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  • Bettmodus fürs Smartphone, Moon Ribas, Life Hacks

    ZDF „Volle Kanne – ab ins Netz!“ vom 26.11.2015

    in der ZDF-Mediathek

  • Links der Woche

    • Our devices are not turning us into unfeeling robots:

      “For example, in my own ethnographic work on social media, one participant explained how his decision to temporarily leave Facebook actually resulted in discomfort when meeting friends in person. “It was a little awkward,” he reported, “like we had missed a beat or something.” It wasn’t that he or his friends were unprepared or ill-equipped to talk, but that he had missed part of an ongoing dialogue. The social network site was part of his social glue, and his absence from this central platform translated into a degree of disconnect from his social relationships. The conversation continued online, but he was not a part of it.”

    • How to Change a Worldview – CAESURA LETTERS:

      “Persuading other people about what is good and virtuous is a tall task. Blaise Pascal (1623-1662) put it succinctly: “People are generally better persuaded by the reasons which they have themselves discovered than by those which have come into the mind of others” (Pensées 1.10).”

    • The Space Doctor’s Big Idea – The New Yorker:

      Einstein in einfachen Worten: “There once was a doctor with cool white hair. He was well known because he came up with some important ideas.”

    • +49 174 276 6483 – Wenn ihr diese Nummer anruft, werdet ihr (vielleicht) überwacht:

      “Christian Sievers macht mit seinem Kunstprojekt „Hop 3“ auf die Massenüberwachung aufmerksam. Und stellt die Frage: Wollen wir ein Leben führen, in dem wir uns nicht mehr trauen, eine Handynummer anzurufen?”

    • Paris: You Don’t Want to Read This:

      “But it has to be said, especially looking at the sick repetition of the same story, that despite fourteen plus years of a war on terror, terror seems to be with us as much as ever, maybe even more. It is time to rethink what we have done and are doing.“

  • Actioncam in der Stratosphäre, Wo ist Walter?

    ZDF „Volle Kanne – ab ins Netz“ vom 19.11.2015

    In der ZDF Mediathek

  • Links der Woche

    • Warum in Nürnberg die Schlote nicht rauchen:

      “Das Bild von der getarnten Mobilfunkantenne am Nürnberger Ölberg entwickelt sich gerade zum Renner in den sozialen Netzwerken. So also kaschiert man in Nürnberg die Moderne.”

    • Finnland plant Basis-Einkommen von 800 € für jeden Bürger:

      “Als das erste Land überhaupt plant Finnland die Einführung eines flächendeckenden Basis-Einkommens für alle Bürger in Höhe von 800 Euro, jeden Monat steuerfrei. (…) Das Pilotprojekt wird zunächst mit 550 Euro starten, dabei werden aber die Zuschläge fürs Wohnen und eine Aufstockung zum Lebensunterhalt nicht angerührt.“

    • Man ist so Wort, wie man sich fühlt:

      “Das Jugendwort des Jahres 2015 wurde eben bekannt gegeben. Wie auch in den letzten Jahren (2013, 2014) sind dem Sprachlog die Aufzeichnungen der Beratungen aus den Redaktionsräumen des Wörterbuchverlags Schlangeneidt zugespielt worden, die wir im Folgenden ungekürzt veröffentlichen.“

    • „Gaagnagna“ ist Babywort des Jahres 2015:

      “München (dpo) – Das Babywort des Jahres 2015 heißt “Gaagnagna”. Das gab der Langenscheidt-Verlag heute bekannt. Das Kompositum aus “Gaaaa” und “Gnagnagna” meint in der Babysprache jeden beliebigen Menschen, der sich über ein Kind beugt und mit ihm interagiert. Auch Gegenstände, Geräusche oder Emotionen können als “Gaagnagna” bezeichnet werden.“

    • Terrorismus in Paris – und eine unerfüllbare Anspruchshaltung:

      “Wo bleibt denn die Tagesschau? Warum wird das Spiel nicht abgebrochen? Wieso verbreitet Ihr denn nur Gerüchte?

      Das sind plausible Fragen. Und die Antworten sind schlicht: Weil auch Journalisten nicht an sämtlichen Orten sofort anwesend sind, weil Nachrichten erst recherchiert und dann veröffentlicht werden und weil es nichts mit Journalismus zu tun hat, ob ein Fußballspiel vorzeitig abgepfiffen wird.“

    • Offener Brief an die Leitung des Stadtbad Neukölln sowie die Berliner Bäder-Betriebe:

      “Es folgte ein Gespräch mit der Badleitung in Anwesenheit des Badpersonals, in dessen Verlauf die betroffene Person immer wieder auf die vorhergegangene und durch die Badleitung anhaltende Diskriminierung ihrer Person sowie auf geltende Gesetze, im Besonderen auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, hinwies. Diese Hinweise wurden von dem Personal mit der Begründung ignoriert, dass diese Gesetze absurd seien und im Stadtbad Neukölln „andere Gesetze“ herrschten.“

  • Paris: Business as usual

    tl;dr: Auf Twitter spult sich nach den Anschlägen von Paris ein Standard-Programm ab.

    paris

    Man könnte erschüttert sein über die vielen Toten in Paris. Mitfühlen, wie unbeteiligte Menschen aus den Leben gerissen wurden, das sie gerade genießen wollten. Oder auch mitfühlen mit Milliarden Muslimen, die sich nun schon wieder rechtfertigen sollen für Bluttaten, die im Namen ihrer Religionen begangen wurden. Oder Angst bekommen, dass es im Moment danach aussieht, als ob die Französische Regierung den NATO-Bündnisfall ausrufen könnte, der Krieg eskaliert und Deutschland vielleicht in diesen Krieg gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ eintreten muss. Man könnte laut verlangen, dass Terror nicht mit Krieg beantwortet werden darf, weil die Terroristen sonst ihr Ziel erreicht haben. Man kann Angst haben vor dem nächsten Montag und wie groß wohl die Pegida-Demo in Dresden nach einem solchen Anschlag ausfällt. Man kann deshalb sichere Einreiserouten und ein menschenwürdiges Asylrecht ohne absurde Einschränkungen fordern. Man kann erschüttert sein und einfach den Mund halten, vielleicht vor der französischen Botschaft auf dem Pariser Platz eine Kerze aufstellen. Man kann irgendwie versuchen, mit dem Entsetzen klar zu kommen.

    Man kann aber auch das Twitter-Standard-Protokoll für solche Anlässe abspulen, wie innerhalb der letzten 24 Stunden zu beobachten. Die Leichen sind noch nicht erkaltet, da trumpfen Mitglieder der Piratenpartei besserwisserisch auf, die Vorratsdatenspeicherung habe auch diesen Anschlag nicht verhindert. Wenig später kommt die erste Forderung aus der Polizeigewerkschaft, die Überwachung der Bürger müsse verschärft werden. CSU-Söder und seine Spießgesellen entblöden sich nicht, schärfere Einwandungsgesetze zu fordern, als seien es nicht gerade die Flüchtlinge, die in aus Syrien und dem Irak vor dem Terror des IS fliehen. AfD, Pegidioten und Volkspfosten schlagen in die gleiche Bresche und versuchen, aus den Toten von Paris politisches Kapital zu schlagen. Als Zeichen der Solidarität gestalten die ersten Menschen auf Facebook oder Twitter ihr Profilbild in den französischen Nationalfarben, und sofort stehen Ach-so-Linke auf der Matte, und beklagen derlei „nationalistische Symbole“. Andere fragen süffisant in überheblichem Tonfall, wann die Menschen denn endlich verstehen würden, dass eingefärbte Profilbilder auch nicht gegen den Terror helfen. Menschen rufen auf, für Frankreich und die Toten zu beten, und sofort empören sich die üblichen Aggro-Atheisten darüber, was für eine Zumutung ein solcher Aufruf angesichts eines islamistischen Terroranschlages sei, anstatt einfach beten zu lassen, wem’s hilft, die Contenance zu bewahren und Mitgefühl zu zeigen. Menschen äußern ihre Sorge bezüglich der Fußball-Europameisterschaft 2016 und sofort regen sich andere auf, Fußball sei nun gerade nun wirklich unwichtig und kommen gar nicht auf die Idee, dass es darum gehen könnte, dass das Leben hier weitergehen muss, dass wir uns unseren Alltag nicht von irgendwelchen Terroristen diktieren lassen dürfen und dass eben diese Terroristen gewinnen, wenn wir das tun. Und natürlich beschweren sie sich, man wolle ihnen das Wort verbieten, wenn man sie darauf hinweist. Beobachte ich Twitter, Facebook, Kommentarspalten, sehe ich sie vor mir: Gemütlich im Sessel vor dem Fernseher, eine Bierdose in der Hand oder mit dem Laptop im Café und dem Latte Macchiato daneben, weit entfernt von jeder existenziellen Bedrohung. Menschen die mit allerhöchster Sicherheit nicht an Terroranschlägen oder im Krieg sterben werden sondern an Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen, dramatisieren ihre eigenen kleinen Komplexe und Neurosen, pulen in ihrem Bauchnabel und twittern genau das, was sie immer twittern, nur dieses mal mit einem ganz besonderen Anlass und wie so oft bar jeglicher Empathie. Es geht diesen Leuten, die da ihren Seelenmüll abkippen, nicht um Paris, nicht um Terror, sondern ausschließlich um sich selbst.

    Die Terroranschläge machen mich sprachlos. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, wie ich reagieren soll. Viele Reaktionen in den sozialen Medien machen aber mich aber alles andere als sprachlos. Manche Menschen möchte ich an den Schultern packen und durchschütteln, ihnen sagen: Kommt mal klar! Vielleicht wachen sie dann auf aus ihrer Dumpfheit. Paris sollte Ausnahmezustand sein, die Reaktion in den sozialen Medien allerdings ist Business as usual. Ich glaube, der Gedanke, das Leben muss weitergehen, weil die Terroristen sonst bekommen, was sie wollten, war anders gemeint.

  • Links der Woche

    • Hello, I’m Mr. Null. My Name Makes Me Invisible to Computers:

      “But there’s a dark side to being a Null, and you coders out there are way ahead of me on this. For those of you unwise in the ways of programming, the problem is that “null” is one of those famously “reserved” text strings in many programming languages. Making matters worse is that software programs frequently use “null” specifically to ensure that a data field is not empty, so it’s often rejected as input in a web form.“

    • Leistungsschutzrecht 2.0: Die EU-Kommission rüstet zum Angriff auf den Hyperlink:

      “Laut einem gestern geleakten Plan für die Urheberrechtsreform (via IPKat) erwägt die Kommission entgegen der bisherigen Rechtssprechung und aller Vernunft das bloße Verlinken von Inhalten unter Urheberrechtsschutz zu stellen. Damit hätten die Presseverleger ein potentes Druckmittel – und gleichzeitig würde jede der Querverbindungen, die das Internet erst zu einem Netz machen, zur juristischen Tretmine. “

    • Wi-Fi-Elektrosmog: Bitte überall, nur nicht in Wolfratshausen:

      “Doch der promovierte Grünen-Stadtrat Schmidt will noch weiter gehen: Er wünscht sich ein Verbot des LTE-Standards und hat eine entsprechende Petition beim Bundestag eingereicht.“

  • Doris-Day-Internet

    Die Abschaffung der Netzneutralität bedeutet ein Zurück in die »gute alte Zeit« – keine gute Nachricht.

    Weiterlesen in der Jungle World.

  • Links der Woche

    • Die Hackfleischbesprechungen, Teil 10 | Das Nuf Advanced:

      “Es gibt viele missachtete Kunstformen. Einer möchte ich in meinem Blog angemessen huldigen: Fotos von Hackfleisch in Werbeprospekten.“

    • Das Böse ist tabu:

      “So notwendig diese Abstempelung des Bösen mit plumpen Schimpfworten für Seelen- und Gesellschaftshygiene auch ist, so gefährlich ist sie. Sie erfüllt den Zweck der eigenen Rückversicherung zwar ganz hervorragend, ebenso liefert sie einen Beitrag zu einer öffentlichen Stimme gegen Gewalt und Hass, doch sie tut dabei auch eines: sie beendet die Beschäftigung mit dem Bedrohlichen, wo sie eigentlich beginnen sollte.“

    • Am liebsten würden sie die Smartphones verbrennen:

      “Ich glaube die wirkliche Antwort auf die Frage steckt letztlich auch in der obigen Szene, denn: es geht schlicht um Macht. Ein Handy in der Hand einer Schülerin verschiebt das im traditionellen Bildungs-System angelegte Machtverhältnis von LehrerIn zu SchülerIn auf dramatische Weise.”

    • Internetzugang auf dem simulierten Mars:

      “Wie wäre das Surfen, wenn sich jede aufgerufene Webseite erst nach vierzig Minuten aufbaute? Wir sind daran gewöhnt, bei Streitfragen schnell mal bei Wikipedia nachzuschlagen. Hat Frankreich oder Deutschland die meisten Universitäten? Bis die Antwort den Mars erreichte, hätte jede der beteiligten Parteien den Streit längst vergessen.“

  • Der Journalist als Hehler

    Mit dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung wurde nahezu unbemerkt auch Whistle­blowing unter Strafe gestellt. Diese Regelung ist geeignet, die Pressefreiheit subtil einzuschränken.

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