Blog

  • Links der Woche

    • Wer braucht schon behinderte Wähler?:

      „Zusammenfassend: Steinbrück zeigt sich ziemlich ahnungslos bei dem Thema, verweist auf die Belastung der Kassen, meint ein Gesundheitsminister müsse sich des Themas mal annehmen und hofft, dass die Verantwortlichen bei den Krankenkassen die richtigen Entscheidungen treffen.“

    • Homosexualität ist Neuland:

      „Wenn aber ein Paar nun zusammen ein Kind haben möchte, auf diese komplizierte Weise, wenn es sich für diesen denkbar steinigen Weg entscheidet, dann müsste man schon sehr gute Gründe haben, ihm das zu verweigern. Schließlich erweisen sich Tag für Tag Swinger und Fremdgeher und Freier und Pornogucker als hervorragende Eltern. Ihr kennt die Pointe: Kanzlerin Merkel braucht gar keine Argumente. Sie verweist auf das Kindeswohl, aber es geht um das Wählerwohl. Sie zu wählen ist Kreuzchen gewordenes Ressentiment.“

    • #SCHAUHIN – WARUM?:

      „Man braucht nicht lange nach einem Anlass oder der Relevanz zu suchen, um über Alltagsrassismus zu sprechen. Rassismus ist immer aktuell, immer relevant, immer ein Anlass. Dennoch haben wir es bisher nicht geschafft, eine ehrliche Debatte über Rassismus in Deutschland zu führen. Was für eine Rolle spielt Rassismus bei der Polizei? Im Beamtenapparat? Ist Angela Merkel rassistisch? Wie sieht in den Zeitungen, im Fernsehen aus? Und in anderen Teilen der Gesellschaft? Wie rassistisch bin ich?“

    • Netzgemeinde:

      „Ich persönlich finde den Namen auch gerade wegen dieser provinzialistischen Konnotation besonders gut geeignet. Wie schon “Kleinbloggerdorf”, damals 2005, assoziiert man Leute, die auf Kissen gestützt aus dem Fenster lehnen und sich den neusten Klatsch und Tratsch der Woche zurufen. Die Netzgemeinde ist auf diese provinzielle Art verbohrt und wirkt oft ein bisschen dumm und gleichzeitig auch ein bisschen liebenswert.“

    • Slipping standards:

      „When people like Susanne complain about slipping standards, it’s not the slide downwards they’re complaining about at all. What really gets them is the RISING standards, the rising of the street urchin, the fact that almost everybody alive in Western Europe can read or write, and quite well, too, if we’re honest.“

    • Freiheit statt … was eigentlich?:

      „Die FSA war kein Aufbruch, es war eine Pflichtübung.“

  • Links der Woche

    • Journalismus, James Bond und ich:

      „Das Konzept des Films: Ex-Paralympics-Sportler Ade Adepitan und ich rasen von einer ehemaligen Olympiastätte zu einer London2012-Olympiastätte – er mit dem Handbike, ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Politik betont immer wieder die Nachhaltigkeit der Spiele und wie viel sich seitdem in London geändert hat. Das haben wir getestet.“

    • Sprachpanscher und Sprachpinscher:

      „Warum Menschen, die keine Ahnung von Sprache haben, sich ausgerechnet zu einem Verein zusammenschließen, dem es um Sprache gehen soll, werde ich wohl nie verstehen. Aber wenn ich so einen Verein hätte, würde ich es genau wie der Verein Deutsche Sprache machen, und mich darauf beschränken, anderer Leute Sprachgebrauch zu kritisieren. Denn die sind dann vielleicht so beschäftigt damit, sich gegen die Kritik zu verwahren, dass sie gar nicht nachfragen, worauf diese sich eigentlich gründet.“

    • Crew Junge Pirantifa: AfD:

      „Die sogenannte „Alternative für Deutschland“ (AfD) ist eine eurokritische, rechtspopulistische Partei, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegenüber Geflüchteten, Zugewanderten, Muslimen und Arbeitssuchenden, schürt und damit Diskriminierung Vorschub leistet.“

  • Links der Woche

    • Deutsches Internet? Nein, danke!:

      „Die »E-Mail made in Germany« ist eine billige Marketingaktion. Gegen Überwachung hilft sie nicht. Die Panik ob dieser hält sich überraschenderweise sowieso in Grenzen.“

    • Bio ist nicht besser – “Der große Bio-Schmäh”:

      „Bio-Lebensmittel stammen so gut wie immer aus genau der gleichen Massenproduktion aus der auch die normalen Lebensmittel stammen. Das “gute” Image stammt fast ausschließlich aus den Köpfen der Marketing-Leute die, wie Arvay ausführlich beschreibt, oft auch recht “kreativ” sein können, wenn es darum gehtdie ökologischen Vorteile der Bio-Lebensmittel zu definieren (aka “zu erfinden”).“

    • Die Wahrheit über die Geschlechter:

      „Frauen und Männer stammen nicht nur von anderen Planeten, sondern von anderen Galaxien. Sie sind so verschieden, dass das Universum immer ein winziges Stückchen kleiner bleibt als die riesigen Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern. Diese Unterschiede sind alle naturgegeben. Bestimmte Aminosäuren führen dazu, dass Frauen immer so viel putzen und weniger verdienen. Männliche Hormone dagegen führen bekanntermaßen zu einer absoluten Emotionslosigkeit. Ein trauriger Smiley ohne Nase ist das Maximum an Gefühl, das ein Mann nachempfinden kann.“

    • 13 gute Gründe wieder Schwarz-Gelb zu wählen:

      „Sie beschreibt sich selbst als “die erfolgreichste Bundesregierung”, die Menschen feiern die CDU mit fetten Ergebnissen in den Umfragen, nichts scheint einer Wiederauflage des schwarz-gelben Projektes im Wege zu stehen. Wir möchten als Blog selbstverständlich auch eine Wahlempfehlung geben und haben mindestens 13 Gründe gefunden, warum Merkels Bundesregierung und ihr wundervolles Personal unbedingt an der Macht bleiben müssen.“

    • Sick Sad World: Einige Nachrichten aus Deutschland II:

      „Allein der ARD-Fernsehabend gestern müsste doch eigentlich für eine internationale Reisewarnung für die Republik reichen.“

    • Bundestagswahl 2013 – Adbusting mit Wahlplakaten:

      „Mein persönlicher Favoriten sind CDU und SPD, die Stockfootage-Bilder – zumindest hoffe ich, dass sie für die Alltagsschnappschüsse nicht auch bezahlten – mit Lala-Slogans kombinierten. Grund genug für die Titanic einen CDU-Wahlplakat-Generator online zu stellen. Die erschreckende Erkenntnis: Du erkennst tatsächlich kaum noch den Unterschied zwischen Original und Satire.“

  • Deutsches Internet? Nein, danke!

    Seit Edward Snowden die Totalüberwachung unseres Datenverkehrs durch US-amerikanische und britische Geheimdienste enthüllt hat, bemüht man sich in Deutschland um Schadensbegrenzung. Dabei geht es weniger um den Schaden der Bürgerinnen und Bürger, sondern um das beschädigte Image. Während die Bundesregierung den Skandal für beendet erklärt, weil man schriftlich habe, dass in Deutschland keine Gesetze übertreten worden seien, stehen die großen Internet- und E-Mail-Anbieter vor einem Problem. Ihr Geschäftsmodell fußt unter anderem darauf, dass die Menschen sich E-Mails schicken wollen. Sie haben Angst, dass ihre Kunden das Vertrauen in die Kommunikation per E-Mail verlieren.

    Weiterlesen bei Jungle World

  • Deutsches Internet? Nein, danke!

    Die »E-Mail made in Germany« ist eine billige Marketingaktion. Gegen Überwachung hilft sie nicht. Die Panik ob dieser hält sich überraschenderweise sowieso in Grenzen.

    Weiterlesen in der Jungle World

  • Mein Vortrag auf der Open Mind 13: „Cyborg Politics“

    Ich habe auf der Open Mind in Kassel einen Vortrag zum Thema „Cyborg Politics“ gehalten. Die Einführung „The Step into Cyborgism“ habe ich stark abgekürzt und bin vor allem auf die gesellschaftlichen und politischen Fragen eingegangen, die der Cyborgism aufwirft. Es sind Fragen, die sich angesichts von Cochlea-Implantat und Google Glass schon heute stellen.

    Alles in allem war die Open Mind eine der besten Konferenzen, an denen ich die letzte Zeit teilgenommen habe. Am besten gefallen haben mir die beiden Vorträge „Deutschland – Ein ?[Bb]ildungsland“ von Juliana Goschler (die der Frage nachgeht, warum eigentlich Bildungspolitik in Deutschland so verkorkst ist) und „Wir haben nur eine Erde“ von Drahflow, der sich angesichts unserer ökologischen Probleme für die Wiederaufnahme der bemannten Raumfahrt und die Schaffung von Kolonien im Weltraum ausspricht. Das ist natürlich eine unvollständige Empfehlung: Ich hatte noch keine Zeit, mir die verpassten Vorträge auf Youtube anzusehen.

    Update: Zwei weitere Vorträge: Anatol Stefanowitsch erklärt in „Macht, Meme und Metaphern“, wie Sprache das Denken beeinflusst. Die Faserpiratin stellte Äußerungen von Frauenfeinden, Antifeministen und Maskulisten unter dem Titel „Ihr gehoert nur mal ordentlich durchgevoegelt“ vor. Dieser Vortrag wurde bis auf weiteres von genannten Frauenfeinden, Antifeministen und Maskulisten aus dem offiziellen Piratenstreaming entfernt.

  • Links der Woche

    • Wo wir gerade bei Hellersdorf sind …:

      „Die verächtlichen Blicke, die kränkenden Bemerkungen, die Ignoranz, das Herrenmenschenverhalten, das da zutage kam, waren kaum auszuhalten. Da habe ich gehasst.“

    • Kabarettist Georg Schramm über Politik: „Mein Zorn ist echt“:

      „Ich kann mich nicht endlos auskotzen. So viel Ärger verträgt meine Dramaturgie nicht. Schauen Sie sich das alles an: Merkel, Steinbrück, der Umgang mit der Finanzkrise – und was die Privatarmee Frontex an den Grenzen Europas macht. Das ist zu viel für einen unterhaltsamen Abend.“

  • Links der Woche

    • Leben in London: Normal, eine Behinderung zu haben:

      „Einem blinden Menschen die Mitfahrt im Taxi zu verweigern, weil er einen Blindenführhund hat, kostet hier um die 2.000 Euro Schadenersatz und Gerichtskosten und zudem die Lizenz, wenn der Fahrer Pech hat.“

    • Lustig ist das Rassistenleben, faria, faria, ho:

      „Gab es das Rezept vorher nicht? Ich fand den Wikipedia-Eintrag so plausibel, dass ich das nicht glauben mochte. Also suchte ich im 19. Jahrhundert nach [schnitzel paprika OR paprica] und siehe da, das Rezept existiert tatsächlich. Aber wie nannte man es, wenn es nicht Zigeuner-Schnitzel hieß? Sie werden es nicht glauben: Diese politisch korrekten Gutmenschen des 19. Jahrhundert nannten das Gericht doch tatsächlich… Paprika-Schnitzel.“

    • Brown in America:

      „In 2001, the twin towers came crashing down and I became brown. The type of brown that people stop on the street and ask Are you from Afghanistan? I get stopped all the time. I thought that most people did. (…) When we bombed Iraq, the question changed: Where are you from, Iraq? Finally, when George W. was fomenting about Iran’s nuclear program, they hit a vein of my lineage. Are you from Iran?“

    • Das sind die Gene, weißt du?:

      „Ich wusste es!“, sagte der Halbpenner. „Nur ein Ostdeutscher könnte mit so einer süßen braunen Mami ein so weißes Kind machen. Das sind die Gene, weißt du?“

  • Alltagsrassismus: Homeschooling aus Notwehr?

    tl;dr: Ein Brief einer schwarzen Mutter in Berlin, die den Alltagsrassismus an der Schule ihrer Kinder nicht mehr erträgt.

    Bildschirmfoto 2013-08-17 um 10.47.31

    Ich war lange Zeit gegen Homesschooling. Ich war der Auffassung, dass es ganz überwiegend die falschen Kinder trifft, zum Beispiel die Kinder religiös verblendenter Menschen. Genauso wie wir Familien brauchen, um Kinder vor dem Staat zu schützen, brauchen wir den Staat, um Kinder manchmal vor ihrer Familie schützen zu können. Das deutsche Schulsystem sortiert Kinder sowieso schon – wäre Homeschooling da nicht gerade zu pervers? Ist es nicht erstrebenswert, dass Kinder aus ganz verschiedenen Schichten und Elternhäusern gemeinsam lernen, schon um ein wenig über den eigenen Tellerrand zu blicken? Sollten nicht alle Kinder die gleichen Inhalte lernen, welche halbwegs demokratisch staatlicherseits verordnet sind? Würde ich sofort unterschreiben, wenn diese Inhalte nicht ausgerechnet rassistischer Natur sind. Zwar erzählen Freunde, dass es heute in der Lehrerbildung wesentlich besser geworden sei, aber wir wissen ja, wie überaltert unsere Lehrerschaft ist. Tolerieren wir, dass an unseren Schulen geradezu Rassismus gelehrt wird, haben wir dann ein Recht, den Menschen Homeschooling zu verweigern? Davon halte ich immer noch wenig. Die ideale Lösung wäre mehr Pluralität an den Schulen, besonders auch was die Lehrkräfte betrifft.

    Wie ich drauf komme? Durch einen Brief, den ich via Facebook erhalten habe (hier z.B. im Original). Vielleicht zu pathetisch, aber er macht mich sehr nachdenklich. Weil ich nach meinen eigenen Erfahrungen mit einigen Lehrern sofort bereit bin, jedes Wort zu glauben.

    Liebe Älteste,

    ihr wisst vielleicht schon, dass ich gesetzlich verpflichtet bin, meine Söhne zur Schule zu schicken, weil wir in Deutschland leben und Homeschooling hier verboten ist. Alle Kinder werden hier nach einem Kurrikulum unterrichtet, das ausschließlich mit weißen Kindern im Hinterkopf gestaltet wurde. Ein flüchtiger Blick durch Schulbücher wird stereotype Bilder von Afrikanern zu Tage fördern, viele Bücher lehren, dass „Menschenrassen“ existieren. Die seltenen deutschen Texte, die schwarze Menschen portraitieren, nutzen degradierendes Bildmaterial und Vokabular, um sie zu beschreiben – als ob die schiere Abwesenheit von Bildern mit gesunden, glücklichen schwarzen Kindern nicht schon Beleidigung genug wäre.

    Einer meiner Söhne musste in einer Stunde über Evolution erdulden, dass seine Klassenkameraden ihn hänseln: Die prähistorische Frau „sieht genauso aus wie deine Mutter“. Ein anderes meiner Kinder erzählte mir, dass eine Lehrerin das Wort „Negerkuss“ über Tage hinweg benutzt hat. Als ich ihr eine E-Mail deswegen schrieb, nahm sie meinem Sohn das Mobiltelefon weg mit der Begründung, er würde während des Schultages anrufen, um mich zu informieren. Ein Freund meiner Kinder wurde von einem Referendar „Nigger“ genannt. Der Mann leugnete das zunächst, entschuldigte sich aber schließlich, als viele Kinder das bezeugten, für das „Missverständnis“.

    Jeden Tag schicke ich meine Kinder mit dem Wissen zur Schule, dass sie auf sich selbst gestellt sind, wenn ein weißer Lehrer rassistische Wörter benutzt. Wenn meine Kinder sich beschweren, werden sie „sensibel“ oder „stur“ genannt. Der Lehrer wird sich immer auf die beeindruckend große Zahl seiner schwarzen Freunde berufen, die beweise, dass er kein Rassist sein könne. Kollegen werden dem Lehrer immer ihre volle Unterstützung geben. Die weißen Mitschüler sehen und zu und lernen die wichtigste Lektion: Wie man die Anliegen schwarzer Kinder ignoriert und kleinredet.

    Ich habe es versucht. Wie damals, als einer der Mitschüler meiner Sohne ein Radiergummi auf der Haut meines Sohnes benutzte, um sie wegzuradieren, während im ein anderer Mitschüler gleichzeitig sagte, „Schwarz ist die Farbe des Teufels.“. Da besuchte ich die Schule gemeinsam mit einer weißen Mutter und sprach ruhig über über Stereotypen und Kindergeschichten mit positiven schwarzen Charakteren. Ich arbeite mit den Beauftragten, um die schwarze deutsche Ausstellung „Homestory Deutschland“ nach Berlin zu bringen. Sie stand fünf Wochen lang auf dem Schulgeländer. Ich habe Briefe geschrieben, an Konferenzen teilgenommen, meinen Protest per Mail an gleichgesinnte geschickt und sie aufgefordert, ebenfalls der Schule zu schreiben; und ich war still. Bisher hat nichts davon geholfen. Ich bin beschämt und wütend, dass ich nicht in der Lage bin, meine Kinder davor zu schützen, beleidigt und schikaniert zu werden, sogar an einer Schule, die nach einem der berühmtesten Afrikaner benannt ist und sich selbst mit Stolz „Schule ohne Rassismus“ nennt. Ich kann aber nicht aufgeben. Es gibt weitere schwarze Kinder an dieser Schule genauso wie an vielen anderen Schulen quer durch Deutschland. Sie mögen sogar noch isolierter sein als meine Kinder. In ganz Deutschland finden Kinder ihren Weg, um mit dem – oft subtilen, oft aber auch offensichtlichen aber immer grausamen – Rassismus und Autoritätsgebaren umzugehen, das sie erfahren.

    Unsere Kinder sind stärker als wir glauben. Sie überleben ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung. Sie überleben, als Angreifer abgestempelt zu werden, wenn sie aufbegehren. Sie überleben die Erfahrung, ihren Eltern zuzusehen, wie sie leiden und darin versagen, sie zu schützen. Und trotzdem wird von ihnen jeden morgen um 8 Uhr erwartet, dass sie in der Schule erscheinen und funktionieren. Das ist es, was unsere Gesellschaft von ihnen erwartet. „Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“ ist kein leeres Motto. Ich schreibe Ihnen allen, um Sie zu bitten: Bitte lassen sie die Erziehung unserer Kinder nicht allein in den Händen des deutschen Schulsystems. Bitte helfen Sie Familien mit schwarzen Kindern ihnen etwas über unsere afrikanische Diaspora beizubringen: unsere Geschichte, unsere Völker, unsere Wirtschaft, unsere Errungenschaften, unsere Kämpfe. Lasst sie uns mit unserem eigenen Lehrmaterialien unterrichten, die schwarze Menschen enthalten – historische Figuren und zeitgenössische Persönlichkeiten genauso wie fiktionale Charaktere. Bitte helfen Sie unseren Kindern, stolz auf sich selbst zu sein. Bitte lasst sie wissen, dass sie unsere Unterstützung haben.

    Wo immer negative Bilder schwarzer Menschen gezeigt werden, haben wir die Verpflichtung, unsere Stimme zu erheben. Wir dürfen den Mainstream nicht in der Hand des Mainstreams lassen: Während wir Erwachsenen wählen können, unsere Zeit an sicheren und fördernden Orten zu verbringen, wenn wir das möchten, sind unsere Kinder gezwungen, sich in weißen Institutionen aufzuhalten. Als Aktivist habe ich gelernt, dass Aktivismus nicht nur heißt, gegen etwas zu kämpfen, sondern mit denen, die bereits für sich selbst kämpfen.

    Liebe Älteste, lasst uns den Widerstand unserer Kinder unterstützen.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Sharon Dodua Otoo

  • Leistungsschutzrecht: Thank you, taz!

    tl;dr: Artikel der taz darf man weiterhin mit Zitat verlinken. Es gibt eine Whitelist, wer das noch alles erlaubt – und natürlich eine Blacklist.

    taz

    Mit dem Zitierverbot namens „Leistungsschutzrecht“ ist es mir eigentlich nicht mehr möglich, dass ich meine „Links der Woche“ poste. Die bestehen schließlich immer aus Zitat und Link, sind also auf böseste Weise von mir raubmordkopiert. Ich mache trotzdem weiter, weil ich bei Bloggern davon ausgehen darf, dass eine solche Verlinkung erwünscht ist. Seit das Leistungsschutzrecht in Kraft ist, verarbeite ich grundsätzlich keine „Verlagserzeugnisse“ mehr. Süddeutsche oder Stern, FAZ oder Frankenpost, nichts davon findet mehr Eingang. Aber manchmal ist das wirklich schade, also schrieb ich der taz folgende Mail:

    Liebe taz-Redaktion,

    in meinem Blog habe poste ich sonntäglich automatisiert Links, die ich besonders bemerkenswert finde – immer mit einem kleinen Zitat aus dem Text. Das sieht dann z.B. so aus: http://www.ennomane.de/2013/08/04/links-der-woche-176/

    Seitdem das Leistungsschutzrecht beschlossen ist, achte ich darauf, auf diese Weise nur noch private Blogs zu verlinken und keine Verlagserzeugnisse, auch wenn es manchmal schmerzt. Besonders geschmerzt hat es bei dem Artikel „Das sind die Gene, weißt du?“ von Jacinta Nandi: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2013/08/06/a0121&cHash=adc45c091aa7cfa13bc3a5e7e17a8933 Ich würde ihn sehr gerne in die „Links der Woche“ aufnehmen.

    Frage: Wie steht die taz zum Leistungsschutzrecht? Gestattet ihr es, Artikel in dieser Form zu verlinken und zu zitieren? Falls ja, steht das irgendwo bzw. könnt ihr das auf der Webseite oder per Artikel in irgend einer Form (am besten verlinkbar) klarstellen?

    Mit freundlichen Flattr-Klicks,

    Enno Park

    Am nächsten Werktag erhielt ich die Antwort:

    Lieber Enno,

    die Verlinkung auf unsere Website unter Nutzung eines kleinen Textschnipsels – also wie von dir umgesetzt – ist nach wie vor kostenfrei möglich.

    Beste Grüße …

    Das freut mich natürlich sehr. Die taz hat verstanden, dass wir  Blogger ihr nichts wegnehmen, sondern unbezahlt und nur aus Interesse am Inhalt helfen, die Aufmerksamkeit für gute Artikel zu erhöhen.

    Ich weiß zwar, dass die taz das Leistungsschutzrecht nicht unterstützt hat, aber zwischen der Meinung der Redaktion und dem tatsächlichen Verhalten des Verlages können Welten liegen. Bleibt die Frage: Welche Verlage erlauben noch weiterhin eine solche Nutzung? Ich hätte mir die Anfrage bei der taz sparen können: Es existiert tatsächlich eine solche Whitelist – sie ist klein aber fein. Dienste wie Rivva könnten sie u.U. eine große Hilfe sein – es macht schließlich einen großen Unterschied, ob man dort mit oder ohne Snippet aufgeführt wird. Vermutlich ist das für Rivva zuviel Aufwand, aber es gibt ja noch die Idee, das per Meta-Tag im HTML-Code zu automatisieren.

    Allerdings existiert im Netz eine andere Liste. Auf der Blacklist stehen all die Zeitungserzeugnisse voller „Qualitätsjournalismus“, die grundsätzlich nicht im Netz verlinkt werden wollen. Ich finde, wir sollten diesen Wunsch respektieren. Ein wenig fasziniert mich, dass mir fast nichts fehlt, wenn ich diese Angebote ignoriere – von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, ist das alles ziemlich verzichtbar.

    P.S.: Dieses Blog steht übrigens unter Creative-Commons-Lizenz und kann beliebig zitiert werden, solange ihr ein paar Spielregeln einhaltet.