Tag der Homophobie

Das ist heute. Eigentlich sollte es ja „Tag gegen Homophobie“ heißen. Ich habe nichts dazu zu schreiben. Ich möchte euch nur bitten, das hier zu lesen: In eigener Sache & CDU meint: Machen wir’s mit den Schwuchteln so wie mit der Schweinegrippe!

Ich wollte nicht, nur mit einer Federboa bekleidet, nackt durch die Straßen ziehen und Lieder von Cher flöten. Ich wollte niemanden bekehren. Ich wollte keine schwulen Cafés aufsuchen und weder in eine Talk-, noch in eine Castingshow. (Und ich schwöre, dass ich das bis heute nicht will. Nichts davon.) Von all diesen Dingen hatte ich keine Ahnung. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas gab. Überhaupt irgendwo. Nur das Wort „schwul“ kannte ich. Und seine Bedeutung. Ich habe mich geoutet, um niemanden belügen zu müssen. Weil ich nicht ändern kann, was ich bin. Aus keinem anderen Grund.

Zwischen 12 und 16 hatte ich daraufhin keine Freunde. Ich hatte niemanden. Ich wurde unzählige Male verprügelt. Und damit meine ich nicht Schläge auf die Arme, Tritte zwischen die Beine oder in die Magengrube. Sondern Schläge, die „halten“ sollten. Tritte, die „sitzen“ sollten.

Diese Zeilen beschreiben keine entfernte Vergangenheit, sondern die 90er Jahre, kurz bevor die so genannte „Homo-Ehe“ in Deutschland eingeführt wurde. Es wird nicht besser – wir glauben das nur.


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