Zu Gast in Carls Zukunft

Zukunftsforscher Michael Carl hat einen kleinen feinen Podcast, der sich mit Zukunftsfragen aller Art befasst. Ausgerechnet in Jubiläumsfolge Nr. 50 durfte ich zu Gast sein und erklären, warum ich nicht glaube, dass Cyberpunk-Visionen Realität werden, uns Technik menschlicher macht und der Verzicht auf Technik unsere Probleme noch verschlimmern wird. Hier entlang.

Mein Vortrag über Human Enhancement bei Deutschlandfunk Nova

Radiosendungen lassen sich nicht auf einsame Inseln mitnehmen, aber wenn ich gefragt würde, ob ich nur eine einzige Radiosendung auf eine solche Insel mitnehmen würde, wäre das seit Jahren der „Hörsaal“ bei Deutschlandfunk Nova. Woche für Woche stellt die Redaktion interessante Vorträge zusammen, die Forscherïnnen, Wissenschaftlerïnnen und Expertïnnen zu den unterschiedlichsten Themen gehalten haben. Eins kann sich vorstellen, wie sehr ich mich freute, als die Redakteurin Katja Weber anfragte, ob ich damit einverstanden sei, dass ein Vortrag von mir aufgezeichnet und gesendet würde. Es ging um einen Vortrag über „Human Enancement“, den ich im Oktober für die Polytechnische Gesellschaft in Frankfurt hielt. Ausgehend von meinem Cochlea-Implantat und anderen konkreten Beispielen für medizinische und nicht-medizinische Körpermodifikationen und Body Hacking spanne ich einen technikphilosophischen Bogen, erkläre was ein Cyborg eigentlich ist und streife Fragen wie Natürlichkeit, Behinderung, Resilienz und die Frage, wie wir auch unter den Bedingungen von Human Enhancement eine gerechte Gesellschaft aufrecht erhalten können.

Der Beitrag kann ab heute auf der Webseite von Deutschlandfunk Nova angehört werden.

Post Humains auf der Bühne

War irgendwie klar, dass seltsame Dinge erlebt, wer sich mit anderen Leuten zusammen setzt, um einen Verein wie den Cyborgs e.V. zu gründen. Ich durfte in den letzten Jahren mit Mitgliedern, Transhumanist:innen, Philosoph:innen, Wissenschaftler:innen, Menschen mit Behinderung, Künstler:innen aller Art und Hacker:innen interessante Gespräche führen, war auf etlichen Tagungen und Veranstaltungen, habe faszinierende Menschen kennengelernt, Fledermäusen gelauscht, mit Gedankenkraft „Pong“ gespielt, Google Glass ausprobiert, bin auf einer Bühne gepierced worden und wurde nach einer Veranstaltung, in der es um Lebensverlängerung ging, gefragt ob ich Feuer habe.

Das schönste Erlebnis war die Begegnung mit der frankokanadischen Regisseurin Dominique Leclerc. Irgendwann tauchte sie auf den Plug’n’Play-Meetings des Cyborgs e.V. auf, saß meist still am Rande und hörte zu, stellte gelegentlich Fragen und einmal filmte sie auch Interviews mit den Anwesenden. Sie sagte, sie arbeite an einem Theaterstück. Dann hörte ich eine Weile nichts mehr von ihr. Irgendwann erfuhr ich, dass ihr Stück nun fertig sei und in Montréal aufgeführt werde.

Auf der Suche nach einer technischen Lösung für ihren Diabetes Typ 1 setzt sie sich mit Human Enhancement auseinander, mit Posthumanismus und Transhumanismus und all das verarbeitete sie zu einem interaktiven Stück, das die Zuschauer:innen dazu bringt, sich selbst, Technik und Natur anders zu sehen und sich ethische Fragen neu zu stellen. Und ich wurde zu einer Figur in diesem Stück – auf eine Weise, mit der ich ausgesprochen zufrieden bin. Nach zahlreichen Aufführungen in Québeck kommt dieses Stück nun nach Berlin: Es wird am 9. und 10. April im Rahmen des FIND-Festivals in der Schaubühne am Lehniner Platz aufgeführt. Ich würde schrecklich gerne Werbung dafür machen, aber soweit ich weiß, ist das Festival längst ausverkauft.

Merci, Dominique!

Update: Im Rahmen eines Artikels über das FIND-Festival hat der Theaterkritiker A.J. Goldmann einen sehr freundlichen Absatz über das Stück in der New York Times geschrieben: A Mixed Bag of New Plays in Berlin


Im Podcast des deutschen Stifterverbandes

Vor einiger Zeit habe ich mit Corina Niebuhr vom Stifterverband ein langes Gespräch über Gerhörlosigkeit, das Cochlea-Implantat, Cyborgs und das Verhältnis von Natur und Technik geführt. Aus diesem ganz großen Bogen hat sie ein wunderbar kompaktes Portrait zusammengestellt und im „Durchfechter“-Podcast veröffentlicht – eine schöne Zusammenfassung über die Grundlagen und Perspektiven meiner Arbeit.

„Ich habe dicht gemacht“ hat die Aspekte-Redaktion einen Beitrag mit mir genannt

Nicht mein Blog, aber die Kommentare hier. Warum, das habe ich schon aufgeschrieben. Die Redaktion von ZDF-Aspekte ist drauf aufmerksam geworden und hat nachgefragt. Was ich vor allem versucht habe: die DSGVO kritisieren, ohne Panikmache zu betreiben. Der Beitrag, der daraus entstehende ist, kann hier angesehen werden.

In der eigentlichen Sendung beantwortete dann Lorena Jaume-Palasí von Algorithm Watch die Fragen von Moderatorin Katty Salié.