Dopamin wird häufig vereinfachend als „Glückshormon“ bezeichnet. Das wird dem Botenstoff kaum gerecht, der eine wichtige Rolle bei der Kommunikation von Nervenzellen untereinander spielt. Bestimmte Nervenzellen schütten Dopamin aus, um bestimmten anderen Nervenzellen ein Signal zu geben, ihre Aktivität zu steigern. Sinkt der Dopamin-Spiegel, fahren diese Neuronen ihre Aktivität wieder zurück. Dieser Mechanismus spielt an vielen Stellen des Nervensystems eine Rolle und reguliert längst nicht nur die Stimmung einer Person, sondern beispielsweise auch die Steuerung innerer Organe.
Dopaminmangel tritt unter anderem bei Parkinson auf und wird mit ADHS in Verbindung gebracht, ein Dopamin-Überschuss hingegen unter anderem mit Schizophrenie. Dopamin-Ausschüttungen sind ein Wirkmechanismus im limbischen System, einem Zusammenspiel mehrerer Hirnregionen, das als Belohnungssystem aufgefasst wird. Manche Drogen führen auch dazu, dass das Gehirn mit Dopamin regelrecht geflutet wird, was häufig als Glückszustand und als besonders motivierend und leistungssteigernd beschrieben wird. Aber auch Verhaltensweisen, sich selbst zu belohnen – von Sport bis Schokolade – wird nachgesagt, dass sie eine Dopaminausschüttung zur Folge haben. Selbst kontrollieren soll man sie hingegen nicht können.
Ein Studienergebnis eines Forschers an der University of California dreht diese Sicht nun womöglich um.