Offener Brief an Google: Lasst Pseudonyme zu!

Ihr erinnert euch – ich hatte ein wenig Aufmerksamkeit, als Google vorübergehend mein Profil auf Google+ gesperrt hatte. Ein paar Stunden und einen SPON-Artikel später durfte ich zwar wieder rein, was für mich aber kein Anlass ist, mich zufrieden zurückzulehnen, während andere weiter gesperrt bleiben. Ich bin eben nicht gerne gleicher als andere. So ließ ich mich natürlich nicht lange bitten, als Christoph Kappes mich fragte, ob ich hierzu einen offenen Brief mit unterzeichne.

Wir wollen Pseudonyme! Nicht nur weil Menschen die Hoheit über ihre (verschiedenen Identitäten) behalten sollten. Und auch nicht nur weil Pseudonyme Minderheiten, die freie Meinungsäußerung und zugleich die Privatsphäre schützen, sondern auch, weil es nach §13(6) TMG unser gutes Recht ist.

Der offene Brief kann hier nachgelesen werden. (Kommentare bitte dort, ich schließe die Kommentarfunktion ausnahmsweise mal hier.) Die übrigen Erstunterzeichner sind Christoph Kapppes, Christiane Schulzki-Addouti, Lars Klingbeil, Michael Seemann, Jürgen Kuri, Peter Tauber, Christiane Link, Stephan Uhrenbacher, Ulrike Langer, Dorothee Bär, Sascha Lobo, Markus Beckedahl, Nico Lumma, Teresa Bücker, Falk Lüke, Stefan Gehrke, Wolfgang Macht, Peter Glaser, Konstantin von Notz, Anke Gröner, Lars Hinrichs, Ingo Scholz, Manuel Höferlin, Jimmy Schulz und Antje Schrupp. Diese „Koalition“ aus Politikern und Netzaktivisten finde ich bemerkenswert. Aber darum geht es uns: Google zu zeigen, dass die Kritik nicht bloß aus einer bestimmten Ecke kommt, sondern breit aufgestellt ist. Ich fühle mich in bester Gesellschaft.