concerned only that the group’s cover might have been blown.”

    • The Singular Pursuit of Comrade Bezos – Member Feature Stories – Medium:

      “In fact, to think of Amazon as a “market player” is a mischaracterization. The world’s biggest store doesn’t use suggested retail pricing; it sets its own. Book authors (to use a personal example) receive a distinctly lower royalty for Amazon sales because the site has the power to demand lower prices from publishers, who in turn pass on the tighter margins to writers. But for consumers, it works! Not only are books significantly cheaper on Amazon, the site also features a giant stock that can be shipped to you within two days, for free with Amazon Prime citizensh…er, membership. All 10 or so bookstores I frequented as a high school and college student have closed, yet our access to books has improved — at least as far as we seem to be able to measure. It’s hard to expect consumers to feel bad enough about that to change our behavior.”

    • Noch einige Missverständnisse zur Blockchain | Notizblog:

      “Dezentralität bedeutet aber generell nicht, dass die Macht eines Systems in die Hände der vielen übergehen. Nein. Für den einzelnen ohne Macht hat Dezentralität viele Nachteile. Wer jemals einen Joint mit Bitcoins gekauft hat, kann sich mittlerweile ziemlich sicher sein, dass eine staatliche Stelle davon Bescheid weiß. Dezentralität verhindert schnelle Updates, und die Sicherheitslücken müssen die Nutzer als erstes ausbaden. Dezentralität gibt den Leuten viel Macht, die die Imperfektionen des Ist-Zustands ausnutzen und die große Mehrheit übervorteilen wollen.”

  • Links der Woche

    • Jane Austen Used Pins to Edit Her Manuscripts: Before the Word Processor & White-Out:

      “With no calculated blank spaces and no obvious way of incorporating
      large revision or expansion she had to find other strategies – the three
      patches, small pieces of paper, each of which was filled closely and
      neatly with the new material, attached with straight pins to the precise
      spot where erased material was to be covered or where an insertion was
      required to expand the text.“

    • Gender-Pay-Gap: Ein Transgender-Experiment entlarvt diskriminierende Lohnungerechtigkeit:

      “Sie schickten drei Transgender, einmal als Mann und einmal als Frau, in das gleiche Bewerbungsgespräch. Das jetzt veröffentlichte Ergebnis zeigt, dass die weit klaffende Lohnlücke zwischen den Geschlechtern nicht zwangsläufig auf fehlender Durchsetzungskraft beruhen muss, sondern bisweilen eindeutig auf reine Diskriminierung zurückzuführen ist. Die Probanden teilen nämlich dieselbe Persönlichkeit mit denselben Fähigkeiten, eben nur mit einem anderen Geschlecht.”

    • Upload-Filter: Eine Gefahr für die Netzkultur:

      “Ein EU-Vorschlag zur Urheberrechtsreform schreibt Plattformen das Vorab-Filtern aller Inhalte vor. Kritiker befürchten den Missbrauch als Zensurinfrastruktur. Auch im Koalitionsvertrag kritisieren Union und SPD die Filter als „unverhältnismäßig“, doch ein führender EU-Politiker der CDU hält erst recht daran fest. Das Vorhaben könnte Wikipedia bremsen und viele Meme aus dem Netz fegen.”

    • Der letzte Kampf der Anthroposophen:

      “Als Redner sind neben dem enthusiastischen Antizionisten Elias Davidsson der Schweizer 9/11-»Friedens­forscher« Daniele Ganser und der Europäer-Chefredakteur Thomas Meyer angekündigt. Der bekannte Verschwörungsideologe Ken Jebsen soll moderieren.“ 

  • Renaissance der Datenbrille?

    Vor fünf Jahren scheiterte Google mit seiner Datenbrille Google Glass. Jetzt gibt es einige Start-Ups, die diese Technik zur Marktreife bringen wollen. Eine mögliche Renaissance der Datenbrille könnte zu sozialen Verwerfungen führen.

    Weiterlesen/hören bei Deutschlandfunk Kultur

  • Solid: Wie WWW-Erfinder Tim Berners-Lee ein neues, besseres Internet plant

    Als Tim Berners-Lee am 12. März 1989 seinem Arbeitgeber vorschlug, ein System zum Management von Information auf der Basis von Hypertext zu entwickeln, ahnte kaum jemand, wie sehr seine Idee das Internet und die Welt verändert würde. Wer Zugriff auf einen Webserver hatte, konnte Dokumente online stellen und mit anderen Dokumenten auf der ganzen Welt verlinken. Die meisten Experten glaubten, das Rennen würden kontrollierte Dienste wie AOL oder Compuserve machen, weil diese übersichtlicher seien, doch all die vielen Webseiten im wilden WWW waren auf Dauer interessanter und die klassischen Online-Dienste verschwanden.

    Allerdings entwickelte sich das Web nicht so ganz wie im Sinne des Erfinders. Heute wird es von einigen großen Anbietern wie Google, Facebook, Amazon oder Netflix dominiert, die viele Daten über ihre Nutzer sammeln und zugleich kontrollieren, welche Inhalte diese Nutzer zu Gesicht bekommen. Ihre Geschäftsmodelle basieren allesamt darauf, Dienste aufgrund von Daten anbieten zu können, die sie in Silos speichern und eifersüchtig hüten. Ein Beispiel: Es wird häufig behauptet, Facebook verkaufe die Daten seiner Nutzer. Das stimmt so nicht. Im Gegenteil, Facebook hütet diese Daten wie einen Schatz, verkauft aber auf ihrer Basis Werbeplätze.

    Weiterlesen bei t3n

  • Links der Woche

    • Erst den Bären, dann die Bürger:

      “Der Hack bei Cozy Bear ermöglichte für ein bis zweieinhalb Jahre Zugang zum Netzwerk der russischen Einheit. Dadurch wurde möglicherweise relevantes Material für die FBI-Untersuchung zur russischen Beeinflussung des US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs beschafft. Nach Berichten von Volkskrant und Nieuwsuur haben die niederländischen Geheimdienste dieses an ihre US-Kollegen weitergeleitet. Bereits in der Vergangenheit hatten US-Behörden mehrfach angedeutet, sie hätten im Kampf gegen russische Cyberspione Hilfe eines befreundeten westlichen Landes erhalten.”

    • Sozialdemokraten! Was ist bloß mit Euch los? – Falk Steiner:

      “Das Prekariat beweinen und es zugleich herbeiführen, ein seltsamer Spagat.”

    • Wie wird Maschinenlernen das Rechtswesen innerhalb der nächsten paar Jahrzehnte verändern? – Quora:

      “Ich habe zu KI im Recht ein paar Jahre geforscht und bin der Meinung, dass automatisierte Entscheidungsfindung in der Regel nicht möglich sein wird.”

    • AI Won’t Be Quite the Revolution You Expect:

      “People naively believe that if you take deep learning and scale it 100 times more layers, and add 1000 times more data, a neural net will be able to do anything a human being can do, but that’s just not true.”

    • Tired of Trolls? Take Your Twitter to Germany:

      “But. About that internet. The swastikas, gas-chamber cartoons, monotonous anti-Semitic memes and caricatures, the doxing, the trolling, the bile toward people of color, immigrants, liberals, academics, journalists, women—these are eminently clear. Online, the noise is the signal. Because however rough and tumble you like your political discourse, this chills the bones; days of death threats can demoralize even the most hardened Twitter street kid.

      So, after the last barrage (…) I packed up and lit out in search of fewer Nazis. I left New York. I left the United States. And I settled in Germany.

      … Imaginary Germany. I’d gotten the tip from a canny Twitter user that—it was a rumor, really—you could reset your location in your Twitter profile and, in a flash, get the benefit of German anti-hate-speech laws.”

    • Wenn alle nur noch rumbrüllen, geh ich weg:

      “Natürlich schaute ich mir an, ob ich mich vielleicht insgesamt nicht mehr so viel mit Themen beschäftige, die mir mal so wichtig waren, dass ich Blogs und Social Media damit vollgeschrieben habe und stellte fest, dass das nicht stimmt. Ich schreibe nur nicht mehr drüber. Aber ich rede wieder mehr. Es ist, als ob ich vor 20 Jahren zum Reden ins Internet gegangen bin, weil ich Schwierigkeiten hatte, mit diesen lauten Menschen zu kommunizieren und jetzt gehe ich wieder zu den Menschen zurück, weil mir das Internet zu laut geworden ist.”

  • Links der Woche

    • Schnell-Analyse des Koalitionsvertrages aus Sicht der Behindertenpolitik:

      “Wir von AbilityWatch haben versucht zügig die relevanten Themen aus Sicht der Behindertenpolitik zusammenzutragen und erste kurze Kommentare unsererseits einzufügen. (…) Wir haben hier nur aufgelistet was sich im Koalitionsvertrag wiederfindet und nicht, was darin fehlt – was eine Menge wäre.”

    • Wie man mit Rechten redet, ohne mit Rechten zu reden:

      “Das neue und auf den ersten Blick ziemlich hervorragende Blog NichtmitRechtenreden.de
      hat nun in einer Rückschau die Übernahme der Facebook-Gruppen noch
      einmal analysiert und beschreibt sehr genau, welche Mechanismen dazu
      führen konnten, dass hunderttausende Menschen zum Spielball von ein paar
      wenigen Rechtsextremen werden konnten.”

    • Missverständnisse zur Blockchain | Notizblog:

      “Die Blockchain ist in aller Munde. Während die astronomischen Schwankungen, notorischen Diebstähle, Betrugsmaschen und astronomischen Transaktionsgebühren bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen viele inzwischen an deren Zukunft zweifeln lassen, bildet sich grade ein merkwürdiger medialer Konsens heraus. Nicht Bitcoin ist das Zukunftsmedium, die Revolution — sondern die dahinterliegende Technik Blockchain. Die EU-Kommission hat nun eine Beobachtungsstelle Blockchain eingerichtet. Einen der schlechtesten Artikel zu diesem Thema habe ich heute im Online-Angebot der ARD entdeckt. Leider wurde der Text nach meiner Kritik auf Twitter nur unwesentlich überarbeitet. Aber was soll’s? Wenigstens ist er ein tolles schlechtes Beispiel, an dem man einige grundsätzliche Missverständnisse aufzeigen kann. Also los.”

  • Data Lake: Tauchen im Datensee

    Die Grundidee für Data Lakes ist eigentlich ganz einfach: Starr strukturierte Datenbankformate wie klassische Data Warehouseses sind unternehmensweit durchgeplant und dementsprechend unflexibel. Verloren gehen dabei alle unstrukturierten Daten, die in einem Unternehmen so anfallen: E-Mails, Word-Dokumente oder Daten aus Systemen, die nicht ans Data Warehouse angebunden sind. Da liegt es nahe, alle Daten zentral in einem einzigen großen Repository zu speichern. Die Datenmengen, die dabei entstehen, sind so groß, vielfältig und unstrukturiert, dass Big-Data-Techniken eingesetzt werden müssen. So basieren Abfragen und Anwendungen von Data Lakes meist auf dem Hadoop-Framework oder Microsoft Azure.

    Erfunden hat den Begriff James Dixon, CTO des Business-Intelligence-Software-Anbieters Pentaho. In einem Blogpost von 2011 vergleicht er den Data Mart aus einem klassischen Data-Warehouse-System mit einem Laden voller Wasserflaschen. Die Flaschen und ihr Inhalt sind gereinigt und einheitlich abgefüllt, können ohne großen Aufwand gelagert, transportiert oder aus dem Regal genommen und getrunken werden, aber niemand weiß, was im Abfüllprozess an interessanten Daten verloren gegangen ist. Der Data Lake hingegen steht für den See voller Wasser in seinem natürlichen Zustand. Dieser See wird aus einem stetigen Strom unstrukturierter Daten gefüllt, und wer sie auswerten möchte, kann ihn untersuchen, Proben nehmen oder darin tauchen.

    Weiterlesen bei t3n.de

  • Links der Woche

    • What the Apple Watch gets wrong about human motivation:

      “This lack of depth in behavioral research shows in the Watch’s reward design. It’s not just that the Watch doesn’t take into account the recent stuff — the old stuff Skinner produced isn’t reflected, either — but Apple hasn’t participated in the kinds of verification studies that might give someone confidence in their approach to fitness.”

    • »Bei Bitcoin geht es weniger um Technologie als um Psychologie«:

      “Diese Idee zeugt von wenig Verständnis des
      Rechtssystems. Bei Gesetzen geht es nicht nur um Fakten, sondern auch
      Intention und Bedeutung, während Computerprogramme nur mit Fakten
      arbeiten. Das schlimmste an Smart Contracts ist ihre Unveränderbarkeit.
      Sie sollen in der Welt funktionieren. Was ist, wenn sich die Welt
      ändert? Was ist, wenn sich die Gesetze ändern und der Smart Contract
      etwas ausführt, was nun illegal ist? Es ist okay, Dinge zu
      automatisieren, aber es muss Eingriffsmöglichkeiten für Menschen geben.“

    • Die Höcke-Rede in Eisleben: Kriegsfantasien und Sprache — La Vie Vagabonde:

      “Wenn verbale Ausfälle kommen, werde ich immer etwas sagen. Immer. Immer immer. Denn wenn wir uns daran gewöhnen, wenn wir nicht mehr aufschreien, wenn man andere Menschen als Invasoren, als Plage, als Horde und ähnliches bezeichnen, wenn es nicht mehr schockierend ist, dass eine Gruppe Menschen eine andere Gruppe Menschen jagen, entsorgen, kasernieren und was weiß ich will, dann haben wir verloren. Ich will nicht irgendwann wie Victor Klemperer dasitzen, verwirrt, wieso keiner mehr was sagt, schockiert, wie sein Umfeld sich dem neuen Duktus und der neuen Linie unterordnet, während er verzweifelt darauf hofft, dass vom Ausland jemand eingreift, nur um dann festzustellen, dass das Ausland den Terror duldet. Dass sich das alles normalisiert hat. Irgendwie okay ist. Man sich gewöhnt hat.”

    • Reich ohne Staat:

      “Die Bitcoin-Euphorie der Alt-Right fügt sich in das paläolibertäre Bild vereinzelter Privatproduzenten und ihrer Kritik an staatlicher Finanzregulierung durch das Federal Reserve System. Auch für die Neoreaktionäre des sogenannten Dark Enlightenment und die Anhänger antisemitischer Verschwörungstheorien, die hinter den Zentralbanken die Macht des Weltjudentums halluzinieren, sind dezentralisierte Währungen attraktiv.“

  • Die besten Quellen für Hörbücher im Netz

    Für T-Online News habe ich mir mal angehesen, wo es im Netz alles Hörbücher zum Download oder Streaming gibt. Die Preise sind bei allen ziemlich ähnlich, was man dafür bekommt schwankt hingegen stark. Bitte hier entlang.