Nein, ich bin kein Nerd – nicht wirklich, aber trotzdem: Wie überliste ich mich selber, meinen Heimtrainer zu benutzen? Ich meine jetzt außer als Wäscheständer? Ich bin ein Nicht-Sportler, der schon alles probiert hat: Clubs, Walken, Dings… Viele gehen ja auf ihren Stepper und schauen sich Filme oder TV-Serien an – mache ich nicht, oder nicht regelmäßig genug oder mit Freunden und dann auch noch bei denen.
Irgendwas muss mich aber an die Maschine fesseln. Mit Musik hören und Lesen siehts ähnlich aus, aber Moment – lesen? Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens eine halbe Stunde im Feedreader verbringe. Könnte man nicht gleichzeitig strampeln? Das sogar lange und Prokrastinationseffekte ausnutzen („nur noch dies schnell lesen, jenen Tweet schnell schreiben…“)?
Die Idee, einen Laptop auf dem Ergometer zu montieren, habe ich nun schon über ein Jahr im Hinterkopf. Tatsächlich ist es bei meinem Gerät ohne weiteres möglich, ein Laptop oder Netbook einfach auf den Lenker und Bedienpult zu legen. Problem: Es kann sich Stück für Stück selbst zuklappen und durchrutschen – irgend eine Halterung muss her.
Halterungen gibt es viele – aber keine, die sich irgendwie an Fitness-Räder anbauen ließe. Ein iPad mit Wandhalterung wäre natürlich genial, aber momentan utopisch. Irgendwas selber bauen, aus Aluminium stanzen lassen und lackieren? Hmm… Eigentlich brauche ich doch nur einen Winkel. Die Tage stand ich wieder grübelnd davor und baute mir einen Hack – zunächst eigentlich nur, um auszuprobieren, wie es denn wirklich wäre, fahrend zu lesen. Eine einfache rechtwineklige Buchstütze und eine Rolle Duct Tape sind alles, was ich brauchte.
Wenn die Anzeige des Heimtrainers stimmt, bin ich dieses Wochenende lesend mehr als 45 km gefahren…
Update: Auf Wunsch von David hier noch ein kleines Video, das die „Konstruktion“ ein wenig besser zeigt.