Links der Woche

  • Intelligenz: Dich kenn ich doch!:

    Rabenvögel gelten als schlau. Ihr Potenzial aber wird erst jetzt offenbar: Die Tiere erkennen Gesichter, ordnen sie ein – und geben ihr Wissen an Artgenossen weiter

  • Leiharbeit und Niedriglohn: Die Reformwut der Politik:

    Eine Meldung mit Gewohnheitswert ist heute der Aufmacher bei FR-Online: Die “Nettolöhne sinken”. Eine Studie des DIW belegt nicht nur dies, sondern auch, dass Einkommenssteigerungen in den letzten zehn Jahren (der Zeitraum davor wurde nicht untersucht) Reichen vorbehalten blieben. Wer arm war und ist, wird es bleiben: Die Geringstverdiener haben die größten Verluste zu tragen. Sie haben Reallohneinbußen in Höhe von 22% zu verkraften. Das sind dann übrigens in aller Regel die, denen man keine Erhöhung ihres Regelsatzes zubilligt.

  • Die Grünen – Kohls Erben?:

    Dennoch ist an der Äußerung des Grünen-Chefs zweierlei bemerkenswert: 1. dass sich die Grünen inzwischen als Erben Helmut Kohls bezeichnen. Das ist ein weiter Weg, den sie zurückgelegt haben. 2. dass an Özdemirs Behauptung etwas Wahres dran ist. Die unbedingte Verteidigung Europas wird tatsächlich immer mehr zum grünen Alleinstellungsmerkmal.

  • der große meck-pomm-camping-erfahrungsbericht:

    alles stand in einer etwa 4 cm tiefen braunen pfütze. ich machte mich an die arbeit und brachte unter anderem einen sack durchweichter grillkohle, pappkartons mit frühstücksflocken und einen berg schuhe in sicherheit. dann legte ich mich wieder auf die leere luftmatratze und schloss die augen.

  • Der kleine Staatsbankrott am Delaware:

    Stundenlang hat das Feuer gewütet. Acht Stunden oder zehn, so genau weiß Mister Lee das nicht mehr. Nachts war der Brand ausgebrochen, und als Lee am Morgen darauf in die Winslow Street fuhr, um in seinem koreanischen Imbiss nach dem Rechten zu sehen, gab es kein Durchkommen. Da loderten die Flammen noch immer. (…) Camden ist pleite, es muss rigoros sparen, auch bei der Feuerwehr.

  • Marshall McLuhan: Der Magier:

    Der Avantgardist des Medienzeitalters war, milde gesagt, kein Freund der Moderne und ihrer liberalen Gesellschaft. Die Reformation betrachtete McLuhan als großes Verhängnis, als schrecklichen Sieg der »Gutenberg-Galaxis«. Mit Anfang 20 lobte er Franco und Hitler und fand, sie seien »auf dem richtigen Weg« zwischen der »Gier des Kapitalismus« und der »Entmännlichung durch den Sozialismus«. Im Jahr 1937 trat McLuhan zum Katholizismus über, und was er danach über Homosexuelle und Feministinnen dachte – darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.

  • Sex der Youporn-Generation – „Ich halte Lifestyle-Magazine für schädlich“:

    Es gibt einen riesigen Abgrund zwischen der Ebene der Sprache, der Sprachbilder und der Ebene des Erlebens und der Tat. Beim Schreiben meines Buches hatte ich schon das Gefühl, dass das Darstellen der eigenen Sexualisiertheit oder das Wecken des Begehrens im anderen, als Inszenierung einer Sexiness (…) die Begegnung mit dem anderen ersetzt. Diese Begegnung ist aber notwendig.

  • Intersexualität und die Folgen: Nicht einfach wegoperierbar:

    Nicht nur geschlechtlich, auch rechtlich bewegen sie sich in einer Grauzone: Intersexuelle Menschen kämpfen gegen die medizinische Deutungshoheit über ihre Existenz.

  • Das schwarze Fanal:

    Messerscharfe Analysen, gegründet auf solides Sachwissen und logisch bis zum Ende durchdacht, liegen wieder voll im Trend bei deutschen Kolumnisten und Publizisten! Diese Intellektualisierung des Diskurses ist natürlich auch Aufforderung für ein Blog wie dieses, das messerscharfes Fachwissen als seine Kernkompetenz betrachtet und sich im Zweifel nicht einmal scheuen würde, selbst den Focus Online intellektuell herauszufordern! Und so wurde auf der heutigen Redaktionskonferenz der einstimmige Beschluß gefasst, mit einem eigenen Text zum aktuellen Geschehen all den Online-Publizisten mal zu zeigen, wie man eine richtige Kolumne schreibt!