Als Tim Berners-Lee am 12. März 1989 seinem Arbeitgeber vorschlug, ein System zum Management von Information auf der Basis von Hypertext zu entwickeln, ahnte kaum jemand, wie sehr seine Idee das Internet und die Welt verändert würde. Wer Zugriff auf einen Webserver hatte, konnte Dokumente online stellen und mit anderen Dokumenten auf der ganzen Welt verlinken. Die meisten Experten glaubten, das Rennen würden kontrollierte Dienste wie AOL oder Compuserve machen, weil diese übersichtlicher seien, doch all die vielen Webseiten im wilden WWW waren auf Dauer interessanter und die klassischen Online-Dienste verschwanden.
Allerdings entwickelte sich das Web nicht so ganz wie im Sinne des Erfinders. Heute wird es von einigen großen Anbietern wie Google, Facebook, Amazon oder Netflix dominiert, die viele Daten über ihre Nutzer sammeln und zugleich kontrollieren, welche Inhalte diese Nutzer zu Gesicht bekommen. Ihre Geschäftsmodelle basieren allesamt darauf, Dienste aufgrund von Daten anbieten zu können, die sie in Silos speichern und eifersüchtig hüten. Ein Beispiel: Es wird häufig behauptet, Facebook verkaufe die Daten seiner Nutzer. Das stimmt so nicht. Im Gegenteil, Facebook hütet diese Daten wie einen Schatz, verkauft aber auf ihrer Basis Werbeplätze.