Kategorie: Blog

Blogposts

  • Twitterlesung galore

    Es war die beste Twitterlesung aller Zeiten. Ich kann, das sagen, schließlich war es meine erste. Auch wenn die Sache ein wenig brauchte, um ins Rollen zu kommen – holt euch Popcorn, lehnt euch zurück und habt Spaß. Es lohnt sich.

    [via Text und Blog]

  • iKaputt

    Sieht aus, als sei mein Mac Mini – sonst ein äußerst treuer und zuverlässiger Begleiter – hinüber. Nach dem Einschalten bekomme ich folgenden Anmeldeschirm mit seltsam ausgetauschtem Font:

    Egal ob ich mich anmelde, Ruhezustand, Neustart oder Abschalten wähle, sehe ich für ein paar Sekunden einen hellblauen Schirm, um dann wieder auf diesem Anmeldeschirm zu landen. Mir bleibt nur hartes Ausschalten. Wenn ich den Mac wieder einschalte, geht das Spiel von vorne los. Als erstes habe ich natürlich versucht, den Mac zurückzusetzen – erfolglos.

    Ok, ganz aufgeschmissen bin ich nicht: Ich habe ja noch das Thinkpad, sonst könnte ich das hier gerade nicht bloggen. Dummerweise ist der zu Spielkram, Reiseschreibmaschine und Restekiste verkommen, während sich auf dem Mac Fotos, Musik, alle möglichen Dokumente, eine VM mit einem Programmierprojekt und eine weitere für Buchhaltung und Homebanking befinden.

    Ein Virus halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Vermutlich ist der Mac selber nicht defekt, sondern die Daten auf der Festplatte. In allen anderen Fällen würde er wohl den Anmeldebildschirm nicht mehr anzeigen können. Ich werde also heute Abend alle Pläne über den Haufen werfen, mit zwei Spachteln bewaffnet das Gehäuse aufhebeln und hoffen, dass Linux das XFS, mit dem die Festplatte formatiert ist, lesen kann, wenn ich sie extern an meinen Laptop anschließe. Ebenfalls interessant wäre die Frage, ob und wie ich ein Timemachine-Backup auf einer externen Platte unter Windows oder Linux auslesen könnte.

    Wenn jemand sachdienliche Hinweise zur Symptomatik hat oder ein Linux kennt, das auf dem Mac ohne Mithilfe von Bootcamp von CD booten kann, wäre ich für Hinweise sehr dankbar. Vermutlich wird dieser Blogpost noch ein paar Updates erfahren.

    Update: So einfach gehts: Man bootet Knoppix (beim Hochfahren des Mac die Taste „C“ gedrückt halten), mountet das XFS und die Netzwerkfreigabe vom Windows-Laptop und schon kann kopiert werden. Leider meldet Midnight-Commander immer wieder Lesefehler und der Kopiervorgang dauert ewig (gerade keine leere externe Platte zur Hand). Das werd ich jetzt mal über Nacht laufen lassen und mir morgen ansehen, welche Daten ich retten konnte, bevor ich von der OS X-Installations-CD boote und einen Systemscan mache.

  • Beißreflexe (Update)

    Heute wandte sich das BildBlog wegen einer Abmahnung an die Öffentlichkeit. Das Blog habe falsch über die Reaktion von „Welt Online“ auf eine Rüge des Presserates berichtet und soll nun Anwaltskosten in Höhe von 2407,36 Euro zahlen. Vorweg: Stefan Niggemeier und Lukas Heinser haben meine volle Sympathie. Nicht nur für ihre Arbeit, sondern auch weil sie offensiv damit umgehen, wenn sie selber Fehler machen. Trotzdem stören mich die klassischen Beißreflexe auf Twitter.

    Zunächst einmal ist die „Welt“ von ihrer Abmahnung zurückgetreten, wie BildBlog selbst schreibt. Aufforderungen auf Twitter, Springer solle doch bitte seine „Haie zurückpfeifen“ gehen also schonmal an den Tatsachen vorbei. Die „Welt“ findet allerdings weiterhin, dass ihr ein Schaden durch die ganze Angelegenheit entstanden sei und will die Anwaltskosten erstattet haben.

    Diese Forderung wäre nichtig, wenn eine Klage keine Aussicht auf Erfolg hätte – hat sie aber, wie das BildBlog wiederum selbst zugibt. Und zwar weil das Blog eine Gegendarstellung verweigert hat. Da denke ich spontan: WTF?! Ausgerechnet BildBlog, das so sehr für sauberen Journalismus arbeitet, verweigert das? Sorry, aber das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Entweder, die „Welt“ würde Recht haben mit dem, was sie in eine Gegendarstellung schreibt, oder sie würde sich durch die Abstrusität der Gegendarstellung selbst entlarven.

    BildBlog hatte also zunächst alles richtig gemacht – Fehler korrigiert, offensiv damit umgegangen – aber nur bis zu diesem Punkt, und sich damit den juristischen Ausweg verbaut. Springer könnte jetzt wirklich „die Haie loslassen“ und das Blog in Grund und Boden klagen. Landet das ganze vor Gericht dürfte es sehr viel teurer werden. Da ist die obige Forderung mit etwas Zynismus schon fast als Kulanz zu begreifen.

    Korrektur: ich bin hier einem Lesefehler aufgesessen. Im BildBlog steht wörtlich: „Auch die geforderte Gegendarstellung hätte Springer nach Ansicht unseres Anwalts gerichtlich vermutlich nicht durchsetzen können.“ Das „nicht“ hatte ich überlesen. Wolf Schneider würde jetzt wohl argumentieren, dass der Artikel wegen der Unverständlichkeit bzw. Fehleranfälligkeit der Verneinung schlecht geschrieben sei. ;) Ich frage dann aber: Warum verweigert BildBlog dann nicht einfach die Zahlung und sieht einer Klage gelassen entgegen (soweit das menschlich geht)? – Weiter im Text:

    Ein Vorteil hat die ganze Angelegenheit ja: Aufmerksamkeit für alle Seiten. Vielleicht schafft das BildBlog ja sogar, einen Teil der Kosten durch erhöhten Traffic wieder einzuspielen. Erhöhte Aufmerksamkeit genießt aber auch „Welt online“. Wüste Beleidigungen auf Twitter sind hier so fehl am Platz wie Entfollow-Aufrufe. Wie wär’s stattdessen mit einem breiten Aufruf an die „Welt“, doch bitteschön die Anwaltskosten selbst zu tragen, wenn sie schon ihre Abmahnung zurückgezogen haben?

    Ehrlich gesagt verstehe ich aber auch die Leitung der „Welt“ nicht. Auch wenn sie juristisch jetzt der Smartass sind, ist doch BildBlog eigentlich auf der Ebene des Guerilla- und Ironie-Marketing etwas sehr willkommenes für den Springer-Verlag. Vielleicht denke ich zu zynisch; jedenfalls vermute ich insgeheim, dass Döpfner und Diekmann das ebenso insgeheim so sehen. Zu den ganzen Ironie-Kampagnen rund um die „taz“ und Promi-Plakate passt BildBlog im Grunde sehr gut. Stefan Niggemeier findet das bestimmt nicht lustig. Ich auch nicht.

    P.S.: Das gesamte Abmahn(un)wesen ist eine juristische Fehlkonstruktion und sollte endlich und dringend durch Ombudsmänner und Schiedsgerichte ersetzt werden, die den eigentlichen Gerichten vorgeschaltet würden. Bleibt nur, Stefan Niggemeier und seinen Mitstreitern Glück zu wünschen und dem Spendenaufruf nachzukommen.

    P.P.S.: Korrigiert mich, wenn ich etwas grundlegendes übersehen habe.

  • Die schlechtesten Filme aller Zeiten

    Blogger Gilly schmeißt mit Stöckchen um sich. Normalerweise bin ich ja kein sooo großer Fan von sowas, aber er will die 10 schlechtesten Filme aller Zeiten wissen. Es gibt so dermaßen viele wirklich schlechte Filme, dass es eine Herausforderung ist, sich auf nur 10 zu beschränken. Also hier meine Bottom Ten:

    1. Bad Taste: Peter Jackson ist kult. Von Braindead bis Lord of the Rings. Nur der hier nicht. Ganz ganz sicher nicht.
    2. Dudu – zwei tolle Käfer räumen auf: Knightrideresker Liebhabeblechkäfer jagt böse Buben zusammen mit einer Robotterkrabbe und Jimmy Bondi Null Null Dreieinhalb. Ersetzen Sie vor Genuss dieses Filmes sicherheitshalber Ihr Gehirn durch einen feuchten Schwamm. Das haben die Mitwirkenden auch so gemacht.
    3. 2012: Ich mag ja manchmal diese Katastrophenpornos, aber was da in der zweiten Hälfte des Filmes passiert, ist so abgefahren bescheuert, dass man es besser in eine Fortsetzung gepackt und die Filmrollen dann in den nächstbesten Vulkanausbruch geworfen hätte.
    4. (T)Raumshiff Surprise: Über Bully Herbig kann man streiten. Ich tue es nicht. Der Schuh des Manitu war stellenweise wirklich witzig und filmisch grandios umgesetzt. Dieser Film aber ist einfach nur schlecht.
    5. Pearl Harbor: Viele halten ja Titanic für einen schlechten Film. Vermutlich, weil sie Pearl Harbor noch nicht gesehen haben.
    6. Matrix Reloaded: Matrix ist kult. Die Wachowskis sind es weniger, wie Matrix 2, Matrix 3 und Speed Racer überdeutlich zeigen.
    7. Fluch der Karibik 2: Kann mir bei Gelegenheit jemand erklären, worum es geht?
    8. 300: Ich verneige mich vor Zack Snyder. Niemals zuvor hat es ein Regisseur geschafft, mit einem Maximum an Blut, Gewalt und Splatter zugleich ein Maximum an Hirnfreiheit und Langeweile zu schaffen.
    9. Star Wars – Die dunkle Bedrohung: Die Klonkriege und all das dienten ja mal dazu, die ursprünglichen Star-Wars-Filme mythisch zu unterfüttern. Hätte man es doch bei einer dunklen Ahnung dieser Geschichten belassen, statt die dunkle Bedrohung zu verhunzfilmen.
    10. A hard days night (Yeah yeah yeah): Ich mag die Beatles. Wirklich. Ich kann ihnen vieles abgewinnen. Sogar dem Yellow Submarine. Aber dieser Film ist so… ist so… mir versagen die Worte. Aus dieser Zeit jedenfalls muss der Witz stammen: Was ist 50 Meter lang und hat keine Schamhaare?

    Außerdem will Gilly, dass wir schätzen, welcher Film am häufigsten genannt wird (gibt was zu gewinnen einself!). Mein Tipp: T(R)aumschiff Surprise. Mitmachen kann man noch genau heute. Sorry, aber ich bin selbst gerade erst übers Stöckchen gestolpert.

    Und zum Schluss weil’s so schön ist und für die, die es noch nicht kennen nochmal Matrix XP:

    Update: Wie konnte ich nur „Plan 9 from outer space“ vergessen? Aber der ist so schlecht, dass er schon wieder gut ist.

  • In eigener Sache

    Neulich fragte Thomas Maier, ob ich hier gar nicht mehr bloggen würde. Das kam wohl, weil ich hier mehrmals Artikel von mir auf Yucca Tree Post angerissen hatte. Antwort: Aber natürlich blogge ich hier noch, nur schaffe ich seit Monaten nur alle paar Tage einen Blogpost und manchmal in einer Woche gar keinen. Mittlerweile schreibe ich beruflich auf verschiedenen Blogs. Wenn ich woanders etwas habe, das auch gut auf ennomane.de passen würde, gibt es hier bisher einen kurzen Teaser, aber längst nicht bei allem, was ich blogge. Frage an die Leser – was wäre euch am liebsten? Soll ich es weiter so halten und passendes anteasern? Oder einmal wöchentlich als Linksammlung hier eintragen, was ich woanders gebloggt habe? Oder am liebsten nichts von alledem?

    (Anmerkung: Um den Piratenmond und Piratenplanet nicht zuzuspammen, gehen an die beiden nicht alle Artikel, sondern nur was ich hier unter „Politik“ schreibe und das bleibt natürlich auch so.)

  • Links der Woche

    Und ein interessantes Interview mit Jeff Jarvis:

  • Das widerliche Verhalten von Regierungspolitikern in Zeiten des Krieges

    Am Freitag fand ein Gedenkgottesdienst für die toten deutschen Soldaten des Afghanistan-Krieges statt. Ich war nicht dabei. Ich habe keinen TV-Mitschnitt gesehen. Ich kann nicht beurteilen, ob Frau Merkel wirklich erst kurzfristig wegen des öffentlichen Druckes entschied, vor den Trauergästen zu reden, was sie laut Spiegel gar nicht wollte, dann aber als „persönliches Anliegen“ verkaufte. Ich kann mich nur auf diesen Spiegel-Artikel berufen und möchte auf die Seitenhiebe des Artikels nicht näher eingehen. Mir sind nur zwei Dinge aufgefallen.

    Das Völkerrecht bewerte die Lage in Afghanistan als nicht internationalen bewaffneten Konflikt, führt sie aus. Viele Soldaten aber sprächen von Bürgerkrieg oder Krieg. „Und ich verstehe das gut“, sagt Merkel.

    Wie kann diese Frau es wagen? Wie kann sie es wagen, in einer Trauerrede vor Angehörigen und Trauernden Ausführungen darüber zu machen, ob man den Krieg Krieg nennen könne? Was geht in einem Menschen vor, der eine Debatte über Propaganda und Deutungshoheit über den Krieg vor die Familien der getöteten zerrt? Von was für einem Menschen werden wir da eigentlich regiert?

    Das andere – von und zu Guttenberg:

    Seine kleine Tochter habe ihn gefragt, ob sie auf die Gefallenen stolz sein dürfe und ob diese Helden seien. „Ich habe beide Fragen nicht politisch, sondern einfach mit Ja beantwortet“, sagt Guttenberg. Die drei Fallschirmjäger seien von denjenigen getötet worden, „denen ein Menschenleben nichts, rein gar nichts zählt“, erklärt er mit Blick auf die Taliban.

    Geht das nur mir so? Empfinde ich als einziger Ekel vor der Heroisierung des Kriegstodes? Finde das nur ich so entsetzlich eiskalt, wie Guttenberg die Situation für Propaganda und Kriegsrhetorik ausnutzt? Wie er das Stichwort „Stolz“ verwendet und es mit dem Bild eines kleinen Mädchens verbindet? Spüre wirklich nur ich den beißenden Zynismus, der hinter einer solchen Rhetorik steht?

    Und: Was ist ein Menschenleben denjenigen Wert, die solche Reden halten?

  • Links der Woche

    Und weil meine Rubrik „Krachstille“ so arg vernachlässigt ist (ihr könnt den Kram am besten auch gleich bei Not quite like Beethoven nachlesen, der hat mit allem recht!) Hier noch zur Auflockerung: Monty Python – I’d like to buy an hearing aid.

  • Ignoranz 2.0 am Vorabend der viralen Kriegsführung

    Mir ist schlecht. Ich habe mir gerade das Video angesehen, das vor Kurzem auf Wikileaks veröffentlicht wurde. Es zeigt ein Massaker, das amerikanische Soldaten an irakischen Zivilisten begingen, darunter zwei Journalisten. Ich wollte mir das nicht ansehen müssen, ganz wie Michael Seeman das am Ende seines Artikels in der FAZ-Community beschreibt. Im Alltag des Journalisten ist dies nur eine „Meldung“, ich hingegen war ratlos, wie sie zu verbloggen sei.

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  • Facebook: Frau Aigner spielt Sack Reis

    Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner macht einen auf Datenschutzministerin. Schießt gerne quer, mal in Richtung Google, mal in Richtung Facebook. Löbliche Sache eigentlich, aber ihre lächerliche Drohung, ihr Facebook-Profil zu schließen, wenn sich nichts ändert, ist für Facebook ein Sack Reis, der in China umfällt.

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