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  • Links der Woche

    • Steiners Schatten über Kindergräbern:

      “Die Masernerkrankung verglich sie dabei mit einer Bergbesteigung und hatte selbst am Krankenhausaufenthalt ihrer Kinder Freude (nette Schwestern, dankbare Ärzte: endlich Masern!). Die Erkrankung ihrer Kinder sah die Mutter im Nachhinein als Auszeit. Eine Auszeit von einer Welt, auf die sie schimpft, weil sie so schnell und so anstrengend ist. Eine Welt, deren Zusammenhänge sie, das zeigt sich an ihrem Text, in großen Teilen nicht versteht. Und wenn Menschen in einem See esoterischer Ansichten krampfhaft Dunning-Krugern, um nicht zu ertrinken, kann Rudolf Steiner nicht weit sein.”

    • Das Netz kann alles, außer Gender:

      “Eine formale Kritik ist dagegen eher uninteressant, vor allem, wenn sie sich (wie in Dutzenden von Tweets und heute dann auch im Feuilleton (Inhaltswarnung: massive selbstverliebte Ignoranz) darauf beschränkt, sich über die (angebliche) Unverständlichkeit des Textes zu beömmeln ohne zu bemerken, dass das ja eigentlich mehr über die Beschränkungen des eigenen Textverständnisses aussagt als über den Text selbst. Würden dieselben Unterstrich-Verächter auch ihr Unverständnis mathematischer Fachtexte so begeistert in die Welt hinausposaunen?“

    • Unterm Zahlenkommando:

      “Die Macht der Algorithmen liegt im Glauben an die Richtigkeit ihrer Ergebnisse.“

    • Let’s Stop Pretending Steve Jobs Was an Artist:

      “Ford did not invent the car, just as Jobs did not invent the computer. He popularized the car, taking an invention that was, until then, for the elite, and democratizing it. He did this not just by making it affordable to the middle class; he also sold the public on the idea that his cars were essential to their lives, expressions of American vigor and independence. Eventually, the car supplanted the horse, forever altering American society.

      Ford shifted the car from being a status symbol to another kind of symbol, a more resonant and powerful symbol: something without which life was impossible to imagine. He created a need, where before there had been none.

      Sound familiar?”

    • Berlin Street : Mieterkrawalle in Berlin:

      “Natürlich waren die Wohnungen im 19. Jahrhundert um vieles schlechter als heute. Aber so wie schon damals werden Mieter von vielen Eigentümern als Melkkühe angesehen oder die Häuser dienen als Spekulationsobjekte. Einer der ersten größeren Proteste dagegen gab es im Jahr 1872.“

  • Uneingelöste Versprechen

    Wie studiert es sich in Online-Angeboten wie Coursera? Und wer studiert dort? Eine Bestandsaufnahme.

    Weiterlesen in der Jungle-World

  • Unterm Zahlenkommando

    Menschen vertrauen bei der Entscheidungsfindung auf Algorithmen. Über den Umgang mit diesen Rechenbefehlen.

    Weiterlesen in der Jungle World

  • Links der Woche

    • Tal der Hundertjährigen: Geheimnis des langen Lebens:

      “Das Tal um Vilcabamba in Ecuador hat seine Faszination. Denn hier gibt es so viele Hundertjährige wie an wenigen andern Orten. Was ist das Geheimnis? ARD-Korrespondent Peter Sonnenberg hat sich für den Weltspiegel auf die Suche nach dem Rezept für das lange Leben gemacht.“

    • Kleine Szenen (2):

      “Punkfrisuren, Glatzen, Springerstiefel, das hilft alles nicht weiter. Ich starre die Leute an, die Leute starren mich an, warum gucken die eigentlich auch so? Erst nach einer Weile entdecke ich an einer der Figuren das “Refugees Welcome”-T-Shirt. “Ist okay”. sage ich zum Sohn, “kannst ruhig durchfahren.” Und die Demonstranten in Warteschleife machen jetzt lachend Platz und lassen uns durch. Da fällt mir erst ein, was ich selbst anhabe, und warum die wohl auch so geguckt haben: schwarze Klamotten, schwarzer Hoodie. Und sehr kurze Haare habe ich auch. Da kann man an solchen Tagen schon mal länger hinsehen und grübeln, wer hier nun was ist. In den Medien war zu lesen, dass sich an diesem Tag im Hamburger Hauptbahnhof zwei Antifa-Gruppen gegenseitig mit Flaschen beworfen haben, weil sie sich jeweils für Rechtsradikale gehalten haben. Keine Ahnung, ob das stimmt. Es kommt mir aber durchaus plausibel vor.“

    • Dies ist keine Burka | Kleinerdrei:

      “Jedes Mal, wenn in irgendeinem Artikel von Burka oder „Burka-Verbot“ die Rede ist, verdrehe ich genervt die Augen. Es gibt zehntausend Dinge, die mich an der deutschen Kopftuchdebatte nerven, und eines davon ist, dass die Leute keine Ahnung davon haben, was eine Burka ist und was nicht.“

  • Links der Woche

    • »Bei uns in der DDR ist das überwunden«:

      “In Leipzig kam es im Juni 1980 zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen 23 Kubanern, die im VEB Wälzlagerwerk und im VEB Blechformwerk in Leipzig beschäftigt waren, und mindestens 150 Deutschen. Die Kubaner wurden durch eine Einsatzgruppe der Volkspolizei mit acht Funkstreifenwagen und durch eine Einheit der Bereitschaftspolizei in eine Gaststätte gedrängt und dort festgehalten. Deutsche, die sich vor der Gaststätte versammelt hatten, forderten in einer Atmosphäre von Lynchjustiz die »Herausgabe der Kubaner« und riefen Parolen wie »Schmeißt die Kubaner aus der DDR raus« oder »Schlagt die Nigger und die Bullen, heute haben wir Gelegenheit dazu«. Volkspolizisten lösten mit Schlagstöcken diese »Menschenansammlung« in und vor der Gaststätte auf. Ein Polizist zog seine Dienstwaffe zu »Abschreckungszwecken«. Zwei Deutsche mussten schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Alle 23 Kubaner wurden dem Revier der Volkspolizei zugeführt und schließlich wurde gegen fünf Kubaner ein Ermittlungsverfahren wegen »Rowdytums« eingeleitet.”

    • Gedanken eines syrischen Masterstudenten in Deutschland:

      “If you live in a country, where the victims are just numbers, if the ways of death are various around you and all of the dead people are very close to you and your family, if you are not a part of the war and you do not support any side, in spite of that you lost your home, your job and maybe family members, then is there any solution other than leaving?“

    • Wenn „Bild“ sich einer Sache annimmt, bleibt nichts von ihr übrig — BILDblog:

      “Dann sieht man Julian Reichelt, rußverschmiert, noch mit der Fackel in der Hand, in den Trümmern der Flüchtlingsheime stehen und „Refugees welcome!“ schreien. Dann zeigen sie voll Mitgefühl die darbenden Griechen in der Suppenküche, in die sie sie selbst gesetzt haben.“

    • Dank Tesla habe ich endlich verstanden, warum Apple Autos bauen will.:

      “Das einzige, was die klassischen Auto-Hersteller wirklich können, was ihren großen Vorsprung heute noch ausmacht, ist es, dass sie souverän die wirklich komplexe Aufgabe meistern, die anfälligen, lauten, schweren Verbrennungsmotoren heute — nach hundert Jahren — zur absoluten Perfektion zu beherrschen. Das — und das allein! — ist es, was den Vorsprung grade der deutschen Autobauer ausmacht.

      Was aber, wenn diese Fähigkeit schlicht bedeutungslos wird — zumindest für die Autos, die aus Emissionsgründen elektrisch betrieben werden? “

    • Just Me and Allah: A Queer Muslim Photo Project:

      “I did not know that I was allowed to call myself Muslim while being queer.

      In Berlin, a few of my close friends are queer Muslims but the majority of them aren’t. It definitely gives me more hope to live in Berlin with this identity. Being with queer Muslims here is very empowering and healing for me. I feel supported now and it’s a great feeling to be allowed to embrace who I am. “

    • Hört auf mit dem Angstmachen!:

      “Angstmachen ist unanständig“

  • Die Kontrolle fehlt

    Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft gegen das Blog Netzpolitik.org wegen »Landesverrats« bestimmten im August ein paar Tage lang die Schlagzeilen. Einige Monate zuvor hatte das Blog Berichte über die Pläne des Bundesamtes für Verfassungsschutz zum Ausbau der Telekommunikationsüberwachung veröffentlicht (Jungle World 34/2015). Die Ermittlungen wurden eingestellt, die Arbeit der Journalisten geht weiter. Seit über zehn Jahren begleitet es die Netzpolitik in Deutschland und der EU. Mit dem Gründer von Netzpolitik.org, Markus Beckedahl, sprach die Jungle World über die Arbeit des Blogs und Bedrohungen für die Netzfreiheit.

    Das Interview gibt es in der Jungle World

  • Links der Woche

    • Asking the Experts: Artificial Intelligence Leaders Answer AI’s Most Burning Questions (Part I):

      “In the early days, we had a prototype of Siri that had been developed over a few years as part of academic research–it had interesting technical ideas and seemed to be working quite well for many tasks. We then received our first data dump of 20 million business names, which we loaded into the system as vocabulary. I typed in our most basic natural language command, “start over,” (which is supposed to reset the system to a clean contextual state), and the system responded, “Looking for businesses named ‘Over’ in Start Louisiana”! At that moment, I realized that just about every word in the English language was a business name or geographic location, and that the combinatorial explosion of possible ambiguities was much larger than I had realized, and that there was a significant difference between an academic prototype and completely solving the problem.”

    • Besser nicht füttern:

      “Trolle treten in Sagen, Gedichten und Kindergeschichten auf. Neuerdings findet man sie auch im Internet. Das führt zu Missverständnissen. “

    • Das Weib, das Anna, das Merkel: Wie neutral sind Frauen?:

      “Sucht man nach Wörtern, die dieses sog. Genus-Sexus-Prinzip »verletzen«, stößt man dahinter auf Personen, die den üblichen Rollenerwartungen nicht nachkommen, z.B. auf schwule Männer (die Memme, die Schwuchtel, die Tunte) und auf sich »zu« männlich gerierende Frauen (der Vamp, der Drache). Für nicht rollenkonforme Frauen wird jedoch noch öfter etwas anderes gewählt, und zwar das dritte Genus, das Neutrum. Es enthält (im Vergleich zu den beiden anderen Genera) mit Abstand die wenigsten Personenbezeichnungen, scheint also tatsächlich eine Art »sächliches« Genus zu sein.“