KreativStart Kongress Karlsruhe, 2022
Autor: Enno
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Desinformation in Social Media in Zeiten des russischen Angriffs auf die Ukraine
Kriegszeiten sind Zeiten der Propaganda und seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind die Social-Media-Plattformen voller Bilder und Nachrichten, die die öffentliche Meinung beeinflussen sollen. Das gilt für beide Seiten: Putin inszeniert sich als vom Westen bedroht und angegriffen. Seinen Krieg lässt er als sogenannte Spezialoperation bezeichnen, die dazu diene, die Ukraine von Nazis zu befreien. Auch Selenskyj verbreitet Propaganda. Ganz Medienprofi inszeniert er sich als heroischen Underdog und könnte damit Hauptfigur in einem beliebigen Hollywood-Film sein. Eine beliebte, ständig wiederholte Geschichte in der ukrainischen Propaganda ist die Unfähigkeit der russischen Armee – dargestellt in immer neuen Varianten der Geschichte des einfachen Bauern, der mit seinen Trecker russische Militärfahrzeuge abschleppt.
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Konkurrenzkampf ums Metaverse
Wer nicht alles ins Metaverse will! Sogar eine Universität für Kader der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in Peking soll bald über ein Programm verfügen, in dem in einer künstlichen Realität »Parteiarbeit auf eine flexible und starke Weise« trainiert werden könne. Das meldete die Virtual-Reality-Firma Mengke VR chinesischen Medien zufolge. Parteikader sollen zukünftig mit Avataren an virtuellen Veranstaltungen nach Art von Parteikonferenzen teilnehmen und in 3D in der virtuellen Welt mit anderen Kadern interagieren können.
Eine derart genaue Vorstellung davon, wozu das sogenannte Metaverse zu nutzen sei, haben bisher nur wenige. Von virtuellen 3D-Welten ist die Rede, in denen die Nutzenden sich per Avatar tummeln und allerlei virtuelle Güter konsumieren können. Das klingt bekannt: Second Life, eine Online-Plattform aus dem Jahr 2003, feiert im kommenden Jahr ihr 20jähriges Bestehen und ist heutzutage eher virtuelle Nische als virtuelle Welt.
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Ukraine-Krieg: Videos aus der Game-Engine zeigen gefälschte Kriegsszenen
Die Konturen des Flugzeuges, das von einem Flugabwehrgeschütz beschossen wird, heben sich klar vom dunkelblauen Nachthimmel ab. Die Leuchtstreifen des Artilleriebeschusses verlieren sich im Dunkel, während das Flugzeug am Firmament geradezu Haken schlägt. Vorgeblich soll diese Szene ein Gefecht an der ukrainischen Grenze zeigen, aber in Wahrheit stammt sie aus dem Game „Arma 3“.
Laut Bloomberg tauchten mehr also 90 solcher Fälschungen auf Facebook Games auf, Metas Antwort auf die Streamingplattform Twitch. Die Fälschungen hatten dort mindestens 110.000 Views und sind mehr als 25.000 mal geteilt worden. Nachdem die Bloomberg-Redaktion Facebook kontaktiert hatte, wurden die Videos schnell gelöscht. Mittlerweile hat Facebook ein „Special Operations Center“ eingerichtet, das Kriegspropaganda und Fälschungen auf der Plattform unterbinden soll. Auf anderen Social-Media- Plattformen haben diese Videos kaum größere Verbreitung gefunden und wurden ebenfalls schnell wieder entfernt. Mittlerweile stößt man eigentlich nur noch darauf, wenn man gezielt nach ihnen sucht.
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10 Jahre Raspberry Pi: Gekommen, um zu basteln
Ähnlich wie das Internet oder das Smartphone ist auch der Raspberry Pi eines dieser Dinge, die so selbstverständlich geworden sind, dass man sich fragt, wie man vorher eigentlich ohne auskommen konnte. Natürlich ist der Raspberry Pi kein Massenprodukt wie das iPhone, aber wann immer ein simpler, billiger Kleincomputer benötigt wird, um irgendeinen Dienst zu verrichten, stehen Raspberry Pi und seine Verwandten wie der Arduino bereit. Ohne ihn würden die Hacker- und Maker-Spaces dieser Welt wahrscheinlich weniger bunt sein.
Dabei war der Raspberry Pi ursprünglich fürs Klassen- und Kinderzimmer gedacht. Denn in Groß-Britannien sank die Zahl der Informatik-Studierenden in den 2000er-Jahren und britische Schüler sollten mit dem Einplatinenrechner für den Informatik-Unterricht begeistert werden. Schließlich ist der wesentlich weniger trocken, wenn nicht nur abstrakte Programmierübungen zu absolvieren sind, sondern ein Computer dazu gebracht werden kann, mit einem Sensor beispielsweise die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit zu messen. Das jedenfalls war die Idee einer Truppe von Enthusiasten um den Ingenieur Eben Upton, der zuvor unter anderem Hardware beim Netzwerkkarten-Anbieter Broadcom entwickelt hatte.
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Metaversum ohne Meta: Wie kann es mit dem Facebook-Konzern weitergehen?
Ausgerechnet der erste Quartalsbericht nach der Umbenennung von Facebook in Meta löste einen Kursrutsch aus. Mit mehr als 250 Milliarden US-Dollar verlor Meta rund ein Viertel seines Börsenwertes. Dem vorangegangen war die Meldung, dass Facebook zum ersten Mal in seiner Geschichte Nutzer verloren hatte, statt welche hinzuzugewinnen. In den von Facebook als „rest of the world“ bezeichneten Regionen Südamerika und Afrika ging die Zahl der Facebook-Nutzer um etwa zehn Millionen zurück.
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Braune Kanäle
Immer mehr Politiker fordern eine strengere Regulierung oder gar eine Sperrung des Instant-Messaging-Diensts Telegram in Deutschland – darunter zuletzt auch die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Tatsächlich spielt die App hierzulande eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Verschwörungsmythen und rechtsextremer Propaganda. Zunächst wirkt Telegram recht friedlich: Die Mehrheit der Gruppen und Kanäle beschäftigt sich mit harmlosen Themen, tauscht Memes oder lustige Videos aus. Dazwischen finden sich Prominente, Influencer, Werbung und Links zu redaktionellen Inhalten diverser Medien, darunter freilich auch solche, die fake news verbreiten.
Das Bild ändert sich allerdings, betrachtet man die Liste der mitgliederstärksten deutschsprachigen Kanäle. Unter den ersten zehn, die im Schnitt knapp 100 000 Abonnenten haben, finden sich nur zwei unverfängliche: das Wirtschaftsmagazin Kryptokompass, das sich mit Kryptowährungen wie Bitcoin beschäftigt, sowie das »ZDF Magazin Royale« von Jan Böhmermann. Beide scheinen brachzuliegen, in den Kanälen wurde seit Monaten nichts mehr gepostet. Die weiteren acht sind in der einen oder anderen Form als rechtsextrem oder verschwörungstheoretisch einzustufen.
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El Taubinio / El Deafo
Am Wochenende startete auf Apple TV+ eine Kinderserie um ein junges Mädchen, das plötzlich sein Gehör verliert. Wie sich das anfühlt und vor allem auch anhört, erzählt diese Serie wie kaum eine anderer Film. Genauer habe ich El Taubinio im Kulturmagazin Kompressor besprochen.