Das Ende einer Illusion

Vielleicht ist »Rogue One« der beste Star-Wars-Film des vergangenen Jahrzehnts, aber er hat einen Schönheitsfehler: Die Immersion bricht jeweils dann kurz zusammen, wenn Grand Moff Tarkin und die junge Prinzessin Leia auftreten. Die Darsteller Peter Cu­shing und Carrie Fisher waren zur Zeit des Drehs schon verstorben und wurden für die Rolle per Computeranimation zum Leben erweckt. Allerdings wirkt die Animation auf subtile und ­etwas unangenehme Weise unecht, ohne dass sich so recht sagen ließe, ­woran es liegt.

Manche Star-Wars-Fans und Graphiker ließ dieser Umstand nicht mehr los. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt entstand in den Nischen von Social Media ein Wettbewerb, wer Prinzessin Leia kunstvoller animieren könne als die Disney-Graphiker. Reste dieses Wettkampfs sind heute noch auf Youtube zu finden. Die selbstgebastelten Leia-Imitate sind nicht nur meist überzeugender als ihr Kinovorbild, sie wurden auch in Tagen oder Stunden erstellt – während die Disney-Graphiker noch Wochen gebraucht hatten.

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