Die können ja nicht mit Geld umgehen!

Für meine Oma waren es die Sozialdemokraten, die nicht mit Geld umgehen konnten. Früher war das lange Zeit „der Staat“ und heute neigen viele eher dazu zu sagen, „die Märkte“ können nicht mit Geld umgehen. Vielleicht sollten wir langsam mal verstehen, dass das Argument, irgendwer oder irgendwas könne nicht mit Geld umgehen, grundsätzlich Unfug ist?

Es sind immer irgendwelche ganz konkreten Leute, die nicht mit Geld umgehen können. Die Versuchung ist immer da groß, wo viel Geld vorhanden ist und Schwund scheinbar niemandem weh tut. Es ist dabei vollkommen egal, ob es sich um den Staat oder einen Konzern handelt. Dass man nicht privatisieren/verstaatlichen dürfe, weil irgendwer nicht mit Geld umgehen könne, ist dämliche Stammtisch-Rhetorik, egal ob man nun für Privatisierungen oder Verstaatlichungen ist.

Vielmehr ist das Ganze ein Argument dafür, dass wir ganz dringend mehr Transparenz brauchen. Und zwar auf staatlicher Seite und in den Konzernen gleichermaßen. Damit beide künftig besser mit dem Geld umgehen, das wir ihnen – so oder so – geben.